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Library Buildings around the World

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4. Preis (6.000 Mark): Konermann Pawlik Siegmund Architekten, Hamburg<br />

Der drei Millionen Mark teure Neubau wird die in den USA erworbene Biblio<strong>the</strong>k des Nietzsche-Gelehrten Richard F. Krummle<br />

beherbergen. Das Gebäude soll auf dem Nachbargrundstück des als Museum genutzten historischen Wohnhauses Friedrich<br />

Nietzsches in Naumburg errichtet werden. Der Siegerentwurf des jungen Weimarer Büros KGB Architekten (Mathias Kirchmeier,<br />

Karsten Graw, Sabine Brück) sieht einen klaren solitären Baukörper vor, der keine direkten Beziehungen zum Kontext knüpft.<br />

Entworfen als "reine Struktur", ist das dreigeschossige Gebäude im unteren Bereich geschlossen; unter dem Dach bietet eine zum<br />

Himmel, zu den Seiten und zu den anderen Geschossen geöffnete Vortragsebene den Blick über die Altstadt. Nach Aussage der<br />

Architekten ist dieser verglaste Raum „der Sprache gewidmet“. Ein abgetrennter Bespechungsraum auf gleicher Höhe richtet den<br />

Blick gen Nietzsches Balkon am Nachbarhaus. Die eigentliche Sammlung ist im "Kern" des Hauses untergebracht, einem<br />

introvertierten Haus-im Haus, in dem die Exponate gelagert und ausgestellt werden. (http://www.baunetz.de)<br />

Am Rande der Altstadt von Naumburg in Sachsen-Anhalt steht ein zweigeschossiges hellgelbes Eckhaus mit dunkelgrünen<br />

Fensterläden und spätklassizistischer Fassade. Dort verbrachte der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900) zum Teil seine<br />

Kindheit und Jugend. Später, in den Jahren zwischen 1890 und 1897, pflegte seine Mutter Franziska den geistig Umnachteten in<br />

dem Haus. Auf dem unbebauten Grundstück nebenan wird dem Philosophen nun ein Neubau gewidmet. In der Glas-Holz-<br />

Konstruktion entsteht ein Nietzsche-Dokumentationszentrum. «Wir planen, dass wir das Gebäude im Frühjahr 2010 übergeben<br />

werden», sagt der Naumburger Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU). Anfang Oktober sollen die Hochbauarbeiten beginnen.<br />

Die Kosten von rund drei Millionen Euro tragen die Kommune, das Land und zum überwiegenden Teil die Europäische Union. In<br />

einem Architekten-Wettbewerb gewann schon im Jahr 2001 der Entwurf des Weimarer Büros Kirchmeier Graw Brück. «Aber erst<br />

jetzt können wir den Bau realisieren, weil der Stadt damals nicht genügend Fördergelder zur Verfügung standen», sagt Küper.<br />

Im Keller des Nietzsche-Dokumentationszentrums sollen Magazinräume entstehen. Das Erdgeschoss wird einen Besucherbereich<br />

beherbergen und mit Platz für Ausstellungen und Lesungen. Arbeitsräume für Wissenschaftler, Studenten und andere Besucher<br />

sowie Büros entstehen in der ersten Etage. Die inhaltliche Arbeit des Zentrums wird die Friedrich-Nietzsche-Stiftung übernehmen,<br />

die diesen Sonntag gegründet werden soll. «Vom benötigten Kapitalstock von rund drei Millionen Euro sind 50 000 Euro<br />

beisammen, das ist für den Anfang ausreichend», sagt Ralf Eichberg, Vorsitzender der im Jahr 2004 gegründeten Stiftungsinitiative.<br />

Die Stiftung soll aus einem die geschäftsführenden Direktorium und einem gewählten Beirat als Kontrollgremium bestehen.<br />

Die Arbeit der Mitglieder, die aus Politik, Kultur und Wissenschaft stammen, ist ehrenamtlich. «Eine Aufgabe ist es, die Nietzsche-<br />

Stätten in Sachsen-Anhalt, zu denen auch Röcken als Geburtsort des Philosophen gehört, touristisch besser zu vermarkten»,<br />

erläutert Eichberg. Daneben solle das Dokumentationszentrum ein Anziehungspunkt für Wissenschaftler und für die Öffentlichkeit<br />

sein. So seien Tagungen, Vorträge, Veranstaltungen für Schulklassen und Lehrer-Weiterbildungen geplant. Kernstück ist die von<br />

der Stadt Naumburg angekaufte Biblio<strong>the</strong>k des US-amerikanischen Germanisten Richard Frank Krummel. «Es ist die vermutlich<br />

größte private Sammlung zur Nietzsche-Rezeption im 20. Jahrhundert», sagt Eichberg. Seit 1946 habe Krummel rund 7000 Bände<br />

und unzählige Zeitungsartikel aus dem deutschsprachigen Raum zusammengetragen, die sich mit Leben und Werk des Philosophen<br />

auseinandersetzen. «Es ist vorgesehen, dies um Filme, Tonträger, Kunstwerke und neue Medien zu erweitern», sagt Eichberg.<br />

(http://www.mz-web.de)<br />

Kister Scheithauer Gross ksg-architekten, Köln-Leipzig – Germany<br />

http://www.ksg-architekten.de<br />

Libraries:<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Erweiterungsbau (Biblio<strong>the</strong>k), Universität zu Köln –<br />

Germany 2016<br />

kister scheithauer gross architekten und stadtplaner (ksg) sind mit dem Erweiterungsbau der Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln beauftragt.<br />

Als innerstädtische Campusuniversität im Westen Kölns ist die Hochschule eingebettet in ein gewachsenes und dichtes<br />

städtebauliches Umfeld. Südlich des Planungsgebiets liegt das Hauptgebäude der Universität. Westlich wird das Grundstück von der<br />

stark befahrenen Universitätsstraße begrenzt. Auf der Ostseite befindet sich das eingeschossige, denkmalgeschützte Riphahn-<br />

Gebäude der WiSo-Fakultät. Im Norden grenzt das Hochhaus, ebenfalls von Wilhelm Riphahn, an, eines der ersten<br />

Erweiterungsbauten der Universität zwischen 1956 und 1960.<br />

Ziel des VOF-Verfahrens war es, eine angemessene denkmalpflegerische Lösung für Fassade und Grundrisse zu erhalten, die auf<br />

umfangreichen Voruntersuchungen für Form und Lage des Gebäudes beruht.<br />

Der Entwurf von ksg setzt dabei auf drei Schwerpunkte bei der Weiterentwicklung der Studie. Erstens: die architektonische<br />

Ausformung des Erdgeschosses und der Fuge zwischen Alt- und Neubau. Zweitens: die Ausbildung einer Silhouette bzw.<br />

Reliefierung der Kubatur. Drittens: die Materialisierung des Neubaus in Bezug auf den Riphahn-Bau.<br />

Die Gestaltung der Fuge zwischen Alt- und Neubau ist von großer räumlicher Bedeutung. Nach den Plänen von ksg entsteht eine<br />

freie Durchblickzone entlang des Altbaus, nur unterbrochen von gläsernen Verbindungen. Im Zusammenspiel mit verglasten<br />

Loggien entstehen wettergeschützte Bereiche, die als Pausenflächen für die Seminarräume dienen.<br />

In der Erdgeschosszone bleiben die Durchblicke auf den Altbau bestehen. Ein zweiter „Haupteingang“ nimmt aus der Richtung des<br />

Albertus-Magnus-Platzes den Publikumsstrom auf und ist dem bestehenden Haupteingang dialektisch entgegengesetzt.<br />

Die Rhythmisierung der Fassade nimmt Bezug auf den Altbau von Riphahn sowie dessen Typologie der Addition. Die Materialität<br />

ist zweigeteilt. Im Erdgeschoss eine Verkleidung aus Betonfertigteilen, die sowohl robust ist als auch die konstruktive Aufständerung<br />

materialmäßig begleitet und homogen erscheinen lässt. Die aufgehenden Geschosse werden als Referenz dem Riphahn-Gebäude<br />

gegenüber mit bräunlich-lehmfarbenen Ziegel verkleidet.<br />

Prof. Johannes Kister erläutert: „Eine ruhige vertikale Struktur lässt das Gebäude so selbstverständlich wie möglich wirken, es steht<br />

in Bezug zu dem Riphahn-Bau und will durch Reduktion und Bescheidenheit den Bestand nicht übertrumpfen.“ (Kister)<br />

Stadtbiblio<strong>the</strong>k Leipzig, Umbau – Germany 2012<br />

Literature:<br />

Scholl, Heike, Birgit Spazier, Abenteuer Sanierung, in: BuB. Forum Biblio<strong>the</strong>k und Information, 2, 2013, pp. 140-142<br />

Bauherr Stadt Leipzig Stadtbiblio<strong>the</strong>k Leipzig, 7 100 m² Nutzfläche, 9 300 m² Nettofläche, € 14.000.000<br />

Das so genannte Alte Grassimuseum in Leipzig, erbaut 1894-97 von Hugo Licht(*21.02.1841 Niederzedlitz – 28.02.1923 Leipzig,<br />

Neues Rathaus Leipzig 1899 – 1905), ist schon seit 1927 kein Museum mehr. Seit 1990 dient es als Hauptstelle der Stadtbiblio<strong>the</strong>k<br />

Leipzig. Soeben wurde es zwei Jahre lang durch die Leipziger Niederlassung des Büros ksg kister scheithauer gross saniert und<br />

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