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Spurensuche Teil 1. Eine Studienreise in "Das Kapital" von Karl Marx

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schaftliches Monopol, <strong>in</strong>nerhalb der Warenwelt die Rolle des allgeme<strong>in</strong>en Äquivalents zu spielen." (MEW 23,<br />

S.83f)<br />

128 Seit den Vere<strong>in</strong>barungen <strong>von</strong> Bretton-Woods 1944 galt der US-Dollar als Leitwährung, der <strong>in</strong> fester Parität<br />

zum Gold stand. Alle anderen Währungen standen zum Doller <strong>in</strong> fester Verrechnung. Dafür gaben die USA allen<br />

beteiligten Ländern die Garantie, jederzeit US-Dollar <strong>in</strong> Gold e<strong>in</strong>zutauschen. Nur ist das mit Garantien so e<strong>in</strong>e Sache.<br />

Als die französische Regierung 1969 für Frankreichs Dollarbestände diesen Umtausch <strong>in</strong> Gold e<strong>in</strong>forderte,<br />

erwiesen sich die USA (nicht nur <strong>in</strong> Folge des Vietnamkriegs) als zahlungsunfähig. Der US-Präsident Nixon kündigte<br />

kurzerhand die Verpflichtung zum Goldumtausch und brachte das System <strong>von</strong> Bretton-Woods zu Fall. Geblieben<br />

s<strong>in</strong>d uns da<strong>von</strong> aber noch die <strong>in</strong> Bretton-Woods gegründete Weltbank und der Internationale Währungsfonds<br />

(IWF), die heute auf andere Weise ihr Unwesen treiben.<br />

129 Der Zirkulationsprozess des Kapitals ist Thema des II. "Kapital"-Bandes. Wir kommen im Kapitel "Kapitel 12:<br />

Der Zirkulationsprozeß des Kapitals" (S.1) darauf zurück.<br />

130 M. mußte für dieses Kapitel nach der ersten Ausgabe e<strong>in</strong>e Menge Extrakritik e<strong>in</strong>stecken und hat es für die<br />

zweite Ausgabe 1872 überarbeitet. Er schreibt im Nachwort zur 2. Auflage: "Der letzte Abschnitt des ersten Kapitels,<br />

'Der Fetischcharakter der Ware etc.', ist großenteils verändert." Genutzt hat es nicht viel. Die schmissigen<br />

Formulierungen decken die Absichten des Kapitels eher zu.<br />

131 Unter allen Waren wird besonders das Geld zum Ausgangspunkt der Fetischisierung, da es sche<strong>in</strong>bar vollkommene<br />

Macht über die Warenwelt und alles rundherum gewährt.<br />

132 MEW 23, S.88. M.s Vergleich mit den Hieroglyphen als e<strong>in</strong>e Art Geheimschrift (hiero kommt aus dem Griechischen<br />

und bedeutet geheim) spielt auf Schwierigkeiten an, speziell die ägyptische Schrift zu verstehen. <strong>Das</strong><br />

gelang erst 1822 durch die Arbeiten <strong>von</strong> Jean-François Champollion. Dem war es gelungen, den auf dem Ste<strong>in</strong><br />

<strong>von</strong> Rosetta e<strong>in</strong>gemeißelten mehrsprachigen Text auch für die Hieroglyphen vollständig zu übersetzen. Wie so<br />

viele andere geraubte Kulturdenkmäler bef<strong>in</strong>det sich der Ste<strong>in</strong> <strong>von</strong> Rosetta seit 1803 im Britischen Museum, wo<br />

M. ihn vermutlich auch bewundert hat.<br />

133 MEW 23, S.120<br />

134 "<strong>Das</strong> Gehirn der Privatproduzenten spiegelt diesen doppelten gesellschaftlichen Charakter ihrer Privatarbeiten<br />

nur wider <strong>in</strong> den Formen, welche im praktischen Verkehr, im Produktenaustausch ersche<strong>in</strong>en - den gesellschaftlich<br />

nützlichen Charakter ihrer Privatarbeiten also <strong>in</strong> der Form, daß das Arbeitsprodukt nützlich se<strong>in</strong> muß,<br />

und zwar für andre - den gesellschaftlichen Charakter der Gleichheit der verschiedenartigen Arbeiten <strong>in</strong> der Form<br />

des geme<strong>in</strong>samen Wertcharakters dieser materiell verschiednen D<strong>in</strong>ge, der Arbeitsprodukte. Die Menschen beziehen<br />

also ihre Arbeitsprodukte nicht aufe<strong>in</strong>ander als Werte, weil diese Sachen ihnen als bloß sachliche Hüllen<br />

gleichartig menschlicher Arbeit gelten. Umgekehrt. Indem sie ihre verschiedenartigen Produkte e<strong>in</strong>ander im Austausch<br />

als Werte gleichsetzen, setzen sie ihre verschiednen Arbeiten e<strong>in</strong>ander als menschliche Arbeit gleich. Sie<br />

wissen das nicht, aber sie tun es." (MEW 23, S.88)<br />

135 M. beschreibt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Vorarbeit zum "Kapital" den Ware-Geld-Wechsel am Beispiel des Eisenproduzenten<br />

mit diesen Worten: "Es ist daher die Aufgabe des Eisens oder se<strong>in</strong>es Besitzers, den Punkt <strong>in</strong> der Warenwelt aufzuf<strong>in</strong>den,<br />

wo Eisen Gold anzieht. Diese Schwierigkeit, der salto mortale der Ware, ist aber überwunden, wenn<br />

der Verkauf, wie hier <strong>in</strong> der Analyse der e<strong>in</strong>fachen Zirkulation unterstellt wird, wirklich vorgeht. Indem die Tonne<br />

Eisen durch ihre Veräußerung, d.h. ihr Übergehen aus der Hand, wo sie Nicht-Gebrauchswert, <strong>in</strong> die Hand, wor<strong>in</strong><br />

sie Gebrauchswert ist, sich als Gebrauchswert verwirklicht, realisiert sie zugleich ihren Preis und wird aus nur<br />

vorgestelltem Gold wirkliches Gold." (MEW 13, S.71)<br />

136 "Was die Produktenaustauscher zunächst praktisch <strong>in</strong>teressiert, ist die Frage, wieviel fremde Produkte sie für<br />

das eigne Produkt erhalten, <strong>in</strong> welchen Proportionen sich also die Produkte austauschen. Sobald diese Proportionen<br />

zu e<strong>in</strong>er gewissen gewohnheitsmäßigen Festigkeit herangereift s<strong>in</strong>d, sche<strong>in</strong>en sie aus der Natur der Arbeitsprodukte<br />

zu entspr<strong>in</strong>gen, so daß z.B. e<strong>in</strong>e Tonne Eisen und 2 Unzen Gold gleichwertig, wie e<strong>in</strong> Pfund Gold und<br />

e<strong>in</strong> Pfund Eisen trotz ihrer verschiednen physikalischen und chemischen Eigenschaften gleich schwer s<strong>in</strong>d. In der<br />

Tat befestigt sich der Wertcharakter der Arbeitsprodukte erst durch ihre Betätigung als Wertgrößen. Die letzteren<br />

wechseln beständig, unabhängig vom Willen, Vorwissen und Tun der Austauschenden. Ihre eigne gesellschaftliche<br />

Bewegung besitzt für sie die Form e<strong>in</strong>er Bewegung <strong>von</strong> Sachen, unter deren Kontrolle sie stehen, statt sie zu<br />

kontrollieren." (MEW 23, S.89)<br />

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