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Library Buildings around the World

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entworfen hat. Lothar Jeromin erhielt auch den Auftrag und begann zusammen mit den Nutzern und der Senatsverwaltung für<br />

Bau- und Wohnungswesen das Projekt baureif zu planen. Allein die Schilderung der Planungs- und Baugeschichte wäre ein<br />

eigenes Kapitel der Baukultur der öffentlichen Hand, für das hier nicht der ausreichende Platz vorhanden ist. Die Schwierigkeiten<br />

begannen mit dem Grundstück, das es als Baugrundstück in der vorgesehenen Form gar nicht gab. Vielmehr handelt es sich bei<br />

diesem Grundstück um die Fragmente einer autobahnähnlichen Straßentrasse der autoorientierten West-Berliner Verkehrsplanung<br />

der 60er Jahre. Das Gelände war zudem interimistisch von der Berliner BVG mit einem Sozialgebäude besetzt, für das erst auf den<br />

benachbarten Flächen ein Ersatzbau errichtet werden musste. Als endlich alle Probleme gelöst schienen, sollte Mitte der 90er Jahre,<br />

also nach dem Fall der Mauer, endlich mit dem Bau begonnen werden. Nun sprachen allerdings Haushaltsprobleme dagegen. Es<br />

wurde ein Baustopp verhängt und das Projekt ruhte fast sieben Jahre lang. Erst als auf Betreiben der Technischen Universität<br />

1999 eine größere Spende der Volkswagen AG eingeworben wurde, konnte der Bau der Hauptbiblio<strong>the</strong>k für zwei Universitäten, nun<br />

unter dem Sponsorennamen VOLKSWAGEN Universitätsbiblio<strong>the</strong>k, fortgesetzt werden. Die inzwischen notwendig gewordenen<br />

Umplanungen wurden durch den Wettbewerbsgewinner Lothar Jeromin wieder aufgenommen, damit mit dem Bau durch einen<br />

Generalunternehmer im Jahr 2001 endlich begonnen werden konnte. Und als hätte es nicht schon genug Probleme um dieses<br />

Gebäude gegeben, trat ein neues Problem in Form einer Vergabebeschwerde auf. Um diesem neuen Hindernis nicht noch weitere<br />

folgen zu lassen, entschied sich die Verwaltung für eine Überarbeitung des Grundrisses und der Architektur des in den 80er Jahren<br />

des vorigen Jahrhunderts geplanten Projektes. Die Überarbeitung wurde dem Berliner Architekten Walter A. Noebel übertragen,<br />

der vor allem dafür sorgen sollte (und gesorgt hat), dass das Projekt innerhalb des festgesetzten Kostenrahmens errichtet werden<br />

konnte. Den Prozess der Optimierung beschreibt Prof. Noebel in einem eigenen Text. Nun da die Biblio<strong>the</strong>k zwölf Jahre nach dem<br />

Wettbewerb endlich realisiert wurde, lohnt nicht nur der Blick auf das eindrucksvolle Gebäude, sondern auch auf den Standort an<br />

der Peripherie des Hochschulgeländes zwischen der Straße des 17. Juni - der Adresse der Technischen Universität Berlin - und der<br />

Hardenbergstraße, dem Sitz der Universität der Künste. Was auf den ersten Blick disfunktional wirkt, liegt - nimmt man die beiden<br />

Hochschulen zusammen - genau an der richtigen und zudem zukunftsträchtigen Stelle an der Fasanenstraße/Ecke Hertzallee.<br />

Der Bau der Universitätsbiblio<strong>the</strong>k an diesem Standort leitet den Neubeginn eines vergessenen und von Verkehrsplanungen,<br />

provisorischen Bauten und Abstellplätzen überlagerten Bereichs des alten Westens ein. Das beginnt mit der Reaktivierung der<br />

Hertzallee, einst die verbindende Straße zwischen dem Bahnhof Zoologischer Garten und dem Knie am heutigen Ernst-Reuter-Platz.<br />

Das 1999 vom Berliner Senat beschlossene Planwerk Innenstadt sieht diese Reaktivierung, wenn auch nicht als Fahrstraße, vor. Sie<br />

gibt der Adresse der neuen Biblio<strong>the</strong>k im Gelände der beiden Universitäten an der gleichermaßen trennenden wie verbindenden<br />

Hertzallee eine ganz neue Position. Dass diese Adresse so lange vergessen werden konnte, liegt, wie erwähnt, an der autoorientierten<br />

Verkehrsplanung, die beginnend von der Spichernstraße eine teilweise als Hochstraße ausgeführte Straße vorsah. Die Realisierung<br />

dieser Planung, die die Fasanenstraße in ihrem schönsten Teil zwischen der Meierotto-Straße und dem Kurfüstendamm unter sich<br />

begraben hätte, blieb Gott sei Dank auf dem Papier. Die auf diese Planung ausgerichteten Eigentumsverhältnisse auf dem Gelände<br />

der jetzigen Universitätsbiblio<strong>the</strong>k blockierten gleichwohl jahrzehntelang jegliche vernünftige Entwicklung. Die Biblio<strong>the</strong>k setzt hier<br />

nun einen neuen Anfang, der den Beginn für ein neues Universitätsquartier östlich der Fasanenstraße einläuten könnte. So gesehen,<br />

markiert der glückliche Neubau der Biblio<strong>the</strong>k nicht nur das Ende eines allzu langen Planungs-, Finanzierungs- und<br />

Realisierungsprozesses, sondern auch den Beginn der Wiedergewinnung eines vergessenen Stadtraums für die Lehre und Forschung<br />

von Kunst und Technik. Hans Stimmann, in: Ein Baustein für ein neues Stadtquartier.<br />

(http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2005/1108/pdf/Festschrift_Neubau_UB_TU.pdf)<br />

Numrich Albrecht Klumpp Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin – Germany<br />

http://www.numrich-albrecht.de<br />

Bildungszentrum der Finanzverwaltung des Landes Brandenburg in Königs Wusterhausen, Biblio<strong>the</strong>k –<br />

Germany 2008<br />

Bauherr: Ministerium der Finanzen des Landes Brandenburg, Ansprechpartner: Brandenburgischer Landesbetrieb für<br />

Liegenschaften und Bauen Baubereich Frankfurt (Oder), BGF: 1.842 m² , Bausumme: KGR 200–700 5.374.000 €<br />

Am 7. Dezember 2006 werden auf dem Akademie-Campus in Königs-Wusterhausen auf zwei Baustellen gefeiert: Richtfest für das<br />

„Lehrsaalgebäude Ausbildung“ und die Grundsteinlegung für das „Seminargebäude Fortbildung“. Beide Gebäude werden vom<br />

Berliner Büro Numrich Albrecht Klumpp geplant. Bauherr ist der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen,<br />

Niederlassung Frankfurt (Oder). Die Neubauten gehören zu dem Bildungszenturm der Finanzverwaltung, der Justizakademie und<br />

der Landesakademie für öffentliche Verwaltung des Landes Brandenburg. Durch Um- und Neubaumaßnahmen auf dem elf Hektar<br />

großen Gelände wird eine gemeinsame Aus- und Fortbildungseinrichtung für die entsprechenden Ministerien entstehen.<br />

Lehrgangsteilnehmer aus den Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin werden hier für den mittleren und gehobenen<br />

Dienst ausgebildet. Das „Lehrsaalgebäude Ausbildung“, für das das Richtfest gefeiert wird, stellt das zentrale Gebäude der<br />

Liegenschaft dar und beherbergt neben den Einrichtungen für den Lehrbetrieb auch einen Mehrzwecksaal, eine Biblio<strong>the</strong>k und eine<br />

Druckerei. Die verschiedenen Funktionsbereiche gruppieren sich um einen Innenhof, der als offenes Foyer den Mittelpunkt der<br />

Liegenschaft ausbildet. Der ansteigende Hörsaal und die über dem Eingang schwebende Biblio<strong>the</strong>k leiten den Besucher von der<br />

Straße in den Innenhof. Es wird ein Ort geschaffen, der von dem spannungsreichen Kontrast zwischen dem extensiven, bewaldeten<br />

Außenraum und der intensiven Gestaltung des Innenhofes lebt. Für das „Seminargebäude Fortbildung“ wird der Grundstein gelegt.<br />

Der rechteckige Baukörper reagiert mittels Einschnitten auf die unterschiedlichen städtebaulichen und landschaftsräumlichen<br />

Situationen. Das Gebäude beinhaltet Seminar- und Computerräume, einen Hörsaal und eine Biblio<strong>the</strong>k. Der offene<br />

Erschließungsbereich, der die drei Geschosse räumlich miteinander verbindet, steht sinnbildlich für die Zusammenlegung der drei<br />

Fortbildungseinrichtungen an diesem Standort. Die Fassaden beider Gebäuden sind von den umlaufenden Fensterbändern und den<br />

geschlossenen Flächen aus eingefärbten Fertigbetonelementen geprägt. (http://www.baunetz.de)<br />

Petzinka Pink, Düsseldorf – Germany<br />

Thomas Pink (Karl-Heinz Petzinka)<br />

http://www.petzinka-pink.de<br />

Libraries:<br />

Bundesministerium für Gesundheit BMG, Biblio<strong>the</strong>k, Bonn – Germany 2007<br />

In einem feierlichen Akt wird am 11. Januar 2007 zum Richtfest in Bonn über dem Neubau des Bundesgesundheitsministeriums die<br />

Richtkrone aufgezogen. Die Grundsteinlegung fand im April 2006 statt. Noch in diesem Jahr eröffnet das BMG seinen 400<br />

Mitarbeiter umfassenden, neuen Dienstsitz.<br />

Die Architekten<br />

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