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Spurensuche Teil 1. Eine Studienreise in "Das Kapital" von Karl Marx

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Biografische Anmerkungen<br />

Walter Benjam<strong>in</strong> (1892-1940)<br />

Walter Benjam<strong>in</strong>, geboren 1892 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, war Journalist, Wissenschaftler, Schriftsteller, Kunstkritiker<br />

und Übersetzer mit breit gefächerten Interessen. Er publizierte zu Themen aus Theologie,<br />

Philosophie, Kunst und Geschichte und suchte nach neuen Formen der Verarbeitung und Darstellung.<br />

Se<strong>in</strong>e Habilitationsschrift, Voraussetzung für e<strong>in</strong>e akademische Karriere, wurde 1925 <strong>von</strong> der<br />

Frankfurter Universität abgelehnt. Begründung: Se<strong>in</strong>e Lebens- und Arbeitsweise erfülle nicht die<br />

akademischen Normen.<br />

Ab 1924 befaßte sich Benjam<strong>in</strong> zunehmend mit marxistischer Theorie. Von 1926 bis 1927 hielt<br />

er sich <strong>in</strong> Moskau auf. Seit 1929 verband ihn e<strong>in</strong>e enge Freundschaft mit Bertolt Brecht.<br />

1933 rettete sich Benjam<strong>in</strong> vor den Nazis <strong>in</strong>s Pariser Exil. Dort, <strong>in</strong> bitterer Armut lebend, setzte er<br />

die Arbeit an se<strong>in</strong>em unvollendet gebliebenen Passagen-Werk fort. In neuen Formen der Darstellung<br />

und Vermittlung sollte sich dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e materialistische Kulturgeschichte der bürgerlichen<br />

Warengesellschaft des 19. Jahrhunderts entfalten, repräsentiert duch die Architektur und sozialen<br />

Funktionen der Pariser E<strong>in</strong>kaufspassagen.<br />

Als die Nazis Frankreich überfielen und Paris besetzten, mußte Walter Benjam<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Flucht<br />

fortsetzen, die im französischen Grenzort Port Bou am fehlenden spanischen Visum endgültig<br />

scheiterte. Am 26.9.1940 begeht Benjam<strong>in</strong> Selbstmord, um sich der Auslieferung an die Gestapo<br />

zu entziehen.<br />

Thomas Joseph Dunn<strong>in</strong>g (1799-1873)<br />

Dunn<strong>in</strong>g war Funktionär der frühen englischen Gewerkschaftsbewegung und Publizist. Die e<strong>in</strong>zige<br />

auff<strong>in</strong>dbare Spur zeigt uns Dunn<strong>in</strong>g als Sekretär der "London Consolidated Society of<br />

Bookb<strong>in</strong>ders", der <strong>in</strong> Streikkämpfen engagiert war und sich schon früh für e<strong>in</strong>e übergreifende<br />

nationale Gewerkschaftsbewegung stark machte.<br />

Dunn<strong>in</strong>g ist uns heute nur noch durch das wunderbare Zitat aus se<strong>in</strong>er Schrift "Trades’ Unions<br />

and strikes: their philosophy and <strong>in</strong>tention" (London 1860, Seite 35f) bekannt, mit dem M. se<strong>in</strong><br />

Kapitel zur ursprünglichen Akkumulation <strong>in</strong> England, also zur blutigen Vorgeschichte des Kapitalismus,<br />

illustriert.<br />

Obwohl M. für das Zitat korrekt den Autor nachweist, wird es oft fälschlicherweise als <strong>Marx</strong>-<br />

Zitat verwendet.<br />

He<strong>in</strong>rich He<strong>in</strong>e (1797 - 1856)<br />

He<strong>in</strong>rich He<strong>in</strong>e wurde 1797 <strong>in</strong> Düsseldorf als Sohn des jüdischen Tuchhändlers Samson He<strong>in</strong>e<br />

geboren. Nach e<strong>in</strong>em deprimierenden Bankpraktikum <strong>in</strong> Frankfurt wurde He<strong>in</strong>e 1816 nach<br />

Hamburg geschickt, um im Bankhaus se<strong>in</strong>es Onkels Salomon He<strong>in</strong>e das Bankgewerbe zu erlernen.<br />

<strong>Das</strong> g<strong>in</strong>g gründlich daneben. 524 Als letzten Versuch, se<strong>in</strong>en Neffen Harry mit den Gepflogenheiten<br />

des Geschäftslebens vertraut zu machen, richtete ihm der Onkel sogar e<strong>in</strong> eigenes<br />

Geschäft für Tuchwaren <strong>in</strong> Hamburg e<strong>in</strong>.<br />

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