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Library Buildings around the World

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Die übergeordnete Steuerung wird durch eine individuelle Steuerung (dem jeweiligen Raum entsprechend) ergänzt. In der Nacht<br />

stehen die Lamellen offen im Winkel von 90° zur Fassade um die Nachtauskühlung zu gewährleisten. Um 4h morgens schliessen<br />

sich alle Lamellen, um den Sonnenschutz des Gebäudes auch tagsüber bei Nichtbenutzen der Räume zu gewährleisten. Der Nutzer<br />

regelt die Lamellen nach Bedarf, wodurch der Effekt des Erwachens des Gebäudes und ein belebtes Bild der Fassade entsteht. Ein<br />

begehbarer Steg zwischen Fassade und Lamellen dient der Fassadenreinigung. Durch die Vermeidung des direkten Sonneneinfalls<br />

ins Gebäude durch den aussenliegenden Sonnenschutz wird das ungewünschte Aufheizen des Gebäudes verhindert. In<br />

Übergangszeiten und im Winter wird die Sonnenenergie passiv zur Erwärmung des Gebäudes genutzt. Ein alternatives<br />

Energiekonzept als Antwort auf eine offene und transparente Architektur. Die Behaglichkeit in den Räumen wird durch das System<br />

der Bauteilkühlung erhöht: Wasserführende Schläuche sind an der Deckenunterseite in die Betonplatten der Decken integriert.<br />

Die Betondecken bleiben unverkleidet, um die Betonmasse als Speichermasse zu nutzen und die Deckenabstrahlung zu ermöglichen.<br />

Die Temperierung des Wassers erfolgt über Wärmetauscher Die Frischluft wird über Erdkollektoren konditioniert. Bei den<br />

Erdkollektoren handelt es sich um im Erdreich verlegte Betonrohre mit einem Durchmesser von 150cm und einer Gesamtlänge von<br />

ca. 600m. Diese Methode ist eine sanfte Lösung um das Gebäude zu kühlen und ergibt ein angenehmes Raumklima. Ein geringer<br />

zusätzlicher Energieeintrag ist zur mechanischen Kühlung/Belüftung der Seminarräume notwendig. Eine Konsequenz des Systems<br />

ist die sichtbare Leitungsführung an der Deckenuntersicht. Dies stellt eine kohärente Ergänzung zu einer ablesbaren klar<br />

strukturierten Gebäudekonfiguration dar. Die Verbindungsbrücken sind als temperierte Pufferbereiche konzipiert. Grosszügige in<br />

die Fassade integrierte Schiebeelemente stehen im Sommer offen. Im Winter sorgen Deckenstrahlheizungen für die Beheizung dieser<br />

Übergangsbereiche.<br />

Die Konstruktion<br />

Die Konstruktion der Gebäude ist in Betonstützen und Betondecken aufgelöst. Wandscheiben aus Beton und Stahlausfachungen im<br />

Randbereich steifen das Gebäude horizontal aus. Die Innenwände sind Leichtbauwände und ermöglichen eine grosse Flexibilität und<br />

Variationen an Grundrisskonfigurationen. Die Auskragungen werden von vorgespannten Stahllitzen getragen und im Gebäude<br />

rückverankert. Die Litzen sind aus Brandschutzgründen verkleidet. Die Verbindungsbrücken zwischen den Baukörpern sind als<br />

Stahlbrücken ausgebildet. Der Kräfteverlauf der konstruktiven Teile ist ablesbar (Zugstäbe massiv, Druckelemente mit statisch<br />

entsprechenden Dimensionen Abnahme der Stützendurchmesser nach oben).<br />

DIE GESTALTUNG DES AUSSENRAUMS<br />

Die Prädominanz der Landschaft, der Aussenbereiche und die örtliche ruhige Situation erlauben bzw. erfordern eine<br />

Miteinbeziehung der äusserlichen Bedingungen sowohl in topografischer Sicht wie auch im Umgang mit meteorologischen<br />

Gegebenheiten (natürliche Belüftung der Räume, offene, der Witterung ausgesetzte Verbindungswege und Plätze). Im Sinne eines<br />

offenen Campus werden keine Einfriedungen zwischen den einzelnen Bereichen vorgesehen. Der autofreie Campus ist fussläufig frei<br />

zugängig, der Fahrverkehr sehr limitiert. Mehrere Parkmöglichkeiten sind um das Campusgelände vorgesehen: Die Oberflächen<br />

Versiegelte Flächen (Betonoberfläche) sind minimiert. Rasenflächen und mit Holzbelag befestigte Flächen (Lärche) dominieren.<br />

EG: Die Verbindungswege zwischen den Bauteilen sind befestigt Betonoberfläche gebürstet. Die restlichen Flächen, die Innenhöfe<br />

inbegriffen, sind begrünt. 1. OG: Die in diesem Geschoss zugänglichen Aussenflächen (Dächer der darunterliegenden Bereiche -<br />

Mensa, Biblio<strong>the</strong>k) sind im Bereich der Institute mit einem Holzbelag versehen. Die übrigen Bereiche sind bekiest. Der Abschluss<br />

zur Alauntalstrasse erfolgt über ein lineares, horizontales Element, eine Bank, die das Befahren der Fläche verhindert. Die<br />

ansteigenden Sitzreihen des grossen Hörsaals im Norden übernehmen den topografischen Höhenunterschied des Geländes.<br />

Zwei Biotope ergänzen die Aussenanlagen.<br />

Gerhard Fischill Architekt, Linz – Austria<br />

http://www.fischill-architekt.at<br />

Libraries:<br />

Biblio<strong>the</strong>k BORG-HAK (Bundes Oberstufenrealgymnasium u. (Bundes) Handelsakademie),<br />

Perg, Oberösterreich – Austria 1998 - 2000<br />

Eine Biblio<strong>the</strong>k als Raumklammer und großmütiger städtebaulicher Ordnungshüter: Die neue Freihand- und Leihbiblio<strong>the</strong>k zweier<br />

in den 1960er Jahren errichteter Schulen (Oberstufenrealgymnasium und Handelakademie) schafft als durchlässiges Bindeglied im<br />

einstige Niemandsland zwischen zwei Schulhöfen und einer Strasse einen nutzungsoffenen Freiraum, den man im beziehungslosen<br />

Nebeneinander der Baukörper bislang vergeblich gesucht hätte. Der Neubau ragt als verlängerter Schenkel des winkelförmig<br />

angelegten BORGs Richtung Straße, im Obergeschoss als weiß verputzter Balken definiert, im Erdgeschoss als semipermeables<br />

Raumgewebe aus Sichtbetonscheiben und Stützen, das sowohl Schutz bietet (in diesem Bereich sind etwa die Fahrradunterstände,<br />

Lagerplätze für Gerätschaften und die Garagen untergebracht) als auch den halböffentlichen, zuvor konturlos auslaufenden Raum<br />

locker strukturiert. Die Südseite der lichterfüllten Einraumbiblio<strong>the</strong>k (mässig hohe Regale skandieren die geräumige Nutzfläche)<br />

wurde vollflächig verglast, fragile Sonnenschutzlamellen betonen die “dünne Haut”, der im Norden und Westen eine betont massive<br />

geschlossene Fassade gegenübersteht. Der Architekt konnte mit dem neuen Baukörper gewisse konzeptuelle Mängel des Bestands<br />

beheben, die Schliessung allfälliger Wissenslücken bleibt jedoch dem Lehrpersonal und den Biblio<strong>the</strong>karen überlassen... (Text:<br />

Gabriele Kaiser) (http://nextroom.at)<br />

Ernst Giselbrecht + Partner ZT GmbH, Graz – Austria<br />

http://www.giselbrecht.at<br />

Libraries:<br />

HTBLA (Höhere Technische Bundeslehranstalt), Biblio<strong>the</strong>k, Kaindorf (Steiermark) – Austria 1994<br />

Planung: 1990 – 1993, Baubeginn: 1992, Fertigstellung: 1994, Nettonutzfläche: ca.10.400 m², Bruttogeschoßfläche: ca.13.000 m²<br />

Umbauter Raum: ca.74.000 m³<br />

Awards:<br />

Bautenpreis Metall in der Architektur 1994<br />

Architekturpreis der Zementindustrie 1995<br />

Staatspreis f. Gewerbe- u. Industriebauten 1995<br />

Geramb-Rose f. Gutes Bauen 1995<br />

Literature:<br />

Ernst Giselbrecht 1985-95, 1996<br />

Ernst Giselbrecht: Architekturen, 1997, ISBN 3-7643-5750-9<br />

Ernst Giselbrecht: Architecture as Intelligent Hardware, 1999, ISBN 88-7838-072-5<br />

Wettbewerbe Nr. 76/77, Aug./Sep. 1988<br />

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