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LEITFADEN<br />
DIE WEINBEWERTUNGEN<br />
Die Bewertung der Weine erfolgt nach dem internationalen<br />
100-Punkte-System, das eine sehr<br />
differenzierte und genau akzentuierte Bewertung<br />
erlaubt. Da für den Falstaff <strong>Weinguide</strong> die<br />
besten Winzer ihre besten Weine einreichen,<br />
würde dies im 20-Punkte-System eine Fülle von<br />
ident hoch bewerteten Weinen bedeuten. Das<br />
100-Punkte-System bringt zusätzlich eine internationale<br />
Vergleichbarkeit mit sich, die auch für<br />
die Winzer selbst strategische Vorteile birgt.<br />
100 Nicht zu übertreffen<br />
95–99 Absolute Weltklasse<br />
90–94 Ausgezeichneter Wein, unter den<br />
Besten des Jahrgangs<br />
85–89 Gut bis Sehr gut<br />
( ) Fassprobenwertung<br />
Weine mit einer Bewertung unter 85 Punkten<br />
werden nicht aufgenommen.<br />
DAS KLASSEMENT – DIE STERNE<br />
In diesem Buch ist jedem erwähnten Wein<br />
eine entsprechende Bewertung nach dem<br />
international in der Fachwelt gebräuchlichen<br />
100-Punkte-System zuteil geworden.<br />
Fassproben sind durch eine in Klammern gesetzte<br />
Bewertung erkennbar, die ihre potenzielle<br />
Bewertung eingrenzt.<br />
Die Benotung der Weine erfolgt in offener Verkostung,<br />
also in Einschätzung ihres Potenzials,<br />
ihres Terroirs und des Stils, den das Haus bei<br />
der Vinifikation pflegt – ein Verfahren, das speziell<br />
bei der Bewertung von Fassmustern und<br />
Jungweinen gegenüber der sogenannten »Blindprobe«<br />
von großem Vorteil ist. Daneben wurde<br />
auf einer zweiten Ebene eine Einstufung der in<br />
den Guide aufgenommenen Betriebe vorgenommen,<br />
die nicht ausschließlich im Zusammenhang<br />
mit dem aktuellen Abschneiden der Weine<br />
eines Produzenten steht. Dieser Versuch eines<br />
Klassements ist eine zutiefst subjektive Angelegenheit,<br />
dennoch folgt er Richtlinien, die ich an<br />
dieser Stelle erläutern möchte.<br />
Seitdem der Aufschwung der heimischen<br />
Weinszene so richtig begann, also Ende der<br />
Achtzigerjahre, verkoste ich mit großer Regelmäßigkeit<br />
die Weine der führenden Betriebe,<br />
der Newcomer und solcher, die es gerne wären.<br />
Über 450 Produzenten stehen jährlich in Österreich<br />
auf dem Programm, was mittlerweile insgesamt<br />
mehr als 50.000 Einzelnotizen im Lauf<br />
der Jahre bedeutet.<br />
Diese Degustations-Kontinuität verschafft mir<br />
einen guten und verlässlichen Überblick. Von<br />
persönlichen Präferenzen einmal ganz abgesehen<br />
– denn selbstverständlich entwickelt sich über<br />
die Zeit gegenüber manchem Winzer ein freundschaftliches<br />
Verhältnis, ja sogar Freundschaft –,<br />
gibt es aber durchaus objektivierbare Elemente,<br />
die ein Klassement erlauben. Die Fähigkeiten<br />
eines Produzenten stehen natürlich im Vordergrund,<br />
dazu kommen ein möglichst optimales, unverwechselbares<br />
Terroir, Vorzüge wie alte Rebanlagen,<br />
die richtigen Sortenklone sowie<br />
schließlich auch der Aspekt, wie regelmäßig (und<br />
das genauso in schwächeren Jahrgängen) eine<br />
überragende Qualität erzeugt werden kann.<br />
Zusammengefasst sind also Begriffe wie Talent,<br />
Terroir und Kontinuität – vielleicht auch Originalität<br />
– gefragt. Und dies gilt nicht nur für<br />
Österreich, sondern für die ganze Weinwelt.<br />
14 falstaff <strong>Weinguide</strong> Österreich <strong>2018</strong>/<strong>19</strong>