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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Förderung von SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> an der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

2010, S. 60). Insbesondere der Anteil der heute Null- bis Fünfjährigen in Deutschland weist dabei mit<br />

immerhin 34,63 % einen immer größer werdenden Anteil von Personen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> auf<br />

(Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2010, S. 60). Zukünftige Schülergenerationen werden also noch mehr als<br />

heute von kultureller Vielfalt geprägt sein.<br />

Auch die Zusammensetzung der Bevölkerung mit Migrationshintergr<strong>und</strong> spricht dafür, dass die<br />

Förderung von SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> in der <strong>Wirtschaftsschule</strong> zukünftig weiterhin<br />

zentral bleibt. Zwar halten sich die Zuwanderung <strong>und</strong> Abwanderung nach bzw. aus Deutschland die<br />

Waage, die Zahl der sogenannten Mitglieder der dritten Generation nimmt aber aufgr<strong>und</strong> höherer<br />

Geburtenzahlen der Migranten weiterhin zu (Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2008, S. 7). <strong>Die</strong>s wird voraussichtlich<br />

auch in der Altersgruppe der unter 26-Jährigen langfristig zu einem noch höheren Anteil von<br />

Personen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> führen.<br />

Vergleicht man beispielsweise die Schuljahre 2005/2006 <strong>und</strong> 2009/2010 in Nürnberg lassen sich<br />

folgende Beobachtungen im Zeitvergleich machen: Von allen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

ist ein größerer Anteil an den Schulen, die einen höher qualifzierenden Abschluss<br />

vermitteln (wie z. B. die <strong>Wirtschaftsschule</strong>) als von ausländischen Schülern. Beide Gruppen erreichen<br />

jedoch noch nicht die Quoten der Schüler ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>. In den Jahrgangsklassen<br />

fünf bis sieben stiegen in beiden Gruppen, die Anteile der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die höher<br />

qualifizierende Schulen besuchen, stärker als in den jüngeren Jahrgängen (Bildungsbüro der Stadt<br />

Nürnberg, 2011, S. 15).<br />

Kurzum: <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> wird von SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> stark frequentiert.<br />

<strong>Die</strong> meisten der SchülerInnen verfügen über die deutsche Staatsangehörigkeit. <strong>Die</strong> hohen Zahlen in<br />

den Eingangsklassen lassen vermuten, dass die Zahlen auch in Zukunft auf diesem Niveau bleiben<br />

werden, wenn sie nicht sogar weiter steigen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> hat aber nicht nur zahlenmäßig eine große Bedeutung, sondern stellt als<br />

berufsvorbereitende Schule auch institutionell eine wichtige Einrichtung für die berufliche Entwicklung<br />

der SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> dar.<br />

2. <strong>Die</strong> Bedeutung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> für die berufliche Integration<br />

von SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

Am Übergang von der Schule in den Beruf bzw. in die berufliche (Erst-)Ausbildung ergeben sich<br />

bislang für Lernende mit Migrationshintergr<strong>und</strong> im Vergleich zu ihren Konkurrenten ohne Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

unverhältnismäßig große Schwierigkeiten. <strong>Die</strong>s zeigt sich beispielsweise in durchschnittlich<br />

längeren Phasen zwischen dem Schulabschluss <strong>und</strong> der Aufnahme einer Ausbildung<br />

(Beicht u. a., 2007), aber auch durch einen ihrem Anteil an der jeweiligen Zielgruppe nicht gerechten<br />

Repräsentation in betrieblichen <strong>und</strong> vollqualifizierenden Ausbildungsplätzen. Ferner findet man sie<br />

nur in einem stark eingeschränkten Spektrum von Berufen, die relativ schlecht bezahlt werden,<br />

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