29.12.2012 Aufrufe

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

172<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Mobilität der Gesellschaft darf nicht außer Acht gelassen werden, wie wich-<br />

tig der frühzeitige <strong>und</strong> persönliche Kontakt in die Unternehmen ist, um berufliche Netzwerke knüpfen<br />

zu können. Aus der Tradition der ehemaligen Handelsschule heraus war <strong>und</strong> ist der Kontakt zu<br />

Betrieben der Region vorgegeben: viele Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> sind durch eine Firmengründung<br />

in die Selbstständigkeit gegangen oder haben in unterschiedlichsten Unternehmen <strong>und</strong><br />

Behörden eine leitende Position erreicht. <strong>Die</strong> Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Qualität der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

in Bayern sind für diese beruflichen Möglichkeiten unbestritten.<br />

<strong>Die</strong> Zukunft dieser wichtigen Schulart ist entscheidend für die Bildungslandschaft in Bayern. Mit<br />

der Weiterentwicklung der Hauptschule zur Bayerischen Mittelschule mit verstärkter Berufsorientierung<br />

können sich neue Kooperationsmodelle ergeben, bei denen die <strong>Wirtschaftsschule</strong> zu einem<br />

attraktiven Partner der Mittelschule wird. Allerdings muss dabei das Profil der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

als berufliche Schule unverwechselbar bleiben. Eine Kooperation zwischen Mittelschule <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

kann unter fairen Bedingungen das bestehende bayerische Schulsystem zielgerichtet<br />

fortentwickeln. So können zum Beispiel die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsträgern beider<br />

Schularten verbessert <strong>und</strong> die Zahl der mittleren Schulabschlüsse erhöht werden. Dadurch eröffnet<br />

sich über diese Säule im Schulsystem der Weg zur allgemeinen <strong>und</strong> fachgeb<strong>und</strong>enen Hochschulreife.<br />

Des Weiteren erhöhen beide Schulen gemeinsam auch die Attraktivität des Schulstandortes. Der im<br />

Schuljahr 2010/2011 gestartete Schulversuch des Kooperationsmodells läuft bis Ende 2012/2013.<br />

<strong>Die</strong> Auswertung des Schulversuchs wird über seine Fortsetzung oder über seine Überführung in die<br />

Regelform entscheiden. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht <strong>und</strong> Kultus ist aktuell im<br />

Prozess, ein Reformprogramm für eine Qualitätssteigerung der <strong>Wirtschaftsschule</strong>n zu entwickeln.<br />

Im Kooperationsmodell zwischen Mittelschule <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> sehen wir auch die Chance,<br />

weiterhin für eine wohnortnahe <strong>und</strong> gute Ausbildung von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zu sorgen.<br />

Dazu gehören ein partnerschaftlicher Umgang, eine einvernehmliche Regelung aller Beteiligten der<br />

Schulfamilie vor Ort <strong>und</strong> ein klares Konzept nicht nur für die staatlichen, sondern auch für die privaten<br />

Schulen. Das wichtigste Ziel ist, die Chancen der Jugendlichen auf dem Ausbildungsmarkt zu<br />

verbessern. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beider Schularten können für einen Beruf im wirtschaftlichen<br />

Bereich begabungsgerecht <strong>und</strong> profilorientiert gefördert werden.<br />

Weitere Perspektiven zur Zukunft der <strong>Wirtschaftsschule</strong> sollten ebenfalls geprüft werden. So ist eine<br />

Erweiterung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> um eine Oberstufe denkbar, damit die Lücke zwischen herkömmlicher<br />

Berufsausbildung <strong>und</strong> dem Studium einer angewandten Wissenschaft geschlossen werden<br />

kann. Daneben ist aber auch ein Ausbau „nach unten“ wünschenswert: Eine eigene Unterstufe<br />

mit den Eingangsklassen 5 <strong>und</strong> 6 könnte auch der zunehmenden Schülerzahl von Gymnasien <strong>und</strong><br />

Realschulen entgegenkommen. <strong>Die</strong> FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag wird sich auch weiterhin<br />

für die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n <strong>und</strong> deren Qualität in Bayern stark machen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!