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Library Buildings around the World

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der Fluß, der sich in der Abenddämmerung sanft an der Kaimauer bricht und kühl an uns heraufkriecht. Vor uns die alte Fassade<br />

mit dem genarbtem Kalkstein und dem angewittertem Sandstein – daneben die Kalk- und Sandsteinplatten der neuen Fassade, die<br />

ihre Lage zur Seite und nach oben hin langsam, aber stetig verändern. Wahre Dinge, die für sich selber stehen, die einfach da sind.<br />

Das Licht, das aus den Fassadenöffnungen tritt, schafft Spannung, die zur Neugier wird. Das Innen läßt sich erahnen: respektvoll in<br />

und neben das Alte eingestellte Körper, unaufdringlicher, selbstverständlicher Raum, Raum für Leben, Raum für Kunst. Raum für<br />

„Konkrete Kunst“, die nicht verweisen, sondern sich selbst genug sein will. Ein Zufall? Und hinter dem Haus der Wein, der seine<br />

langen Wurzeln in den Berg bohrt. Eine schöne Fügung, Bauchkitzeln, ein Wohlgefühl. Ein Lagerhaus wurde zum Kulturspeicher.<br />

Der Kulturspeicher ist zu einem Ort geworden. Zu einem Ort, der offen ist für Neues, der aufnimmt und gibt. Auch zu einem Ort,<br />

der seine Geschichte nicht vergißt, sondern weitererzählt. (Brückner) (http://www.german-architects.com) (http://www.baunetz.de)<br />

Am 23. und 24. Februar 2002 wird in Würzburg der „Kulturspeicher“ im Sanierungsgebiet Alter Hafen eröffnet. Das<br />

Museumsquartier in einem umgebauten Lagerhaus aus dem Jahr 1904 wurde von dem Architekturbüro Brückner & Brückner<br />

(Tirschenreuth) geplant, die 1997 einen internationalen Wettbewerb gewonnen hatten. Neben der Sammlung der Städtischen Galerie<br />

wird die der Stadt Würzburg überlassene Privatsammlung für Konkrete Kunst des Berliner Sammlers Peter C. Ruppert in die<br />

neuen Räume einziehen. Zudem sind Flächen für Wechselaustellungen, Apartments für Gäste der Stadt, Werkstätten, eine<br />

Biblio<strong>the</strong>k sowie ein Café entstanden. Vollständig erhalten ist von dem alten Speichergebäude nurmehr der Mittelteil: Hier betreten<br />

die Besucher ein mehrgeschossiges Foyer mit Oberlichtern, in dem die alte Holzkonstruktion freigelegt und in Szene gesetzt wurde.<br />

Brückner & Brückner entkernten die beiden seitlichen Teile des Altbaus, implantierten „respektvoll“ ein neues Gehäuse und<br />

ergänzten die steinernen Originalfassaden durch gläserne Vorbauten am Hafenbecken. In ihnen sind Verwaltung, ein Raum für<br />

Veranstaltungen sowie das Café mit großer Freiterrasse untergebracht. Über durchlaufende Treppen und Stege entlang der<br />

Wasserseite gelangt man zu den getrennten Sammlungen. In neuen Anbauten an den Stirnseiten des Speichers, die mit Lamellen aus<br />

Naturstein verkleidet sind, sind zusätzlich 3.400 Quadratmeter für Wechselausstellungen untergebracht. Erklärtes Ziel der<br />

Architekten war es, ein Museum „jenseits der klassischen musealen Anmutung“ zu bauen. Vielmehr ließen sie sich von „mächtigen,<br />

geradezu archetypischen Bildern“ (der Hafen, der Kran vor dem Haus) in den Bann ziehen, die die Geschichte des Ortes erzählen.<br />

(http://www.baunetz.de)<br />

Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin – Germany<br />

http://www.bfm-architekten.de<br />

Libraries:<br />

Mittelpunktbiblio<strong>the</strong>k Berlin-Köpenick – Germany 2005 – 2008<br />

Standort:<br />

Das Wettbewerbsgrundstück ist aufgrund seiner Position im Stadtgrundriss gleichzeitig vom urbanen Charakter der Altstadt von<br />

Köpenick und der großzügigen Wasserlandschaft geprägt. Der Ort bildet eine spannende Schnittstelle zwischen Stadt und<br />

Landschaftsraum. Ausgangspunkte unseres Entwurfs sind die Bestimm<strong>the</strong>it des Altstadtgrundrisses mit seiner geschlossenen<br />

Blockrandbebauung, die räumliche Qualität der historischen Gestalt des Platzes sowie die Nähe und die Blickbeziehung zum<br />

Wasser. Weiterer Ausgangspunkt ist die Vielfältigkeit der Dachlandschaft und die industrielle Prägung des Uferareals durch die<br />

schlichten Fabrikgebäude.<br />

Zielsetzung:<br />

Die Bebauung soll eine klare Definition des Straßenraums, eine präzise Artikulation des historischen Altmarktplatzes in den<br />

ursprünglichen zwei Bereichen sowie eine deutliche Hierarchie zwischen Platz und Biblio<strong>the</strong>ksaußenbereich schaffen. Zielsetzung<br />

dieser Arbeit ist es den Neubau im Einklang mit den unterschiedlichen Charakteren und Facetten des Grundstücks zu bringen und<br />

ihn mit der bestehenden Schule und dem „Hexenhaus“ zu einem neuen Ganzen zusammenfassen.<br />

Außenräume:<br />

Der Neubau übernimt in seiner Dimension den Maßstab der vorhandenen Bebauung. Die Anordnung des Baukörpers schafft<br />

Außenräume, die einen spezifischen Charakter erhalten und unterschiedliche städtebauliche Aufgaben übernehmen. Auf der<br />

nördlichen Seite wird der Straßenraum wieder gefasst und gleichzeitig wird die Blickbeziehung zum Wasser definiert. Auf der<br />

westlichen Seite wird der historische Grundriss des Altmarktplatzes wiederhergestellt, indem das neue Volumen an Stelle des<br />

ursprünglichen eingeschossigen Gebäudes plaziert wird. Der Eingang zur Biblio<strong>the</strong>k und das Lesecafé werden den neuen Platz<br />

beleben und ihm eine neue Bedeutung geben. Auf der südlichen Seite öffnet sich das Gebäude zu einem bepflanzten gründen Hof,<br />

der in Zukunft durch den geplanten neuen Baukörper definiert wird. Die subtile Differnzierung der bestehenden Strassen- und<br />

Platzsteinbeläge (kleinere und größere Kopfsteinbeläge mit schmalerer und breiterer Rasenfuge) wird <strong>the</strong>matisiert und die<br />

unterschiedlichen Atmosphären der Außenräume werden durch Variationen der Dichte zwischen Rasen und Steinen unterstrichen.<br />

Architektur:<br />

Der Neubau beherbergt den Lesebereich und die öffentlichen Räume der Biblio<strong>the</strong>k, im Altbau ist die Verwaltung untergebracht.<br />

Alt- und Neubau sind durch ein gläsernes Element, in dem die Ausleihe befindet verbunden. Diese gläserne Fuge bildet die<br />

Schnittstelle zwischen Verwaltung und dem öffentlichen Bereich der Biblio<strong>the</strong>k sowie zwischen Bestand und Neu.<br />

Altbau:<br />

Um den Reiz der alten Bausubstanz zu erhalten werden im Altbau die Eingriffe in den Bestand auf ein Minimum reduziert. In einem<br />

zentralen Kern befindet sich die neue Sanitäranlage sowie ein Auzug. Eine Rampe zwischen Alt- und Neubau bringt den Bestand auf<br />

die neuen Standards des barrierefreien Bauens.<br />

Neubau:<br />

Ein kompakter Baukörper aus Ziegelstein ergänzt das bestehende Ensemble. Das bewegte Profil des Daches fügt das Volumen fügt<br />

das Volumen der Biblio<strong>the</strong>k in den kleineren Maßstab der Umgebung ein und <strong>the</strong>matisiert die Vielfältigkeit der bestehenden<br />

Dachlandschaft. Im EG befinden sich die Räume der Biblio<strong>the</strong>k ( Café, Veranstaltungs-, Gruppenarbeitsraum) die auch außerhalb<br />

der Öffnungszeiten der Biblio<strong>the</strong>k benutzbar sind. Sie sind duch ein großzügiges Foyer erschlossen. Das Foyer öffent sich zum<br />

Biblio<strong>the</strong>ksgarten und kann während der warmen Jahreszeiten in eine Loggia umgewandelt werden. Durch einen zwei- bis<br />

dreigeschossigen Raum betritt man den eigentlichen Lesebereich, ein großes Fenster öffnet den Blick zum Spreeufer. Der Bereich<br />

für Erwachsene-, Jugend- und Kinderbereich sind auf zwei Geschosse verteilt. Die Bücheregale werden entlang der Wände und in<br />

den eingeschossigen Bereichen untergebracht, während die Leseplätze in den zweigeschossigen Räumen plaziert sind. Das Dach<br />

überspannt den Lsebereich der Biblio<strong>the</strong>k und bewirkt eine einheitliche räumliche Wirkung (Einraum-Biblio<strong>the</strong>k).<br />

Materialien:<br />

Das Gebäude besteht aus vier Elementen, die jeweils aus einem eigenen Material gebaut werden. Außenwände (Mauerwerk),<br />

Dachkonstruktion (Holz), Innenstruktur (Beton), Mobilierung (MDF und Bücher). Der Neubau der Biblio<strong>the</strong>k wird in massiv<br />

tragender Ziegelbauweise ausgeführt. Das außen sichbare Mauerwerk erzählt wie beim Altbau von dem tatsächlichen, tragenden<br />

Wandaufbau. Um den heutigen ökologischen Anforderungen gerecht zu werden, ist das Mauerwerk außergewöhnlich tief (64 cm).<br />

Der Innenraum wird mit einer durchgehenden plastischen Betonstrktur gebildet, die gleichzeitig die Ziegelwände aussteift. Um die<br />

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