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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

322<br />

4. Schulische Rahmenbedingungen<br />

4.1 Lehrerrolle<br />

<strong>Die</strong> Lehrkraft hat mehrere Funktionen, sie ist oft Auftraggeber, aber auch gleichzeitig Berater <strong>und</strong><br />

Bewerter. Als Auftraggeber <strong>und</strong> Berater fehlt manchmal die nötige Distanz, um Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler nicht zu sehr durch Vorgaben oder gut gemeinte Ratschläge einzuengen. <strong>Die</strong>s ist auch<br />

bei der Bewertung zu berücksichtigen, Lösungen neben der erwarteten müssen natürlich ebenfalls<br />

objektiv benotet werden. Bisweilen ist es ferner schwierig, fachlich zu überzeugen, wenn die Lehrkraft<br />

z. B. kein Grafiker ist, die Projektgruppe, aber einen Entwurf „schön“ findet.<br />

4.2 Finanzen<br />

Projekte, die schulintern ablaufen, haben aufgr<strong>und</strong> der finanziellen Ausstattungen der Schulen meist<br />

kein großes Budget. Das hemmt oft gute Ideen oder Vorschläge, auch von Schülerseite.<br />

4.3 Benotung<br />

<strong>Die</strong> Bewertung im Rahmen des Faches „Projektarbeit“ ist nicht immer einfach, insbesondere, wenn<br />

eine Prozessbewertung stattfindet. In jedem Fall muss völlige Transparenz über die zu bewertenden<br />

Details im Vorfeld herrschen. Ein weiteres Spannungsfeld ist der Widerspruch zwischen Teamarbeit<br />

<strong>und</strong> Individualbenotung, da „die individuelle Leistung des Schülers die überwiegende Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Benotung dar“stellt. (ISB, S. 8). Das klingt auf den ersten Blick positiv, im Sinne einer Gruppenbewertung,<br />

wird aber auf der nächsten Seite gleich wieder relativiert, da bei dem aufgeführten<br />

Beispiel „Präsentation“ nicht die Präsentation als Ganzes in die Bewertung einfließt, sondern nur der<br />

jeweilige individuell verantwortete Teil. Eine Gesetzesänderung von Seiten des Ministeriums dazu<br />

wäre also wünschenswert. Projekte scheitern immer als Ganzes, auch wenn dem nur ein individueller<br />

Fehler zugr<strong>und</strong>e liegt. Deshalb sollte der Teambewertung auch im schulischen Bereich mehr Gewicht<br />

zugebilligt werden.<br />

4.4 Externer Auftraggeber<br />

Einigen Problemen (z. B. Lehrerolle, Finanzen) kann man dadurch aus dem Weg gehen, indem<br />

man sich konsequent öffnet <strong>und</strong> für möglichst alle Projekte einen realen Partner in der Wirtschaft<br />

sucht. Das Projekt erhält dann einen entsprechenden Ernstcharakter. Wenn dem Auftraggeber ein<br />

Entwurf nicht gefällt, dann ist das so von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern der Projektgruppe hinzunehmen.<br />

Eine Beurteilung/Bewertung <strong>und</strong> daraus letztendlich eine resultierende Benotung durch<br />

entsprechende Fachleute in den Unternehmen ist u. U. für die Projektmitglieder realer <strong>und</strong> damit<br />

überzeugender. Finanzielle Einschränkungen werden durch einen externen Auftraggeber/Sponsor<br />

ebenfalls geringer. Und schließlich helfen solche Projekte darüber hinaus bei der Berufsorientierung<br />

<strong>und</strong>/oder Berufsfindung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.

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