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Library Buildings around the World

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erleichtert die innere Orientierung und wird durch wechselnde Ein- und Ausblicke gestärkt . Öffentliche und teilöffentliche Flächen<br />

sind von den gestapelten und zonierten Bereichen der Wissenschaftler getrennt, ohne an Kommunikationsfähigkeit zu verlieren.<br />

(http://www.aksaarland.de)<br />

Nachdem das Büro AV1 Architekten aus Kaiserslautern den Realisierungswettbewerb für das neue Forschungsinstitut für<br />

Bioinformatik an der Universität Saarbrücken gewonnen hat, erfolgte im November 2006 der Spatenstich. Die Bauarbeiten an den<br />

Hochschulgebäuden verzögerten sich jedoch durch die Insolvenz einer Baufirma. Am 11. September 2008 war nun das Richtfest für<br />

den Baukomplex, der drei verschiedene Funktionsbereiche beherbergen wird: das Institutsgebäude für Informatik und<br />

Bioinformatik, einen Hörsaal sowie eine Biblio<strong>the</strong>k. Die einzelnen Baukörper sollen locker in den Campus eingefügt werden, indem<br />

das vorhandene Wegenetz aufgegriffen und der vorhandene Bestand mit den Neubauten ergänzt wird. Die Architekten beschreiben<br />

ihren Entwurf so: „Gebäude, Freiräume, Höfe, Atrien in oder von Baukörpern gefasst, schaffen Orte der Begegnung, aber auch der<br />

Besinnlichkeit. Die drei Hauptfunktionen Biblio<strong>the</strong>k, Hörsaal und Institut bleiben eigenständig erlebbar und sind doch homogen.<br />

Das klare funktionale Konzept erleichtert die innere Orientierung, die durch die wechselnden Ein- und Ausblicke noch verstärkt<br />

wird. Öffentliche und teilöffentliche Flächen sind von den gestapelten und zonierten Bereichen der Wissenschaftler getrennt, ohne<br />

an Kommunikationsfähigkeit zu verlieren.“ Das Ensembles aus drei Baukörpern umfasst etwa 7.400 m². (http://www.baunetz.de)<br />

Bach Schwarzbrunn Zabries Architekturbüro, Stendal – Germany<br />

http://www.heinze.de<br />

Libraries:<br />

Stadtbiblio<strong>the</strong>k Anna Seghers, Stendal - Germany 2012<br />

Innenraumgestaltung: Katrin Köstler, Leipzig<br />

Bauherr : Hansestadt Stendal, Fertigstellung: 2012<br />

Per Stadtratsbeschluss wurde dem alten Franziskanerklostergebäude ein Neubau nebenangestellt. Dieser war im Erdgeschoss für<br />

Vorträge, Konzerte und Ausstellungen konzipiert, im Obergeschoss konnte die beengte Fläche der Biblio<strong>the</strong>k erweitert werden.<br />

Dieser Backsteinneubau wurde am 9. Januar 2012 eröffnet.<br />

Die Umgestaltung der bestehenden Satdtbiblio<strong>the</strong>k wurde möglich mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket. Es galt, zwei Biblio<strong>the</strong>ken<br />

der Hansestadt an einen gemeinsamen Standort zu verlegen. Ziel war, an das historisch wertvolle Ensemble des Refektoriums einen<br />

Erweiterungsbau anzufügen und dort neue Räumlichkeiten zu gewinnen. Die hierzu gelungene Lösung des Architekturbüros Bach/<br />

Schwarzbrunn/ Zabries aus Stendal durften wir innenarchitektonisch mit Farben und Materialien und denkmalgerecht begleiten.<br />

(http://www.bdia.org/e182/e300/projects3054)<br />

Gerd Baldauf, Architekt und Stadtplaner, Stuttgart – Germany<br />

http://architekt-baldauf.de<br />

Libraries:<br />

Biblio<strong>the</strong>k Mössingen (Reutlingen), Mössingen – Germany 2008 – 2011<br />

BGF 4.770 m², BRI 17.650 m³, € 11.200.000<br />

Literature:<br />

Schwäbisches Tagblatt, 19.02.2011<br />

db Deutsche Bauzeitung, Vol. 145, 2011, 5, pp. 19 - 24<br />

Michael B. Frank hat Mut. Einen 50 Meter langen Spalt ließ er in die Decke des Erdgeschosses brechen und eine himbeerrote<br />

Rampe bauen. Vom Parterre steigt sie in die erste Etage. Freitragend, mit nur einer V-Stütze. Eine Brücke von der Düsternis ins<br />

Licht, von der Gruft zum Himmel. Klare, schnörkellose Linien: wie kunstvoll gefaltetes Papier wirkt die Brüstung des westlichen<br />

Treppenhauses. Die niedrige Halle, sagt der Architekt, hatte etwas „Gruftiges“. 30 Meter breit, aber kein Lichtstrahl drang in ihre<br />

Mitte. Niemals hätte das Erdgeschoss zeitgemäß genutzt werden können! Jetzt flutet das Tageslicht aus den Oberlichtern und<br />

Fensterreihen der ersten Etage durch den Deckenschlitz, erleuchtet das weiträumige Foyer und öffnet zugleich den Blick hinauf zu<br />

den verglasten Arkaden und zum Tonnendach. Viel Licht strömt von oben ins Parterre. Entlang der Arkaden wurde der Boden des<br />

ersten Geschosses geöffnet und die Rampe mit roter Brüstung eingebaut. Es war ein gewaltiger, der größte Eingriff in die Substanz,<br />

den Frank keck mit Rot unterstrich. Aber die geöffnete Decke brachte dem Erdgeschoss „einen neuen Lebensschub“, betont der<br />

Architekt. „Und nicht ein einziges Mal sagte der Statiker: Geht nicht!“. Ein funktionalistischer Ansatz, so wie er sich seit jeher in<br />

der Tonnenhalle ausdrückt. Ein gestreckter Industriebau, in dem ehemals nicht weniger als elf Drucktische, jeweils 65 Meter lang,<br />

nebeneinanderstanden. Der Architekt Manfred Lehmbruck (1913 Paris – 1992 Stuttgart), Sohn des berühmten Bildhauers Wilhelm<br />

Lehmbruck, schuf 1950/51 die Tonnenhalle als Druckerei samt Farbküche und Ateliers für die Textilfabrik Pausa. Dieser klaren,<br />

geometrischen Formensprache, die sich aus der Funktion ergab, folgte Michael B. Frank bei der Sanierung des Gebäudes. Die Büros<br />

der Diakonie Sozialstation an der Nordseite und des Regionalverbands südwärts umschließen das Foyer wie eine Schale. Nur mit<br />

Glaswänden sind sie davon getrennt. Da die Fenstersimse der Büros zu hoch sind, um sitzend hinauszuschauen, wurden die Räume<br />

um 45 Zentimeter erhöht. Im Foyer bildete sich dadurch ein Podest, das als Bank genutzt werden kann, genauso als „Spielwiese“ für<br />

Aktionen oder Ausstellungen. Licht strömt nicht nur die Rampe hinunter. An der westlichen Schmalseite der Halle ist eine Wand<br />

aus mattiertem Profilglas konstruiert, die von innen beleuchtet wird. Im Raum stehen zwei große Glasblöcke, die genauso<br />

funktionieren. „In der großen Kiste ist aber noch eine kleine Kiste“, erklärt der Architekt. Die Leuchtkörper verbergen in ihrem<br />

Inneren Toiletten. Und die Sockel sind mit Gitter verkleidet. Im Brandfall öffnen sich wärmegedämmte Lamellen. So gelangt<br />

nachströmende Luft ins Foyer, durch einen großen Tunnel, der unter dem Gebäude gegraben wurde, an der Jakobstraße auftaucht<br />

und mit Sitzbänken überbaut wurde. Im Erdgeschoss der Tonnenhalle hat auch ein Vortragsraum für 80 Personen seinen Platz, der<br />

angemietet werden kann. In weißen Schränken sind Teeküche und Garderobe versteckt. Gegenüber hat die ehemalige Farbküche<br />

die Sanierung überdauert – mit den Waagen für die Farbmischungen und den Zuleitungen für die Druckfarben. Mit Glaswänden ist<br />

sie umschlossen wie eine überdimensionierte Vitrine. „Die Farbküche hat den Charakter, als ob die Spätschicht gerade vorbei<br />

wäre“, findet der Architekt. Die Spuren der Produktionsgeschichte sollten nicht verloren gehen. Im Erdgeschoss hängen einige alte<br />

Rohre, mit Gipsverband umwickelt, Armaturen und Uhren aus den 1950er Jahren. Und einzelne historische Heizkörper, die<br />

tatsächlich warm sind. Nicht nur die Rampe, auch die abgetretenen Werkstreppen führen ins Obergeschoss. Weil die Geländer zu<br />

niedrig waren, ließ Frank zusätzlich weiße Blechtafeln aufsetzen. Am westlichen Treppenhaus scheint die Brüstung gefaltet wie<br />

Papier – wie kunstvolles Origami. Einer strengen Harmonie folgt der Architekt. Deshalb bleibt die Technik unsichtbar. Nirgendwo<br />

stören Kabelpritschen oder abgehängte Decken die imposante Raumwirkung. Nichts soll von den klaren Linien, der rhythmischen<br />

Gliederung, vom puren Raum ablenken. Im Boden verschwindet die Technik und in Möbeln. Die Kabel der Deckenleuchten führen<br />

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