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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus Sicht der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft<br />

wie der Modularisierung des Unterrichts <strong>und</strong> dem Fach „Arbeit <strong>–</strong> Wirtschaft <strong>–</strong> Technik“ Rechnung.<br />

Durch die Einführung des Mittlere Reife Zuges (M-Zug) mit einem Curricula, das komplexere <strong>und</strong><br />

umfangreichere Lerninhalte beinhaltet, entwickelt sich die Hauptschule aktuell zur Bayerischen<br />

Mittelschule weiter. Zwischenzeitlich beträgt der Anteil der an der Haupt- bzw. Mittelschule erworbenen<br />

Mittleren Schulabschlüsse an der Summe der im allgemeinbildenden Schulwesen erzielten<br />

Mittleren Schulabschlüsse ca. 20 Prozent (vgl. ISB 2010, S. 6). Auch die sechsstufige Realschule<br />

stellt mit ihrem differenzierten Bildungsangebot, das ab der 7. Jahrgangsstufe u. a. den Schwerpunkt<br />

„Wirtschaft“ setzt <strong>und</strong> das Unterrichtsfach „Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen“ anbietet,<br />

die Weichen für eine wettbewerbsfähige Übergangsphase von der Schule in kaufmännische <strong>und</strong><br />

verwaltungstechnische Ausbildungsberufe. Im Zuge dieser Anleihen, die Haupt- bzw. Mittelschule<br />

<strong>und</strong> Realschule bei dem berufsadäquaten Profil der <strong>Wirtschaftsschule</strong> nehmen, wie auch vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung, wird die bayerische <strong>Wirtschaftsschule</strong> zukünftig um<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ringen <strong>und</strong> sich gegenüber anderen Schularten mit wirtschaftlicher Ausrichtung<br />

behaupten müssen. Obwohl die Zukunftsfähigkeit des Erfolgsmodells <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

zu großen Teilen an die Weiterführung der Mittelschule als abgebende Schule geb<strong>und</strong>en ist, bietet<br />

sich damit auch die Chance, das offenk<strong>und</strong>ige Entwicklungspotential in der sich wandelnden Schullandschaft<br />

zu nutzen <strong>und</strong> sich flächendeckend bayernweit weiterzuentwickeln. Deshalb befürwortet<br />

die vbw eine Kooperation von <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>und</strong> Mittelschule, nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> der gesellschaftspolitischen<br />

Verpflichtung der Unternehmen für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bzw. für die<br />

Auszubildenden. Eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Schultypen sieht die vbw nicht;<br />

vielmehr gehen eine erhöhte Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen beider Schularten sowie<br />

eine vermehrte Anzahl mittlerer Schulabschlüsse als positive Bilanz daraus hervor. Allerdings sollten<br />

beide Schularten ihre Eigenständigkeit bewahren, wobei das Profil der <strong>Wirtschaftsschule</strong> als berufliche<br />

Schule unverwechselbar erhalten bleiben sollte, ohne sich der notwendigen Weiterentwicklung<br />

zu verschließen.<br />

3.3 Übergangsproblematik bei der Fortsetzung des Bildungswegs<br />

Während sich die Mehrheit der Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> für den Beginn<br />

einer Ausbildung im dualen System entscheidet, entschließen sich fast 20 Prozent der Jugendlichen<br />

für eine unmittelbare Fortführung der schulischen Laufbahn (vgl. ISB 2010, S. 7). In Bayern werden<br />

34 Prozent der Studienberechtigungen über berufsbildende Schulen wie die Fachoberschule (FOS)<br />

oder <strong>–</strong> im Anschluss an eine Berufsausbildung <strong>–</strong> die Berufsoberschule (BOS) erworben (vgl. ISB<br />

2009). Vor allem für höherwertige Bildungsabschlüsse spielt die mathematische Vorbildung eine<br />

entscheidende Rolle, so dass sich die Frage stellt, inwieweit die Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> hierfür gerüstet sind. Werden deutsche Unternehmen befragt, so beklagt nahezu<br />

die Hälfte (48 Prozent) fehlende elementare Rechenfertigkeiten ihrer Auszubildenden (vgl. DIHK 2011,<br />

S. 34; Schober 2004, S. 10). Bislang vermittelt die <strong>Wirtschaftsschule</strong> eine vertiefte Qualifikation im<br />

kaufmännischen Rechnungswesen, die zu Lasten der mathematischen Kompetenz geht. Lediglich<br />

in der Wahlpflichtfächergruppe des mathematischen Zweigs (M-Zweigs) der vierstufigen Schulform<br />

ist Mathematik neben den Fächern Deutsch, Englisch <strong>und</strong> Betriebswirtschaftslehre ein Teil der<br />

Abschlussprüfung. Vor allem die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des Handelszweigs (H-Zweig) sehen sich<br />

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