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Library Buildings around the World

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Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum, Biblio<strong>the</strong>k der Humboldt-Universität Berlin – Germany 2006 –<br />

2009<br />

Bauherr: Humboldt-Universität zu Berlin, Techn.Abt. BGF 37.500 m², BRI 138.570 m³<br />

Awards:<br />

2011 „Deutscher Natursteinpreis”, Deutscher Naturwerkstein-Verband e.V. (DNV) in Zusammenarbeit mit dem BDA<br />

2010 „Grosse Nike 2010”, „Nike für die beste städtebauliche Interpretation, Architekturpreis des BDA, Jacob-und-Wilhelm-Grimm-<br />

Zentrum, Berlin<br />

2009 „Architekturpreis Berlin 2009”, Auszeichnung, Architekturpreis e.V., Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, Berlin<br />

2009 – „BDA Preis Berlin”, Bund Deutscher Architekten LV Berlin, Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, Berlin<br />

The Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum is <strong>the</strong> new central library of Humboldt University, located on <strong>the</strong> famous old boulevard<br />

Unter den Linden, near Museum Island and Brandenburg Gate. It's <strong>the</strong> biggest freehand library in Germany and contains 2 million<br />

books, all of <strong>the</strong>m public accessible and not in closed depots. Berlin-based Swiss architect Max Dudler won <strong>the</strong> competition, in which<br />

277 architects participated, with a typical 'Berlin style' rationalist building. Behind a strictly orthogonal façade, <strong>the</strong> visitor<br />

encounters <strong>the</strong> big reading hall, which refers to <strong>the</strong> terraces of <strong>the</strong> Hanging Gardens of Semiramis. The space is illuminated by<br />

natural roof light and contains green desks and lamps with stone covers for 250 people, all designed by <strong>the</strong> architect. The atmosphere<br />

of <strong>the</strong> hall brea<strong>the</strong>s a similar spirit as <strong>the</strong> big library hall by Labrouste in Paris. Most of <strong>the</strong> 1250 workstations are located directly at<br />

<strong>the</strong> façade with tremendous views over <strong>the</strong> city. contributed by TicketB (http://www.mimoa.eu)<br />

Mit der Errichtung des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums hat die Zentralbiblio<strong>the</strong>k der Universitätsbiblio<strong>the</strong>k nun erstmals in<br />

ihrer fast 180-jährigen Geschichte ein eigenes Gebäude erhalten. 12 verschiedene Zweig- und Teilbiblio<strong>the</strong>ken mit insgesamt<br />

2.500.000 Medieneinheiten finden hier ein neues Zuhause. Hierbei handelt es sich um ein deutschlandweit einmaliges Angebot mit<br />

2.000.000 Medien im Freihandbestand. Der Leiter der Biblio<strong>the</strong>k Milan Bulaty gerät ins Schwärmen, wenn er von seinem neuen<br />

Haus erzählt. Schön sollte es sein, funktional und zeitlos. Einen zentralen Lesesaal mit Tischen und Lampen sollte es geben und<br />

Loungebereiche, die als Treffpunkte dienen. All diese Wünsche der Biblio<strong>the</strong>ksleitung spiegelte der Entwurf des Schweizer<br />

Architekten Max Dudler wieder, der im Jahr 2004 als Wettbewerbssieger aus 277 Entwürfen hervorging. Nur wenige Entwürfe der<br />

anderen Teilnehmer sind über die Traufhöhe hinausgegangen. Dudler hat bewusst das Volumen von der S-Bahn her<br />

zurückgenommen und damit einen sehr schön proportionierten Stadtplatz geschaffen, der gleichzeitig eine wichtige<br />

Wegeverbindung zwischen der Museumsinsel und der Friedrichstadt herstellt. Nordseitig wurde das Gebäude höhengleich an die<br />

vorhandene Brandwand angebaut; der an den neuen Platz angrenzende höhere Baukörper bildet parallel zum S-Bahnviadukt ein<br />

städtebaulich repräsentatives Merkzeichen heraus. Im Inneren setzt sich der Stadtplatz als langgestreckte, zweigeschossige<br />

Eingangshalle fort, die die Cafeteria und einige weitere öffentliche Funktionen aufnimmt und in der rege Betriebsamkeit herrscht.<br />

Nachdem man sich durch einen dunklen schmalen Gang ins Untergeschoss begeben hat, um sich seiner Garderobe zu entledigen,<br />

gelangt man zurück durch das Foyer über eine breite einläufige Treppe zum Herzstück des Gebäudes: Einem zentralen Lesesaal mit<br />

252 Arbeitsplätzen. Die Atmosphäre im Lesesaal ist geprägt von dem warmen Kirschholzfurnier, dem dunklen Grün der<br />

Tischplatten und den individuell steuerbaren Tischlampen. Zunächst wirkt der Saal eher introvertiert, auf den zweiten Blick gibt<br />

jedoch er den Blick frei in die Stadt und die angrenzenden Buchbestände, über die Oberlichter gelangt Tageslicht hinein.<br />

Hervorragend gelöst ist die Einbettung des Saales in die Freihandbereiche. Terrassenförmig erstrecken sich die Arbeitsplätze über 5<br />

Etagen – Max Dudler assoziiert hier „die hängende Gärten“ von Babylon. Von allen Arbeitsplätzen führen kurze Wege zu den<br />

Buchbeständen. Nicht nur der Lesesaal, das gesamte Gebäude ist geprägt durch eine klare, sachliche Formensprache, den<br />

reduzierten Einsatz von Materialien und Farben, durch eine symmetrische Ordnung und vor allem aber durch die Stringenz, mit<br />

der sich das Grundraster von 60cm als Skelett durch das gesamte Gebäude zieht. Abgeleitet aus der kleinste Einheit –dem Buch –<br />

leitet sich eine Regaltiefe von 60 cm ab, die im Wechsel mit der Flurbreite von 90cm ein Rastermaß von 1.50 m bildet. Nicht nur die<br />

innen liegenden Stützen nehmen dieses Rastermaß in Abständen von 3 Metern bis zu 12 Metern auf, es zeichnet sich auch im<br />

Vertikalschnitt und in den Fassaden ab. Gestapelte Stützen aus Kalkstein mit einer Breite von 60 cm und bodentiefe Fenster aus<br />

Glas ohne Rahmen und Fensterbänke bilden die sehr abstrakt gehaltene Fassade. Die Fensterbreiten variieren in drei verschiedenen<br />

Grundmaßen je nach Nutzung im Inneren. Hinter den schmalen Fensterschlitzen befinden sich die Archivbereiche, die breiteren<br />

Fenster versorgen die außerhalb des zentralen Lesesaales gelegenen Arbeitsbereiche. Dass hier trotz knapper Mittel ein Haus von so<br />

großer Eleganz entstehen konnte (der Kostenrahmen von 75 Mio. € wurde eingehalten und nicht überschritten), ist nach Milan<br />

Bulatys Worten auf die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit zwischen Biblio<strong>the</strong>ksleitung und Architekten zurückzuführen.<br />

Gemeinsam ist man gereist, um verschiedene Biblio<strong>the</strong>ken zu besichtigen und zu studieren, viele Themen wurden<br />

disziplinenübergreifend diskutiert und in Frage gestellt. Beispielsweise hat man zwar ein vertikales Buch-Transportsystem<br />

eingebaut, aber auf ein durchaus übliches horizontales Fördersystem verzichtet. Allein dadurch konnten 6-9 Mio. € eingespart<br />

werden, die Betriebskosten verringern sich ebenfalls. Dieses Geld konnte stattdessen in 7.000 m2 amerikanisches Kirschholzfurnier<br />

aus nur einer Marge – des einheitlichen Furnierbildes wegen – investiert werden. Wurde Milan Bulaty von seinen Fach-Kollegen<br />

auch kritisiert wegen des zentralen Lesesaales, den im heutigen digitalen Zeitalter doch niemand mehr benötige, so sprechen die<br />

Besucherzahlen für sich. Ca. 5.000 Besucher sind es am Tag, die die Biblio<strong>the</strong>k nutzen und sich bereits gegenseitig die begehrten<br />

Leseplätze streitig machen. Zur Zeit ist die Biblio<strong>the</strong>ksleitung aufgrund des großen Andranges damit beschäftigt, ein sinnvolles<br />

System zu finden, um den Studierenden der Humboldt Universität ausreichenden Zugang zu freien Lese- und Arbeitsplätzen zu<br />

gewährleisten. (http://www.arcguide.de)<br />

Diözesanbiblio<strong>the</strong>k Münster – Germany 2002 – 2005<br />

Bauherr: Bischöfliches Generalvikariat. BGF 14.300 m², BRI 50.900 m³<br />

Awards:<br />

2010 „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2010”, MWEB-WV NRW, Architektenkammer NRW,<br />

Diözesanbiblio<strong>the</strong>k und Verwaltungsbauten Bischöfliches Generalvikariat, Münster<br />

2007 „Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2007“, Bund Deutscher Architekten Diözesanbiblio<strong>the</strong>k, Priesterseminar und<br />

Verwaltungsbauten BGV, Münster<br />

2007 „Deutscher Natursteinpreis 2007“, Besondere Anerkennung, Deutscher Naturwerkstein Verband e.V. DNV<br />

Diözesanbiblio<strong>the</strong>k, Priesterseminar und Verwaltungsbauten BGV, Münster<br />

Literature:<br />

Max Dudler: Diözesanbiblio<strong>the</strong>k. Diocean <strong>Library</strong> Münster. Niggli Verlag, 2008<br />

Der realisierte Entwurf für die <strong>the</strong>ologische Spezialbilio<strong>the</strong>k reagiert auf die städtebauliche Situation der „Diözesaninsel“ im<br />

Kuhviertel an der Überwasserkirche. Dudler stärkt vorhandene städtebauliche Figuren und setzt Neubauten und Bestand in eine<br />

streng orthogonale Ordnung, die im Kontrast zum Gewirr der umliegenden Altstadtgassen liegt. Hier sieht der Architekt eine<br />

Parallele zum romanischen Dombezirk in Pisa. Dudlers Entwurf besteht aus zwei Verwaltungskuben und einem 70 Meter langen<br />

Riegel für die Biblio<strong>the</strong>k. Alle drei Neubauten sind mit „transluzidem“ (Dudler) Naturstein verkleidet und mit einem völlig<br />

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