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Library Buildings around the World

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Fenster gegen Glastürelemente einbezogen. Die beiden großen Höfe sind durch Türen zugänglich und können als weitere<br />

Warteflächen (bei entsprechender Witterung) und als zweiter Eingangsbereich mitgenutzt werden. Die Fachbereichsbiblio<strong>the</strong>k der<br />

Sozialwissenschaften hat eine (Freihand-) Größe von ca. 70.000 Bänden sowie ein angestrebtes Leseplatzangebot von 70 Plätzen.<br />

Diesem entspricht eine Flächengröße von ca. 1.000 qm. Die Biblio<strong>the</strong>k ist im hinteren Teil des EGs sowie in der nördlichen Hälfte des<br />

1.OGs plaziert; die vorhandenen Raumhöhen (ca. 4,50 m) ermöglichten den Einbau einer Galerie im EG, die die dritte Station an<br />

der vertikalen Wegachse (interne Biblio<strong>the</strong>kstreppe) bildet und außerdem zur Vermehrung der Regalaufstellfläche dient. Diese<br />

Galerie ist an die hinteren Treppenhäuser direkt angeschlossen. Im Untergeschoß befindet sich das Freihandmagazin mit weiteren<br />

Nutzerarbeitsbereichen. Zwei große Oberlichter stellen die Blickverbindung zum Außenraum her. Insgesamt wird den Besuchern<br />

ein differenziertes Angebot geboten: Anleseplätze, DV-Informationsplätze, Stehleseplätze, Großraumplätze, Gruppenarbeitsräume<br />

und Carrels. Gestalterisch ist die Biblio<strong>the</strong>k durch die Transparenz zum Foyer und zum Außenraum gezeichnet; der umgebende<br />

Stadtraum mit den hier geballten Verkehrsmitteln (Straßenbahn, S-Bahn, Fernbahn, Individualverkehr) ist bis in die gesamte Tiefe<br />

der Biblio<strong>the</strong>k sichtbar. Auf der Galerieebene stehend blickt man durch Foyer und Seminarraum hindurch auf die Passanten<br />

entlang der Fassade. Dem Maßstab der Großräume angemessen, wird die Biblio<strong>the</strong>k von neuen, großen Elementen akzentuiert: der<br />

V-förmigen Stahltreppe und der Galerie, der ovalen Verbuchungs<strong>the</strong>ke und den gefalteten Informationsplätzen im Erdgeschoß<br />

sowie dem Carrelblock im OG. Die Möbel (Theke, Infoplätze, Carrels) sind Sonderanfertigungen nach Entwurf der Architekten.<br />

Im EG liegen 3 Seminarräume der Sozialwissenschaften; davon sind die beiden größeren durch eine schalldämpfende Schiebewand<br />

zusammenlegbar (für größere Veranstaltungen auf Institutsebene). Ihnen zugeordnet ist eine zum Foyer gehörige Wartefläche. Über<br />

die großen, zweiseitigen Scheinarkadenfenster liegt der große Seminarraum bildlich inmitten der Stadt. Hier befinden sich Lehrende<br />

und Lernende quasi im öffentlichen Straßenraum. Wegen des Schallschutzes sind die Räume mit einer Lüftungsanlage ausgestattet.<br />

Die innen vorgeblendete zweite Fassade enthält die Verdunkelungsanlage, die Entrauchung und die Beheizungsebene. Diese innere<br />

Schicht folgt ihrer eigenen Geometrie und wird mit der historischen Außenfassade verschränkt. Das 2. und 3. OG wurden komplett<br />

bis zur tragenden Struktur entkernt; im 2. OG wurden weitere Seminarräume eingebaut und dazu eine gemeinsame Foyerfläche<br />

geschaffen. Separiert davon liegen die Institutsräume an den ruhigeren Fluren. Das Dachgeschoß wurde in der ursprünglichen<br />

Kubatur wiederhergestellt (Dachhöhe über Traufe: ca. 8,30 m). Gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Mitropa-Haus bildet das<br />

Gebäude dadurch aus nördlicher Richtung gesehen wieder eine Art Tor zur Universitätsstraße. Der Mittelflügel des Dachgeschosses<br />

erhielt ein gänzlich neues Dachtragwerk aus V-förmigen Stahlstützen; die neuen Räume werden „frei“ in den Dachraum<br />

hineingestellt. In den Flur- und Foyerbereichen ist die gesamte Dachhöhe erlebbar, hoch aufgesetzte Lichtkuben belichten und<br />

akzentuieren die Flure. Die neuen Institutsräume im DG bieten mit ihren großräumigen Gauben und den großen Raumhöhen<br />

imposante Ausblicke in die Stadtlandschaft. Die Treppenhäuser wurden wiederhergestellt, das Haupttreppenhaus mit bauzeitlicher<br />

Ausmalung restauriert. Der vorhandene Aufzug wurde aus dem Haupttreppenhaus entfernt; dies bekommt dadurch mehr Raum<br />

und Licht. Die Strassenfassaden des Gebäudes wurden restauriert. Die Fenster, außer im EG , blieben erhalten. Der ursprünglich<br />

vorhandene Traufschmuck mit Blechfries, Blechfähnchen und Fahnenstangen sowie Blechfußrosetten ist gänzlich verschwunden<br />

und nur aus alten Fotos bekannt. Beispielhaft wurden kurze Traufabschnitte mit abstrahierteren Ornamenten ausgestattet.<br />

Eine volle Rekonstruktion des unzweifelhaft gestaltgebenden Details wurde nicht angestrebt. Die vermauerten Scheinarkaden<br />

wurden geöffnet und mit neuen Fensterelementen versehen. Die mit seitlichen, asymmetrisch angeordneten Blechfeldern versehenen<br />

Elemente tragen stählerne, profilierte Kämpfer und tragen die Aussöhnung von alt und neu in sich. Sie greifen nicht in das<br />

Repertoire von Schaufenster zurück, sondern bezeugen die Anforderungen der neuen Nutzung. Die Blechfelder folgen der<br />

Geometrie der inneren Fassadenschicht. Sie zeigen die Verschränkung der inneren und äußeren Fassadenebene miteinander.<br />

Im vorderen, offenen Hof wurde ein Lichtkubus zur Belichtung der darunterliegenden Leseplätze (Freihandmagazin) errichtet. Er<br />

dient gleichzeitig als „Leuchtzeichen“ im Hof. (Abelmann)<br />

Hauptbiblio<strong>the</strong>k Mitte Brunnenhof, Berlin-Mitte – Germany 1997<br />

8.000 m² NF, € 8.000.000, Neubau - Sanierung<br />

Die Hauptbiblio<strong>the</strong>k Mitte befindet sich seit 1928 ununterbrochen im Gebäude Brunnenstrasse 181. Nach der Wende 1989 verfügte<br />

sie im Vorderhaus, 1. OG, noch über 220 qm Fläche in baulich und technisch schlechtem Zustand. Nachdem ein Standortgutachten<br />

im Auftrag des Kultursenats den räumlichen Verbund der Hauptbiblio<strong>the</strong>k mit der Kinderbiblio<strong>the</strong>k des Bezirks angeraten hatte,<br />

verlegte der Bezirk zunächst interimshaft seine Kinderbiblio<strong>the</strong>k in eine Teilfläche des Gewerbehofs. Als dauerhafter Ort wurde von<br />

uns das Untergeschoß unter der geplanten Biblio<strong>the</strong>k vorgeschlagen; dieses läßt sich über den neuen Eingangsbau miterschließen<br />

und über die Hofflächen beleuchten. Der vorgeschlagene und inzwischen realisierte Standort mit Eingang im 3.Hof wurde gewählt,<br />

weil er kompakte und räumlich und funktional gut organisierte Biblio<strong>the</strong>ksflächen ermöglicht. Die 4 Höfe haben jeweils eigene<br />

Themen und führen damit durch die Gesamtanlage: Die Durchfahrt von der Brunnenstrasse in den ersten Hof wurde in einem<br />

1.Bauabschnitt 1991 geöffnet und verbreitert, um die Höfe optisch mit der Strasse und dem gegenüberliegenden Park zu verbinden;<br />

an der Durchfahrt präsentiert sich die Biblio<strong>the</strong>k in Form einer großen Vitrine. Der 1. Hof gibt den Blick auf die Biblio<strong>the</strong>k frei<br />

(Trendbereich. Für den 2. Hof vor dem Spänebunker hat die Berliner Künstlerin Ulrike Hogrebe 3 Plastiken aus Stahl entworfen.<br />

Die Finanzierung der Plastiken hat der Bauherr als Beitrag für Kunst am Bau übernommen. Der 3. Hof bildet ein Forum vor der<br />

Biblio<strong>the</strong>k; und ist von deren Eingangsbau beherrscht; von hier aus sind alle Flächen einsehbar. Im hintersten, 4. Hof erhebt sich<br />

der neue Oberlichtkubus der Kinderbiblio<strong>the</strong>k.; dieser Hof wird nicht betreten, sondern nur eingesehen. Der Neubau im 3. Hof dient<br />

als Erschließungsbau für die gesamte Biblio<strong>the</strong>k. Im EG liegt die zentrale Verbuchungs<strong>the</strong>ke; von hier aus führt die Treppe hölzern<br />

/ betonen in das UG und steinern / stählern ins OG. Die Deckeneinschnitte ermöglichen vertikale Durchblicke. Die Galerie im OG<br />

bleibt leer und wird als Veranstaltungsfläche genutzt (Bühne für Musikgruppen, Laufsteg bei Modenschau). Das Dach ist leicht<br />

zwischen die Rückwand und die Fassaden gehängt; der umlaufende Verglasungsstreifen setzt den Neubau vom Altbau ab. Der<br />

Neubaubereich ist mit einer Sprinkleranlage versehen zur Bildung eines Brandabschnittes zwischen den Quergebäuden. Das<br />

Untergeschoß bietet der Kinderbiblio<strong>the</strong>k etwa 500 qm Fläche; die vorhandene Raumstruktur, gekennzeichnet durch den Wechsel<br />

von Hofflächen und Gebäudeflächen, wurde erhalten und durch Einbauten akzentuiert: unter den Gebäuden sind jeweils kleine<br />

Räume, "Höhlen", "Kabinette" eingerichtet, die mit differenzierten Licht- und Raumverhältnissen den Kindern verschiedenen<br />

Milieus bieten. Unter den Höfen sind jeweils große Räume angelegt, die von oben belichtet werden. Als zentrale Skulptur steht der<br />

Treppenkubus im UG. Unter dem Lichtkubus im 4. Hof ist eine Senke geschaffen worden, die, mit einem "unmöblierbaren"<br />

Flußkiesboden, einen Ruhe- und Versammlungsort bietet. Im 2. Hof wurde der ehemalige Spänebunker (Möbelfabrik) zu einem<br />

WC-Turm umgenutzt; in diesem liegt gleichzeitig die zweite Treppenverbindung von UG und EG. Seitlich des Spänebunkers<br />

wurden Übergänge geschaffen zur Anbindung des 1.Quergebäudes. Dieses wird nach Auszug der Interimskinderbiblio<strong>the</strong>k zum<br />

Trendbereich umgebaut. Die Nutzung dieses Bereichs ist separat möglich. Die Möblierung der Biblio<strong>the</strong>k besteht aus<br />

Standardbiblio<strong>the</strong>ksregalen und angefertigten Spezialmöbeln, die von uns entworfen und konstruiert wurden. Grundprinzip der<br />

meisten Möbel ist die Addition von tragenden Stahlprofilen und ausfachenden, aufliegenden Holzflächen. Beherrschendes Thema bei<br />

Entwurf und Realisation war die Dualität von Alt- und Neubau. Ziel war dabei, den Altbau weitestgehend in Substanz und auch<br />

Milieu zu erhalten. Die Grenze zwischen notwendiger Renovierung (gleich Erneuerung) und möglicher Akzeptierung von<br />

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