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Library Buildings around the World

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Germany<br />

Abelmann Vielain Pock Architekten, Berlin – Germany<br />

http://www.avp-architekten.de<br />

Libraries:<br />

Institutsgebäude am Hegelplatz, Fachbereichbiblio<strong>the</strong>k Germanistik / Skandinavistik, Humboldt-<br />

Universität, Berlin – Germany 2005 – 2006<br />

Neubau – Sanierung – Ausbau 20.000 m² BGF, 10.000 m² NF, € 18.000.000<br />

Das zur Verfügung stehende Grundstück liegt an einem sehr prominenten Ort im Stadtraum. Das neue Ensemble der Humboldt-<br />

Universität - bestehend aus Neubauten sowie Altbauten unterschiedlicher Generation - hat die Aufgabe, den Hegelplatz eindeutig<br />

fassen zu können. Es soll einerseits den Platz klar besetzen; andererseits ist zu berücksichtigen, daß entlang der vorhandenen<br />

Straßen evtl. zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Randbebauung erfolgen könnte. Die Antwort auf diese differenzierte<br />

stadträumliche Aufgabenstellung ist die Entwicklung einer „gefalteten Fassadenhaut“, die - je nach Perforationsgrad - diesen<br />

unterschiedlichen Anforderungen gerecht wird. Im Grundriss folgt diese neue Haut klaren stadträumlichen Linien, die sich den 2<br />

verschiedenen Seiten des vorhandenen Reuterhauses auch verschieden annähert. Auf der einen Seite wird direkt angeschlossen, auf<br />

der anderen verbleibt eine kleine Fuge, die einen Hofdurchblick ermöglicht. Auf diese Weise wird das Reuterhaus angemessen<br />

freigestellt bzw. von den ergänzenden Bauten gerahmt.<br />

GEFALTETE FASSADENHAUT<br />

Die Fassadenhaut erfährt bei Haus 1 auf der zum Platz ausgerichteten Seite eine 2-geschossige Reliefierung, eine Art modernes<br />

Ornament, welches die Vertikalbetonung der Reuterhausfassade aufnimmt. Weiter Richtung Reuterhaus wird die Haut dann<br />

perforiert und löst sich in eine Art „Stützenvorhang“ auf. Der Gebäude-Klimaabschluß befindet sich in einer dahinter liegenden<br />

Ebene. So entsteht eine lebendige Fassadenschichtung. In modifizierter, einfacherer Form wird dieses Element bei Haus 3<br />

aufgenommen und weitergeführt. Schließlich legt sich die Haut „wärmend“ in modifizierter Form um das bestehende<br />

Seminargebäude (Haus 4). Auf diese Weise entsteht ein Ensemble, welches einerseits die heterogene Herkunft noch erkennen läßt,<br />

gleichzeitig aber als ein zusammengehöriges Ganzes lesbar wird.<br />

INNERE ORGANISATION<br />

Die stadträumlichen Vorgaben werden im Gebäudeinneren aufgenommen. An den „Anbauseiten“ werden überwiegend die großen<br />

Räume organisiert, die ihre Belichtung über die angrenzenden Fassaden realisieren, so daß im Falle einer möglichen<br />

weiterführenden Straßenrandbebauung keine notwendigen Öffnungen verschlossen werden. Bei Gebäude 1 sind hier insbesondere<br />

der große über 2 Geschosse gehende Hörsaal zu erwähnen sowie die Biblio<strong>the</strong>ksflächen. Die Biblio<strong>the</strong>k selbst ist im wesentlichen als<br />

ruhiger Studien-Ort introvertiert organisiert. Sie öffnet sich dann zum Innenhof (Lesehof) hin im EG sowie teilweise im UG. Die<br />

höhenversetzten Ebenen innerhalb der Biblio<strong>the</strong>k erhöhen das räumliche Erlebnis und die Verknüpfung der Einzelbereiche<br />

miteinander. „Gefaltete Decken“ lassen Licht ins Untergeschoß und ermöglichen vielfältige Blickbeziehungen. Der Haupteingang<br />

der gesamten Anlage liegt im Reuterhaus. Nach Betreten des Einganges befindet man sich auf einer Art „rotem Teppich“<br />

(tatsächlich ein dunkler Schieferboden). Dieser Teppich bietet Orientierung und führt zu den jeweiligen Haupterschließungspunkten<br />

der Einzelgebäude. Im Gebäude 1 wird der Teppich im Info-Bereich der Biblio<strong>the</strong>k weitergeführt. Die Buchsicherungsanlage der<br />

Biblio<strong>the</strong>k ist erst auf Höhe der Info-Theke notwendig, so daß hier der vordere Informations-Bereich (OPAC + MF) ohne<br />

Kontrollen jederzeit öffentlich zugänglich ist. Des weiteren befinden sich im Gebäude 1 Seminarräume unterschiedlicher Größe und<br />

mehrere PC-Pools. Im Haus 2 sind im wesentlichen Sonderfunktionen, wie 1 Orchesterprobenraum, 1 Konzertsaal und<br />

Musikübungsräume, untergebracht. Das neue, großzügige und lichtdurchflutete Foyer des Reuterhauses kann sowohl als<br />

Pausenfläche für Musikveranstaltungen wie auch als eigene Veranstaltungsfläche fungieren. Im letzteren Fall dient das direkt<br />

anschließende Café im EG des Hauses 3 als zugehöriger Service. Das Café hat einen direkten Außenbezug und eignet sich durch<br />

seine Lage und Ausformulierung besonders für öffentliche oder halböffentliche Veranstaltungen. Foyer, Café und Eingangspodest<br />

bilden dann eine funktionierende Einheit. Haus 3 dient gemeinsam mit dem ehemaligen Plattenbau (Haus 4) im wesentlichen der<br />

Unterbringung der Institutsverwaltung. Neben kleinen Seminarräumen im EG und 1. OG finden hier Büro- und<br />

Besprechungsräume, Sekretariate und einige Sondernutzungen Platz. Eine räumliche Besonderheit des ehemaligen Plattenbaus liegt<br />

in der sehr großen und eigentlich für Büroräume wenig geeigneten Raumtiefe. Hier wurde eine „Nischenlösung“ entwickelt: Die<br />

Flure werden mehrfach räumlich durch Nischen aufgeweitet, an denen dann mehrere Büroeingänge sowie jeweils 1 Serviceraum<br />

angegliedert sind. Hierdurch konnte die vorhandene Tragstruktur weitgehend erhalten bleiben, und es entstehen gleichzeitig<br />

angenehme Raumaufweitungen, die auch als Warteflächen für die Studierenden dienen. (Ablemann)<br />

Institut für Sozialwissenschaften Berlin-Mitte, Humboldt Universität, Berlin – Germany 1998 – 2004<br />

7.000 m², 3.924 m² NF, € 18.500.000 , Umnutzung – Sanierung – Ausbau<br />

Nutzungen: Hörsaal, Seminarräume, Fachbereichsbiblio<strong>the</strong>k, Büros, Verwaltung, Studentische Arbeitsräume<br />

Das Gebäude ist ein ehemaliges Geschäftsgebäude, erbaut 1905 von Baumeister Otto Richter, eingetragen in die Denkmalliste Berlin.<br />

Ziel der Baumaßnahme ist es, den gesamten Gebäudekomplex für die Belange einer modernen Universität zu ertüchtigen. Die<br />

denkmalwerte Bausubstanz, insbesondere Fassade und Haupttreppenhaus wurde sorgfältig saniert, die Innenaufteilung aller<br />

Geschosse vollständig den neuen Nutzungsanforderungen entsprechend erneuert. Offenheit und Transparenz bestimmen das Bild<br />

des neuen Hochschulgebäudes. Im Rahmen der organisatorischen und räumlichen Umstrukturierung der Humboldt-Universität<br />

wird ab 1993 das gesamte Institut für Sozialwissenschaften einschließlich der Institutsbiblio<strong>the</strong>k in diesem Gebäude konzentriert.<br />

In 10-jähriger Bauzeit, während permanent laufender Nutzung, wird das Gebäude innen vollkommen umstrukturiert; es entstehen<br />

großzügige Foyer- und Flurbereiche, Biblio<strong>the</strong>ks-, Seminar- und Arbeitsräume. Wichtige denkmalpflegerische Aspekte bei der<br />

Sanierung sind die Wiederherstellung der erdgeschossigen Scheinarkaden und der Originaldachform sowie die Restaurierung des<br />

Treppenhausesals die maßgeblich gestaltgebenden bauzeitlichen Elemente des Gebäudes. Die Umgestaltung ist vom Leitbild<br />

getragen, das Neue aus dem Alten zu entwickeln und dabei den spezifischen Charakter des Gebäudes herauszuarbeiten. Der<br />

Eingangsbereich im EG ist großzügig gestaltet; die dabei entstehenden Verkehrsflächen können sinnvoll mit den Warteflächen vor<br />

den Seminarräumen und den Schrank- und Garderobeflächen der Biblio<strong>the</strong>k gekoppelt werden. 3 neue Wandscheiben durchteilen<br />

den Großraum des Erdgeschosses und bilden das Foyer. Sie sind mit leuchtenden, bedruckten Glasscheiben beplankt, die Raritäten<br />

der Humboldt-Biblio<strong>the</strong>k seriell abbilden. Verschiedenfarbige Hintergründe geben den Glasflächen unterschiedliche Tiefen und<br />

ziehen den Blick des Betrachters ins Gebäudeinnere. Der Lichthof ist in die in die Foyerfläche durch Austausch erdgeschossiger<br />

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