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Library Buildings around the World

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Wechselspiel von offenen und geschlossenen Patios wird auf dem Vorplatz mit weiteren Glaskuben fortgesetzt, auch die<br />

Biblio<strong>the</strong>k wird so von oben belichtet. Neu ist auch die Fassade aus Glaselementen unterschiedlicher Opazität. Unter<br />

Beibehaltung des Originalen Rasters umhüllt sie das Gebäude und öffnet sich an den Stirnseiten. (Henn)<br />

Reimar Herbst / Angelika Kunkler Architekten, Berlin – Germany<br />

http://www.reimarherbstarchitekten.de<br />

Libraries:<br />

Fachhochschule / Universitätsbiblio<strong>the</strong>k Osnabrück, Zentralbiblio<strong>the</strong>k Westerberg, Osnabrück –<br />

Germany on design<br />

1. Prize 2010 Bruttogeschossfläche: 15.250 m²<br />

Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Osnabrück besteht die Möglichkeit, zwei eigenständige Biblio<strong>the</strong>ken der Fachhochschule<br />

und der Universität in einem gemeinsamen Gebäude unterzubringen. Der Neubau bietet die Möglichkeit der optimalen Nutzung der<br />

Synergieeffekte zwischen den zwei Biblio<strong>the</strong>ken und den Studenten. Zwei Biblio<strong>the</strong>ken in einem Haus, an einem Ort mit besonderer<br />

städtebaulicher Bedeutung. Das Gebäude wird zukünftig die Funktion des nördlichen Entrees zum Hochschul-Campus übernehmen.<br />

Der Campus soll zu einem belebten Stadtquartier werden. Studentisches Arbeiten in Arbeitsräumen und Biblio<strong>the</strong>ken mit langen<br />

Öffnungszeiten, Abendveranstaltungen für die Öffentlichkeit, die Lehre und Forschung mit Gastwissenschaftlern aus aller Welt<br />

werden dazu beitragen, dass ein lebendiger Campus entsteht. Der viergeschoßige Neubau wird als Schale aufgefaßt: er umschließt<br />

zwei Gartenhöfe. Alle Biblio<strong>the</strong>ksbereiche öffnen sich über hohe Glasflächen zu diesen innenliegenden, ruhigen Höfen. Die Gärten<br />

sind die gemeinsamen Räume in einem offenen und transparenten Neubau. (Herbst)<br />

Leitidee des Entwurfes ist es mit einem präzisen Körper einen einprägsamen Ort für eine öffentliche Institution zu schaffen. Mit<br />

baulichen Mitteln soll die neue Biblio<strong>the</strong>k als „kulturelle und geistige Mitte“ der Hochschulen zum integrativen Bestandteil auf dem<br />

Campus ausformuliert werden. Diesem Ansatz folgend setzt die bauliche Konzep- tion die raumbildende Orthogonalität der<br />

vorgefundenen Strukturen auf dem Hochschulareal fort. Der Neubau formu- liert die bauliche Kante zum Barbaraplatz, definiert<br />

dadurch eindeutig den öffentlichen Raum als Adresse und eröffnet Blick- und Wegebeziehungen zwischen Platz, Forum und<br />

Campus. Der Barbaraplatz wird die gemeinsame Adresse für die neue Biblio<strong>the</strong>k und den gesamten Hochschulcampus. Es soll ein<br />

Campus wie ein dichtes, zentrales Stadtquartier entstehen.<br />

Raum.<br />

Der Baukörper definiert und hierarchisiert Räume: den öffentlichen Straßenraum und Platz, die gedeckten Vorbereiche zum<br />

Eingangsbereich, die internen Gartenhöfe mit Leseterrassen, das öffentliche Forum.<br />

Transparenz.<br />

Die Verknüpfung dieser Räume durch den Neubau eröffnet Blickbeziehungen aus den Gebäuden in typologisch differenzierte<br />

Freiräume.<br />

Eingang und Treffpunkt.<br />

Das Biblio<strong>the</strong>ksfoyer bildet mit seinen Vorbereichen den zentralen Ort zwischen den öffentlichen und geschützten Bereichen und<br />

signalisiert Offenheit, Lebendigkeit und eigene Identität. Der Eingang in die neue Biblio<strong>the</strong>k erfolgt von drei Seiten über gedeckte<br />

Vorbereiche. Die öffentlichen Foyer-, Ausstellungs- und Gastronomiebereiche öffnen sich zum angrenzenden Barbaraplatz und zum<br />

Forum.<br />

Es bildet mit ihnen als fließende Raumlandschaft ein kommunikatives Raumkontinuum und vernetzt dadurch den<br />

Hochschulcampus mit der städtischen Nachbarschaft.<br />

Fachhochschule und Universität.<br />

Die Ausformulierung von zwei Biblio<strong>the</strong>ksbereichen in einem Haus folgt dem Konzept einer räumlichen Zonierung in flexibel<br />

miteinander verknüpfte Gebäudebausteine. Über das gemeinsame Sockelgeschoss und zwei zentrale Treppenanlagen mit Aufzügen<br />

im Verbinder werden die Häuser formal und funktional zu einer Biblio<strong>the</strong>kseinheit verbunden. Das gewählte Gebäuderaster und<br />

Tragsystem ermöglicht flexible Nutzungsmöglichkeiten unter Ausnutzung gewünschter Synergieeffekte und eine Anpassung an<br />

geänderte Benutzungskonzepte für beide Biblio<strong>the</strong>ksstrukturen.<br />

Biblio<strong>the</strong>k und Nutzungen.<br />

Der viergeschoßige Neubau wird als Schale aufgefaßt: er umschließt zwei Gartenhöfe. Alle Biblio<strong>the</strong>ksbereiche öffnen sich über<br />

hohe Glasflächen zu diesen innenliegenden, ruhigen Höfen. Die Gärten sind die gemeinsamen Räume in einem offenen und<br />

transparenten Neubau. Die Organisation der Biblio<strong>the</strong>k ist von dieser Idee bestimmt. Die Hierarchisierung erfolgt entsprechend der<br />

zu erwartenden Nutzungsintensität von “offen nach intern”. Es entsteht für die Biblio<strong>the</strong>k ein offener Nutzerbereich, der<br />

konzentriertes und kommunikatives Arbeiten ermöglicht. Arbeits- und Leseplätze sind an den sonnengeschützten Gartenhöfen, aber<br />

auch am Fenster vorgesehen. Terrassenartig angeordnete Arbeitsgalerien öffnen sich über einen Luftraum zu den beiden<br />

Gartenhöfen. Treppenanlagen und Gartenhöfe verbinden alle Geschoße miteinander. Die Verwaltungsbereiche besitzen einen<br />

eigenen Zugang und wurden in räumlicher Nähe zur Anlieferung mit Poststelle organisiert. Im Gegensatz zu den<br />

Verwaltungsräumen der Universität, sind die der Fachhochschule direkt vom Benutzerbereich begehbar. Die Anlieferung erfolgt<br />

von der westlichen Erschließungsstraße.<br />

Fassade und Materialität.<br />

Unser Vorschlag für die Biblio<strong>the</strong>k folgt der Typologie des Bücherregals, der Bücher und der darin enthaltenen Textzeilen.<br />

Entsprechend ergibt sich eine Fassadengestaltung in der die großen, stehenden Öffnungen gefüllt werden – die Bücherregale<br />

zeichnen sich in der Fassade fast ab. Der Materialkanon aus den bestehenden Hochschulgebäuden soll aufgenommen und modifiziert<br />

werden. Entsprechend werden die tragenden Außenfassaden mit unterschiedlich hellen, lebhaft gemischten Ziegelsteinen<br />

(Wasserstrichklinker) bekleidet. Die Fassadenöffnungen werden durch senkrechte Klinkerfaschen mit zwei- bzw. dreifachen<br />

Rücksprüngen strukturiert. In die Faschenleibungen werden Lüftungselemente integriert, über welche die Innenräume natürlich<br />

belüftet werden können. Die Fensterbänke sind im Farbkanon der Fassaden durchgefärbte Betonelemente. Entsprechend der<br />

Himmelsrichtung variieren die Fassadentiefen um an den sonnenzugewandten Fassaden eine bestmögliche Selbstverschattung der<br />

Fensteröffnungen zu erreichen. Die Fenster sind innenbündige, klar beschichtete Holzfenster. Jene Fensterelemente hinter denen<br />

Regale stehen, können durch Füllpaneele aus transluzentem Natursteinglasverbund geschlossen werden, um die Bücher angemessen<br />

zu schützen. Andere erhalten außenliegende Schiebeelemente oder werden sogar mit einer tieferliegenden Ziegelschicht ganz<br />

verschlossen. Auf diese Weise wird Sonnenschutz mit baulichen Mitteln ermöglicht. Die Fassaden zu den innenliegenden<br />

Gartenhöfen sollen, im Kontrast zu den tief strukturierten Außenfassaden, große Fensteröffnungen erhalten und dadurch viel<br />

natürliches Licht ins Gebäudeinnere bringen. Der das Äußere bestimmende Materialkanon soll auch im Inneren des Baukörpers<br />

fortgesetzt werden. Im Ausbau werden einfache Materialien wie Beton, Stein, Holz, Asphalt, Stahl, Textilien möglichst au<strong>the</strong>ntisch<br />

und unbehandelt verwendet. Die Betondecken und stützen blei ben unverputzt und dienen als passive Speichermassen. Abgehängte<br />

Decken sind, soweit raumakustisch vertretbar, nicht vorgesehen. Die hellen Innenwände stehen im Kontrast zu dem dunklen<br />

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