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Library Buildings around the World

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lässt das Gebäude von der Frankfurter Allee her als prägnanten Solitär erscheinen. Zwischen den Bäumen der Stichstraße erhebt<br />

sich ein Haus, welches mit seiner Materialwahl auf den Standort in einem begrünten Blockinnenbereich reagiert. Die neue<br />

Gebäudehülle wird durch großzügige, raumhohe Öffnungen durchbrochen. Sie sind kompositorisch angeordnet, die Beziehung von<br />

Innen nach Außen wird für die Besucher wahrnehmbar. Durch die großen Öffnungen entsteht eine Dramaturgie von Aus- und<br />

Einblicken und eine besondere Belichtungssituation. Die Lamellen dienen gewissermaßen als Filter zwischen der Innen- und<br />

Außenwelt. Betrachtet man das Gebäude von außen, wird der Blick auf die wie Schaufenster wirkenden Verglasungen gelenkt hinter<br />

denen sich Bücherregale ausmachen lassen. Im Innern offenbart sich ein spannungsvolles Wechselspiel aus Öffnungen mit und ohne<br />

Lamellenvorhang. Indem die Lamellen einen Teil des Blicks nach Außen verstellen, erzeugen sie eine kontemplative Atmosphäre.<br />

Gleichzeitig lässt sich durch den gerichteten Blick die Welt bisweilen neu entdecken. Im Kontrast zum gefilterten Blick stehen dann<br />

an bewusst gewählten Orten, der freie und großzügige Blick auf die Frankfurter Allee oder den weiten Hof mit seinen üppigen<br />

Platanen. Unterschiedliche Lamellenstellungen lassen das Licht in abwechselnder Intensität einfallen. Bei nächtlicher<br />

Innenbeleuchtung wirkt der scheinbar schwere Monolith an vielen Stellen transluzent, leicht und fragil. Die Unterkonstruktion der<br />

neuen Fassade besteht aus einem Holzrahmen, die über Stahlkonsolen mit dem Gebäude kraftschlüssig verbunden sind. Dieses<br />

"Fachwerk" ist mit mineralischer Wärmedämmung ausgefüllt und mit schwarzen Fassadenbahnen kaschiert, es tritt vollständig in<br />

den Hintergrund. Die vorfabrizierten Lamellenelemente aus Zedernholz sind an diese Unterkonstruktion montiert. Die vertikal<br />

angeordneten Lamellen sind in unterschiedlicher Schrägstellung ausgeführt, so dass ein changierendes Fassadenbild entsteht.<br />

Besonders in der Bewegung ergibt sich ein lebendiges Spiel. Gerade so, als bliese der Wind durch ein Gerstenfeld. (Schmidt)<br />

Schmidt & Schindler, Görlitz – Germany<br />

Andreas Schmidt Dietmar Schindler<br />

http://www.bauplaner-goerlitz.de<br />

Libraries:<br />

Stadtbiblio<strong>the</strong>k Görlitz – Germany 2005 - 2009<br />

Karl Heinz Schmitz Architekt, Weimar – Germany<br />

http://www.schmitz-architekt.de<br />

Libraries:<br />

Herzogin Anna Amalia Biblio<strong>the</strong>k Weimar – Germany 2002 – 2005<br />

Art der Baumaßnahme: Neubau, Erweiterung, Rekonstruktion, Baukosten: 25.585.733 DM (Baukonstruktion), 10.181.673 DM<br />

(Technische Anlage), 1.010.967 DM (Außenanlage), Einrichtung: 2.135.980 DM, Gebäudetyp (historischer Komplex):<br />

Schlösserkomplex, unterschiedliche Bauepochen (Renaissance, Barock)<br />

Awards:<br />

2006 Thüringer Staatspreis<br />

2006 Stiftung Baukultur<br />

2007 Wüstenrot Stiftung contractworld. Award<br />

Literature:<br />

Bauwelt Nr. 9, 2005<br />

Baumeister, 2005<br />

DAM Jahrbuch 2005<br />

Am Weimarer Schlossplatz wird am 4. Februar 2005 der Erweiterungsbau der Anna-Amalia-Biblio<strong>the</strong>k eingeweiht. Der Bau für<br />

eine Million Bücher stammt von den Architekten Hilde Barz-Malfatti und Karl-Heinz Schmitz (siehe BauNetz-Meldung). Bauherr<br />

war die „Stiftung Weimarer Klassik“. Der Neubau mit 6.300 Quadratmetern Fläche grenzt an das historische Gebäude mit<br />

Rokokosaal. Dort war am 2. September 2004 ein Feuer ausgebrochen, bei dem über 30.000 Bände durch Feuer oder Löschwasser<br />

beschädigt worden sind. Der 24 Millionen Euro teure, von einem Glasdach gedeckte, rundum mit Bücherwänden ausgestattete<br />

Kubus des Neubaus spielt auf den runden Bücherturm des Altbaus der Biblio<strong>the</strong>k an. Die Leseplätze reichen in den angrenzenden<br />

Ilm-Park. Die zweigeschossigen Tiefmagazine unter dem Platz der Demokratie sind klimatisiert, wasser- und feuersicher und<br />

verbinden das Stammhaus und den Erweiterungsbau unterirdisch. Das Studienzentrum hat 180 Leseplätze, eine Freihandbiblio<strong>the</strong>k<br />

sowie eine Foto- und Media<strong>the</strong>k. (http://www.baunetz.de)<br />

Für das Studienzentrum wurde ein historischer Gebäudekomplex (Rotes und Gelbes Schloss) nutzbar gemacht. Der<br />

Schlösserkomplex ist ein Gefüge verschiedenartiger Baukörper aus unterschiedlichen Bauepochen (Renaissance, Barock bis zu<br />

Überformungen nach den Kriegszerstörungen). Die Baukörper sind auch unterirdisch miteinander verbunden. Der im Stadtraum<br />

sichtbare Teil des Ensembles wurde ergänzt durch einen Eingangsneubau und einen unterirdischen Lesebereich mit Tageslicht. Ein<br />

in den alten Innenhof eingesetzter Bücherkubus mit 16 verglasten Oberlichtern bildet das Kernstück der neuen Anlage. Mit seinem<br />

Kontrast zwischen "rauer" Außenseite aus Sichtbeton und "feiner Holzschale" im Inneren ist dieser geometrische Innenraum ein<br />

modernes Pendant zum Rokokosaal des Stammgeländes der Biblio<strong>the</strong>k. (http://www.biblio<strong>the</strong>ksportal.de)<br />

Schneider Partner, Holzminden – Germany<br />

Professor Enno Schneider<br />

http://www.enoschneider-architekten.de<br />

Libraries:<br />

Kreisbiblio<strong>the</strong>k Aschersleben-Stassfurt – Germany 1995<br />

Bauherr: Landkreis Aschersleben-Staßfurt<br />

Awards:<br />

Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 1995, Bauen im Bestand<br />

Im Rahmen der seit Anfang der 1990er Jahre bewusst verfolgten Altstadtsanierung Ascherslebens schließt die Kreisbiblio<strong>the</strong>k eine<br />

innerstädtische Baulücke zwischen zwei unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Als schmaler, länglicher Baukörper verbindet<br />

sie ein in der Badstubenstraße erhaltenes Gebäude des ehemaligen Krankenhauses mit der dazugehörigen neugotischen Kapelle und<br />

komplettiert die einst vorhandene städtebauliche Blockstruktur. An der Straßenseite erinnert die Biblio<strong>the</strong>k an ein transparentes,<br />

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