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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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4. Übungsfirmenmessen<br />

Der Unterricht in der Übungsfirma<br />

Übungsfirmenmessen gehören zu den wertvollsten Inhalten der zweijährigen Übungsfirmenarbeit.<br />

Nirgends sonst ist Übungsfirmenarbeit so lebendig <strong>und</strong> real wie auf einer Messe. Der Kompetenzgewinn<br />

für die teilnehmenden Schüler auf der einen Seite <strong>und</strong> der Motivations- <strong>und</strong> Identifikationsschub<br />

auf der anderen Seite machen diese Veranstaltungen so wertvoll. Das Messeteam ist schon früh in<br />

die Planung eingeb<strong>und</strong>en. Hierbei sind Aspekte wie Standgestaltung, Marketingkonzept, Verkaufsschulungen,<br />

Messeunterlagen (mindestens zweisprachig), Corporate Identity, Unterkunft <strong>und</strong> Anfahrt<br />

zu berücksichtigen. Bei der eigentlichen Messe, die meist zwei Tage dauert, gilt es, sich bezüglich<br />

des Messeauftritts von der Masse abzuheben. Ein Messeteam wird, sofern es die Freiräume erhält,<br />

unzählige neue Erfahrungen machen <strong>–</strong> v. a. auch wenn die Finanzierung ungesichert ist <strong>und</strong> Wunschdenken<br />

in der ursprünglichen Planung korrigiert werden muss bzw. Sponsoren gesucht werden<br />

müssen. Sozial-, Personal- <strong>und</strong> Methodenkompetenzen werden besonders gefördert, in einer Art, die<br />

für die Schüler weder aufdringlich noch unangenehm ist. Jede Klasse sollte in den zwei Jahren ihrer<br />

Ausbildung mindestens einmal als Aussteller oder als Besucher eine Übungsfirmenmesse besuchen.<br />

Allerdings fühlen sich manche Lehrkräfte bzw. Schulen überfordert, die Herausforderung einer Messepräsentation<br />

anzunehmen. <strong>Die</strong> Gründe hierfür sind vielschichtig. Ein gut geplanter Messeauftritt<br />

bindet Ressourcen in der Übungsfirma <strong>und</strong> lässt für eine bestimmte Zeit den normalen Geschäftsablauf<br />

in den Hintergr<strong>und</strong> geraten. Ein zusätzliches Manko stellt die Finanzierung dar. Kosten für<br />

Standgebühren, Standgestaltung, Fahrtkosten oder auch Übernachtungskosten für Schüler <strong>und</strong><br />

Lehrkräfte müssen beglichen werden. Insbesondere Messeauftritte im nichtdeutschen Raum sind<br />

für viele Schulen unerreichbar. Aus diesen Gründen können aus einer Schule im Idealfall meist nur<br />

wenige Schüler für eine Messe berücksichtigt werden. Seitens der Übungsfirmenzentrale stellt sich<br />

das Problem, dass aufgr<strong>und</strong> von Kapazitäts- <strong>und</strong> Finanzierungsengpässen eine Übungsfirmenmesse<br />

nur in größeren Zeitabständen durchgeführt werden kann. Daher ist es wichtig, das bayerische<br />

Übungsfirmennetzwerk im Verb<strong>und</strong> mit österreichischen <strong>und</strong> südtiroler Partnern zu sehen, um jedes<br />

Jahr eine Messe in einem dieser Regionen zu gewährleisten.<br />

5. Qualität in der Übungsfirma<br />

Als Nachteil für die Übungsfirma, im Gegensatz zu einem realen Unternehmen, könnte gesehen<br />

werden, dass sie sich im Markt nicht wirklich behaupten muss, Insolvenz kein Thema ist bzw. nur die<br />

Bereiche eines Wirtschaftsunternehmens aufrechterhalten werden, die für Außenkontakte zwingend<br />

sind.<br />

Im Jahr 2006 startete daher die Übungsfirmenzentrale der bayerischen <strong>Wirtschaftsschule</strong>n eine<br />

Qualitätsoffensive. Eine freiwillige Zertifizierung der eigenen Übungsfirma soll helfen, einen Mindeststandard<br />

zu erreichen <strong>und</strong> zu sichern. Dabei geht es nicht um Reglementierung, sondern vielmehr um<br />

das Überdenken eigener Strukturen <strong>und</strong> Betriebsabläufe. <strong>Die</strong> Zertifizierung gliedert sich in Pflicht<strong>und</strong><br />

Wahlpflichtkriterien. <strong>Die</strong> Pflichtkriterien müssen alle erfüllt sein, von den Wahlpflichtkriterien<br />

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