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Spurensuche Teil 1. Eine Studienreise in "Das Kapital" von Karl Marx

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schaft <strong>in</strong> Unordnung, gefährden sie die Existenz des bürgerlichen Eigentums. Die bürgerlichen<br />

Verhältnisse s<strong>in</strong>d zu eng geworden, um den <strong>von</strong> ihnen erzeugten Reichtum zu fassen. – Wodurch<br />

überw<strong>in</strong>det die Bourgeoisie die Krisen? <strong>E<strong>in</strong>e</strong>rseits durch die erzwungene Vernichtung e<strong>in</strong>er<br />

Masse <strong>von</strong> Produktivkräften; anderseits durch die Eroberung neuer Märkte und die gründlichere<br />

Ausbeutung alter Märkte. Wodurch also? Dadurch, daß sie allseitigere und gewaltigere<br />

Krisen vorbereitet und die Mittel, den Krisen vorzubeugen, verm<strong>in</strong>dert.<br />

Die Waffen, womit die Bourgeoisie den Feudalismus zu Boden geschlagen hat, richten sich jetzt<br />

gegen die Bourgeoisie selbst.<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Marx</strong>: <br />

Aus: MEW 24, S.351ff<br />

Der unmittelbare Produktionsprozeß des Kapitals ist se<strong>in</strong> Arbeits- und Verwertungsprozeß, der<br />

Prozeß, dessen Resultat das Warenprodukt und dessen bestimmendes Motiv die Produktion <strong>von</strong><br />

Mehrwert.<br />

Der Reproduktionsprozeß des Kapitals umfaßt ebensowohl diesen unmittelbaren Produktionsprozeß<br />

wie die beiden Phasen des eigentlichen Zirkulationsprozesses, d.h. den gesamten Kreislauf,<br />

der als periodischer Prozeß – Prozeß, der sich <strong>in</strong> bestimmten Perioden stets <strong>von</strong> neuem<br />

wiederholt – den Umschlag des Kapitals bildet.<br />

Ob wir nun den Kreislauf <strong>in</strong> der Form G... G' oder <strong>in</strong> der Form P... P betrachten, der unmittelbare<br />

Produktionsprozeß P bildet stets selbst nur e<strong>in</strong> Glied dieses Kreislaufs. In der e<strong>in</strong>en Form ersche<strong>in</strong>t<br />

er als Vermittlung des Zirkulationsprozesses, <strong>in</strong> der andren Form ersche<strong>in</strong>t der Zirkulationsprozeß<br />

als se<strong>in</strong>e Vermittlung. Se<strong>in</strong>e beständige Erneuerung, die beständige Wiederdarstellung<br />

des Kapitals als produktives Kapital ist beidemal bed<strong>in</strong>gt durch se<strong>in</strong>e Verwandlungen im<br />

Zirkulationsprozeß. Andrerseits ist der beständig erneuerte Produktionsprozeß die Bed<strong>in</strong>gung<br />

der Verwandlungen, die das Kapital <strong>in</strong> der Zirkulationssphäre stets <strong>von</strong> neuem durchmacht, se<strong>in</strong>er<br />

abwechselnden Darstellung als Geldkapital und Warenkapital.<br />

Jedes e<strong>in</strong>zelne Kapital bildet jedoch nur e<strong>in</strong> verselbständigtes, sozusagen mit <strong>in</strong>dividuellem Leben<br />

begabtes Bruchstück des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, wie jeder e<strong>in</strong>zelne Kapitalist nur<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Element der Kapitalistenklasse. Die Bewegung des gesellschaftlichen Kapitals<br />

besteht aus der Totalität der Bewegungen se<strong>in</strong>er verselbständigten Bruchstücke, der Umschläge<br />

der <strong>in</strong>dividuellen Kapitale. Wie die Metamorphose der e<strong>in</strong>zelnen Ware e<strong>in</strong> Glied der<br />

Metamorphosenreihe der Warenwelt – der Warenzirkulation – ist, so die Metamorphose des <strong>in</strong>dividuellen<br />

Kapitals, se<strong>in</strong> Umschlag, e<strong>in</strong> Glied im Kreislauf des gesellschaftlichen Kapitals.<br />

Dieser Gesamtprozeß umschließt ebensowohl die produktive Konsumtion (den unmittelbaren<br />

Produktionsprozeß) nebst den Formverwandlungen (stofflich betrachtet, Austauschen), die ihn<br />

vermitteln, wie die <strong>in</strong>dividuelle Konsumtion mit den sie vermittelnden Formverwandlungen oder<br />

Austauschen. Sie umschließt e<strong>in</strong>erseits den Umsatz <strong>von</strong> variablem Kapital <strong>in</strong> Arbeitskraft und<br />

daher die E<strong>in</strong>verleibung der Arbeitskraft <strong>in</strong> den kapitalistischen Produktionsprozeß. Hier tritt der<br />

Arbeiter als Verkäufer se<strong>in</strong>er Ware, der Arbeitskraft, auf und der Kapitalist als Käufer derselben.<br />

Andrerseits aber ist im Verkauf der Waren e<strong>in</strong>geschlossen der Kauf derselben durch die Arbeiterklasse,<br />

also deren <strong>in</strong>dividuelle Konsumtion. Hier tritt die Arbeiterklasse als Käufer auf und die<br />

Kapitalisten als Warenverkäufer an die Arbeiter.<br />

Die Zirkulation des Warenkapitals schließt die Zirkulation des Mehrwerts e<strong>in</strong>, also auch die Käufe<br />

und Verkäufe, wodurch die Kapitalisten ihre <strong>in</strong>dividuelle Konsumtion, die Konsumtion des<br />

Mehrwerts vermitteln.<br />

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