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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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und die Verkehrung des Wahren und Guten in ihm ist eine Anwendung desselben<br />

auf das Falsche und Böse.<br />

Daß dieses durch ehebrechen und buhlen im geistigen Sinn bezeichnet wird, weiß<br />

kaum jemand heutzutage, und dies darum, weil heutzutage nur von wenigen<br />

innerhalb <strong>der</strong> Kirche erkannt wird, was das Geistige ist und in welcher Weise<br />

es sich vom Natürlichen unterscheidet, und weil fast niemand weiß, daß eine<br />

Entsprechung zwischen bei<strong>den</strong> stattfindet, und zwar eine solche, daß das Bild<br />

des einen in dem an<strong>der</strong>en sich darstellt, d.h. das Geistige im Natürlichen vorgebildet<br />

wird; und daß folglich das Geistige gleichsam die Seele ist, und das Natürliche<br />

gleichsam <strong>der</strong> Leib desselben und so durch Einfließen und Verbindung beide<br />

ein Ganzes bil<strong>den</strong>, wie im wie<strong>der</strong>geborenen Menschen <strong>der</strong> innere Mensch, <strong>der</strong><br />

auch <strong>der</strong> geistige genannt wird, und <strong>der</strong> äußere, <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> natürliche heißt.<br />

Weil man nun über solche Dinge heutzutage in Unwissenheit ist, deshalb kann<br />

man auch nicht wissen, was ehebrechen noch weiter bedeutet, als sich in Ansehung<br />

des Fleisches auf unrechtmäßige Weise verbin<strong>den</strong>.<br />

Weil man hierüber heutzutage in Unwissenheit ist, so darf ich die Ursache<br />

nachweisen, warum ehebrechen im geistigen Sinn die Verkehrung dessen bedeutet,<br />

was Sache des Glaubens und <strong>der</strong> Liebtätigkeit ist, somit die Verkehrung des Guten<br />

und die Verfälschung des Wahren. Der Grund davon, <strong>der</strong> heutzutage verborgen<br />

ist, liegt darin, daß die ehelich Liebe <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Ehe des Guten und Wahren stammt,<br />

welche die himmlische Ehe genannt wird. Die Liebe, die vom Herrn einfließt,<br />

und die zwischen dem Guten und Wahren im Himmel stattfindet, verwandelt<br />

sich in die eheliche Liebe auf Er<strong>den</strong> und zwar durch Entsprechung. Daher kommt<br />

es, daß die Verfälschung des Wahren Hurerei und die Verkehrung des Guten<br />

Ehebruch im inneren Sinn ist; und daher kommt es auch, daß wer nicht im Guten<br />

und Wahren des Glaubens ist, auch nicht in echter ehelicher Liebe sein kann.<br />

Dann auch, daß die, welche in Ehebrüchen <strong>den</strong> Lustreiz ihres Lebens fin<strong>den</strong>,<br />

nichts mehr vom Glauben aufnehmen können.<br />

Ich habe von <strong>den</strong> Engeln sagen hören, daß, sobald jemand einen Ehebruch auf<br />

Er<strong>den</strong> begeht, und seine Lust daran findet, ihm <strong>der</strong> Himmel verschlossen wird,<br />

d.h., daß <strong>der</strong>selbe sich weigert, noch irgend etwas von Glauben und <strong>der</strong> Liebtätigkeit<br />

aufzunehmen. Heutzutage wer<strong>den</strong> aber in <strong>den</strong> Reichen, wo die Kirche ist,<br />

von <strong>den</strong> meisten die Ehebrüche für nichts geachtet, weil die Kirche an ihrem<br />

Ende steht, und daher kein Glaube mehr ist, weil keine Liebtätigkeit; <strong>den</strong>n das<br />

eine entspricht dem an<strong>der</strong>en. Wo kein Glaube ist, da vertritt das Falsche die Stelle<br />

des Wahren, und das Böse die Stelle des Guten, und daher kommt es, daß die<br />

Ehebrüche nicht mehr als Verbrechen angesehen wer<strong>den</strong>; <strong>den</strong>n wenn <strong>der</strong> Himmel<br />

beim Menschen verschlossen ist, fließt solches von <strong>der</strong> Hölle ein.<br />

Hier<strong>aus</strong> kann man erkennen, was ehebrechen bedeutet, nämlich im äußeren Sinn<br />

Ehebrüche begehen, im inneren vorbildlichen Sinn Götzenbil<strong>der</strong> und an<strong>der</strong>e Götter<br />

verehren durch die zur Kirche gehören<strong>den</strong> Gegenstände; folglich <strong>den</strong> äußeren<br />

und inneren Götzendienst. Im inneren geistigen Sinn aber wer<strong>den</strong> dadurch die<br />

Entweihungen des Guten und die Verkehrungen des Wahren bezeichnet.<br />

Hier<strong>aus</strong> erhellt ganz offenbar, woher es kommt, daß die Ehebrüche schon an<br />

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