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Library Buildings around the World

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ausnimmt, liegt nicht zuletzt daran, daß einer der Kernbestandteile der Biblio<strong>the</strong>k unter die Erde "verbannt" wurde. Die geringe<br />

Grundstücksgröße und konservatorische Überlegungen führten dazu, daß man den mit Abstand größten Teil des Gebäudevolumens<br />

unterirdisch anlegte. Die 30.000 qm des Magazins sind auf drei Untergeschosse verteilt. Ausgestattet mit einer Kompaktregalanlage,<br />

bietet es Raum für 18 Millionen Bände. Erst wenn man diesen nicht sichtbaren Teil des Gebäudes in die Betrachtung des<br />

Gesamtbauwerkes mit einbezieht, erschließen sich die wahren Dimensionen des Baus. Maßgebend für die äußere Gestalt des<br />

Gebäudeteils entlang der Eckenheimer Landstraße ist eine geschickte Anordnung der Bauteile zum Biblio<strong>the</strong>ksgarten hin, sowie die<br />

Abkehr der meisten Mitarbeiterräume und anderer funktionaler Bereiche von der lauten Straße hin zum ruhigen Garten. So ist<br />

dieser Gebäudetrakt zur Straße hin weitgehend geschlossen und zum Garten hin großzügig verglast, was für die Versorgung der<br />

Büroräume mit Tageslicht optimal ist. Großraumbüros wurden vermieden; die Mehrzahl der Raume sind als Zweierzimmer<br />

dimensioniert. Schnittpunkt aller Wege für die Benutzerinnen und Benutzer ist die Eingangshalle, die durch eine Glaswand den<br />

Blick in den Lesesaal ermöglicht. Geradeaus kommt man an der Buchsicherungsanlage vorbei in den Benutzungsbereich. Von hier<br />

aus links geht es zu den Online-Katalogen und der Bücherausgabe, rechts zum Informationszentrum und in den Lesesaalbereich.<br />

Der Lesesaaltrakt besteht aus drei Bereichen, dem im Sockelgeschoß gelegenen Multimedialesesaal, dem zentralen Lesesaalbereich<br />

(Hauptlesesaal) im Erdgeschoß und dem Zeitschriftenlesesaal, als eine Art über dem Hauptlesesaal schwebenden Galeriesystem.<br />

Zum Garten hin ist auch dieser Gebäudeteil über die gesamte Front verglast. Außerdem ist das Dach mit Oberlichtern versehen, die<br />

die Versorgung mit Tageslicht noch optimieren. Die zur Straßenseite ausgerichtete Lesesaalwand ist geschlossen und bietet Platz für<br />

einen Teil der Bücherregale der Freihandbiblio<strong>the</strong>k, die insgesamt auf 80.000 - 100.000 Bande ausgelegt ist. Der Magazintrakt ist in<br />

drei großen Ebenen unterhalb des gesamten Areals angeordnet. In der Mitte jeder Magazinetage befindet sich ein sogenannter<br />

Stützpunkt, der an die zentrale Förderanlage angeschlossen ist. Sie verbindet sämtliche Abteilungen des Hauses sowie die Lesesäle<br />

und die Bücherausgabe. Diese Transportanlage ist eine Spezialanfertigung, eine Kombination von Teleliftsystem mit<br />

Paternosterförderern. Auf den Magazinetagen wird der Transport der Bücher in kleinen Elektrowagen erfolgen. Durch dieses<br />

Transportkonzept sollen die Bücher in einer angemessenen Zeit bereitgestellt und auch größere Buchtransporte innerhalb der<br />

Magazinbereiche realisiert werden. Die relativ geschlossenen Außenfronten des Biblio<strong>the</strong>ksgebäudes sind nur in den<br />

Erdgeschoßzonen auch zu den Straßen hin geöffnet. Dem Passanten offenbaren sich der Ausstellungssaal mit seiner Galerie, das<br />

Restaurant und die Eingangshalle, durch die man nicht nur in den Lesesaalbereich sondern auch durch ihn hindurch in den<br />

Biblio<strong>the</strong>ksgarten blicken kann. Alles in allem ist das neue Gebäude der Deutschen Biblio<strong>the</strong>k Frankfurt am Main kein Bau, der<br />

durch spektakulären oder gar übertrieben repräsentativen Charakter besticht. Seine Vorzüge liegen eindeutig in der<br />

Zweckmäßigkeit. Somit entzieht sich dieser Bau meiner Meinung nach den immer wieder angestellten Vergleichen mit anderen<br />

Nationalbiblio<strong>the</strong>ken, wie im übrigen auch Die Deutsche Biblio<strong>the</strong>k nur schwer mit anderen Nationalbiblio<strong>the</strong>ken verglichen werden<br />

kann. Im neuen Gebäude der Deutschen Biblio<strong>the</strong>k Frankfurt am Main werden neueste Computertechnik und ein elektronisches<br />

Hochgeschwindigkeitsnetz, an das fast alle PCs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses angekoppelt sind, dafür sorgen,<br />

daß die Biblio<strong>the</strong>k den Herausforderungen des interaktiven Informationszeitalters gewachsen ist. Diesem Ziel dient auch ein speziell<br />

auf die Nutzung der neuen elektronischen Medien ausgelegter Multimedialesesaal. In allen Gebäudeteilen wurde größter Wert auf<br />

Flexibilität und Vernetzbarkeit gelegt. Das Einbringen von großzügig dimensionierten Kabelkanälen, Hohlraum- bzw.<br />

Sandwichböden und Kabelschächten ist die bauliche Voraussetzung dafür. Der gesamte Lesesaalbereich beispielsweise kann - neben<br />

den bereits ohnehin in der ersten Ausbaustufe vorgesehenen PC-Anschlüssen - bei steigendem Bedarf gänzlich verkabelt werden.<br />

Auch von Seiten der Hardware wurden alle Vorkehrungen getroffen, um flexibel auf steigende Anforderungen in der Zukunft<br />

reagieren zu können und innerhalb der Biblio<strong>the</strong>k den Zugriff auf interne und externe Datenspeicher und -netze zu ermöglichen.<br />

Das neue Gebäude der Deutschen Biblio<strong>the</strong>k in Frankfurt wird Platz für eine bessere Umsetzung traditioneller biblio<strong>the</strong>karischer<br />

Arbeitsprozesse bieten. Darüber hinaus wird es alle Möglichkeiten einräumen, um mit Hilfe neuester Informationstechnologien,<br />

unter Nutzung technischer Innovationen möglichst viele Informationen, in welcher Form auch immer, an den Nutzer zu bringen.<br />

aus: Kolasa, I.: Dem Nützlichen und Zweckmäßigen verpflichtet. - In: Dialog mit Biblio<strong>the</strong>ken (1994) Sondernummer Der Neubau<br />

der Deutschen Biblio<strong>the</strong>k Frankfurt am Main, S. 9-11 (http://www.deposit.d-nb.de)<br />

ARC architekturkonzept GmbH, Halberstadt Magdeburg – Germany<br />

http://www.architekturconzept.de<br />

Libraries:<br />

Hochschulbiblio<strong>the</strong>k – Umbau Haus 1, FH Magdeburg, Stendal – Germany 2011<br />

Entwurf 05/2009, Fertigstellung 04/ 2011, Standort Fachhochschule Magdeburg -Stendal, Standort Stendal, Hochschulcampus Haus<br />

1, Bauherr Landesbetrieb Bau, NL Nord,Stendal, Kosten 3,347 Mio Euro, ARC architekturconzept | Bearbeiter: S. Lauterbach, F.<br />

Schaper | LPH 1 - 5 (HOAI), ARC projektmanagement | Bearbeiter: M. Lerche, S. Flügler | LPH 6 - 9 (HOAI)<br />

Das Projekt war der Umbau einer ehemaligen Tauentzienkaserne (1936-1938) in Stendal zur Hochschulbiblio<strong>the</strong>k mit Testo<strong>the</strong>k,<br />

Media<strong>the</strong>k sowie Büro- und Archivräumen.<br />

Es integriert den Gesamtbedarf der Biblio<strong>the</strong>k des Standortes der Hochschule Magdeburg -Stendal in Stendal.<br />

Die Biblio<strong>the</strong>k befindet sich im gesamten Erdgeschoss und teilweise im Obergeschoss in Verbindung mit der Testo<strong>the</strong>k. Weitere<br />

Flächen im Obergeschoss sind für die Lehre hergerichtet. Die für die Biblio<strong>the</strong>k benötigte Archivfläche sowie Verwaltungsarchiv ist<br />

im Dachgeschoss untergebracht.<br />

In der Biblio<strong>the</strong>k ist ein großer zentraler Raum mit Ausleihe<strong>the</strong>ke und Freihandbereich angeordnet, von wo aus sich alle Bereiche<br />

erschließen. Links und rechts neben dem zentralen Bereich befinden sich die Lesebereiche, wobei der Lesebereich II auch als<br />

Gruppenarbeitsraum genutzt werden kann. Die Biblio<strong>the</strong>k ist im Obergeschoss an einen weiteren Freihandbereich angeschlossen,<br />

welcher in Verbindung mit der Testo<strong>the</strong>k steht. Im Obergeschoss wurden für Lehrzwecke ein großer Mehrzweckraum, ein<br />

Projektarbeitsraum und weitere Büros integriert.<br />

Gestalterisch wurden an der Außenfassade keine Veränderungen vorgenommen. Ziel bei der Planung war, die Fassade entsprechend<br />

dem historischen Bild mit seinen Tür- und Fenstereinfassungen sowie Putzfassade mit Klinkersockel wieder herzustellen.<br />

Aufgrunddessen wurde auch der Turmaufsatz mit Uhr wiedererrichtet um das prägnante Erscheinungsbild des Gebäudes auf<br />

Campusgeländes zu erhalten. (http://www.competitionline.com/de/projekte/50624)<br />

ARC-hitekten Rutschmann Goldbach, Stuttgart - Germany<br />

Reimund Rutschmann, Lilian Goldbach<br />

http://www.arc-hitekten.de<br />

Libraries:<br />

T(echnische) U(niversität) Braunschweig, Campus Nord, Zentrum Geistes-, Sozial- und<br />

Erziehungswissenschaften, Zentralbiblio<strong>the</strong>k, Braunschweig – Germany on design<br />

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