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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

66<br />

5.2 Pflichtfächer<br />

Mathematik<br />

Vielfach wurde gefordert, dass das Fach Mathematik zum Pflichtfach in der zwei-, drei- <strong>und</strong> vierstufigen<br />

Form der <strong>Wirtschaftsschule</strong> wird <strong>und</strong> sich an den gültigen Bildungsstandards für den mittleren<br />

Schulabschluss orientiert. Dabei ist nicht daran gedacht, die <strong>Wirtschaftsschule</strong> zu einer bedeutenden<br />

Zubringerschule für die Fachoberschule zu entwickeln. Denn nach wie vor suchen die meisten<br />

Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> einen Ausbildungsplatz in einem kaufmännischen Beruf; nur<br />

knapp 20 % der Absolventen treten in die Fachoberschule über. Dennoch sollten alle Türen für die<br />

Wirtschaftsschüler offen stehen. Ob diese Quote steigt, wenn durch die Neuausrichtung die Erfolgschancen<br />

der Wirtschaftsschulabsolventen an der Fachoberschule zunehmen, ist schwer zu prognostizieren.<br />

Um den unterschiedlichen beruflichen <strong>und</strong> schulischen Perspektiven der Wirtschaftsschüler<br />

gerecht zu werden, müsste keine verpflichtende Abschlussprüfung im Fach Mathematik vorgesehen<br />

sein; wahlweise könnte stattdessen z. B. das Fach Übungsfirmenarbeit gewählt werden.<br />

Übungsfirmenarbeit<br />

Das Wahlpflichtfach Übungsfirmenarbeit bildet den Kern der anwendungsorientierten <strong>und</strong> praxisnahen<br />

kaufmännischen Ausbildung in der <strong>Wirtschaftsschule</strong>. Der überwiegende Teil der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler entscheidet sich dafür. Neben der Vermittlung praxisnahen Wissens ist dieses Fach<br />

in besonderem Maße geeignet, Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit,<br />

Entscheidungs- <strong>und</strong> Problemlösungsfähigkeit näherzubringen. <strong>Die</strong> Übungsfirmen der<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong>n treten über die Übungsfirmenzentrale in Memmingen miteinander in Geschäftsverbindung,<br />

sodass das betriebliche Geschehen auch durch Außenkontakte realitätsnah abgebildet<br />

werden kann. Durch das kaufmännische Praxistraining der Übungsfirmenarbeit werden die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler effektiv auf das zukünftige Wirtschaftsleben vorbereitet <strong>–</strong> mit ein Gr<strong>und</strong> dafür,<br />

dass die Wirtschaftsschüler gute Chancen auf dem Ausbildungsstellenmarkt haben.<br />

Nahezu einmütig wurde in den Diskussionsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in der Fachtagung die herausragende Bedeutung<br />

der Übungsfirmenarbeit herausgestellt. Es wurde dringend empfohlen, dieses Profilfach zu<br />

stärken. Eine Möglichkeit bestünde darin, die Übungsfirmenarbeit intensiver an den theoretischen<br />

Unterricht zu binden. Denkbar wäre, dass sich die Vermittlung der theoretischen wirtschaftlichen<br />

Lerninhalte an den betrieblichen Abläufen (Beschaffung, Produktion, Absatz) orientiert. Dem theoretischen<br />

Unterricht mit berufsbezogenen Lernsituationen könnte dann <strong>–</strong> phasenversetzt <strong>–</strong> die<br />

praktische Umsetzung des Gelernten in der Übungsfirmenarbeit folgen.<br />

Eine engere Verzahnung ist auch mit den Fächern Deutsch <strong>und</strong> Englisch vorstellbar. Hier könnten<br />

ebenfalls praktische Lernabschnitte in die Übungsfirmenarbeit integriert <strong>und</strong> beispielsweise in der<br />

jeweiligen Sprache Geschäftsbriefe formuliert oder Verkaufsgespräche geführt werden. Schließlich<br />

wurde geraten, das bisherige Fach Projektarbeit <strong>und</strong> den praktischen Teilbereich des bisherigen<br />

Faches Rechnungswesen (Buchungsarbeit am PC) aufgr<strong>und</strong> ähnlicher didaktischer Zielsetzungen in<br />

die Übungsfirmenarbeit einzugliedern.

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