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Weinguide 2018/19

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NIEDERÖSTERREICH<br />

Der Soosser Lausturm erinnert an die<br />

schrecklichen Schäden, die die Reblaus hier<br />

vor über 100 Jahren angerichtet hat<br />

GEBIET MIT GESCHICHTE,<br />

WEINE MIT ZUKUNFT<br />

Die Thermenregion entstand <strong>19</strong>85 durch die Zusammenlegung der früheren<br />

Weinbaugebiete Gumpoldskirchen und Bad Vöslau, blickt aber auf eine sehr<br />

lange Geschichte zurück. 2181 Hektar Reben lehnen sich an die Ausläufer des<br />

Wienerwalds, vom Stadtrand Wiens bis südlich des Kurortes Baden. Autochthone<br />

Rebsorten wie Zierfandler und Rotgipfler sind die Spezialität des Gebiets,<br />

beim Rotwein dominieren St. Laurent und Pinot Noir.<br />

S<br />

chon vor mehr als 2000 Jahren wurden<br />

in der klimatisch begünstigten Region<br />

südlich von Wien Weinreben kultiviert.<br />

Römische Legionäre, die in Carnuntum und<br />

Vindobona stationiert waren, brachten Weinstöcke<br />

aus ihrer Heimat und Kenntnisse über<br />

die Weinerzeugung nach Pannonien. Der Name<br />

»Thermenregion« verweist auf die schwefelhaltigen<br />

heißen Quellen von Aquae (Baden).<br />

Die Weinreben profitieren vom pannonischen<br />

Klimaeinfluss mit heißen Sommern und trockenen<br />

Herbsten sowie 1800 Sonnen stunden im<br />

Jahr. Ständige Luftbewegung lässt im Herbst<br />

die Trauben nach Tau oder Regen rasch abtrocknen.<br />

Bei der geologischen Vielfalt überwiegen<br />

relativ schwere Böden wie lehmige Tone,<br />

sandige Lehme und Braunerde mit hohem<br />

Muschelkalkgehalt. Der darunterliegende Verwitterungsschutt<br />

und tiefreichende Schichten<br />

von Schwemmland helfen bei Entwässerung<br />

und Durchwärmung. Im Steinfeld im Südosten<br />

der Region bieten eher steinige, karge Schotterböden<br />

den Rotweinsorten ausge zeichnete<br />

Bedingungen. Hausrecht haben die gebietstypischen<br />

– sonst kaum zu findenden – weißen<br />

Rebsorten Zierfandler (Synonym: Spätrot) und<br />

Rotgipfler, die als Cuvée die legendäre Weinehe<br />

Spätrot-Rotgipfler eingehen. Zur traditionellen<br />

© ÖWM/Egon Mark<br />

238 falstaff <strong>Weinguide</strong> Österreich <strong>2018</strong>/<strong>19</strong>

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