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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

408<br />

3.2 Wochenplanarbeit unter Nutzung einer Lernplattform im Notebook-Unterricht<br />

Nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> dieser Erfahrungen wurde an der WS Schwabach mit der Nutzung einer<br />

Lernplattform ein weiterer Schritt zur nachhaltigen Integration von digitalen Medien im Unterricht<br />

vollzogen. Lernplattformen sind „webbasierte Softwaresysteme, die eine Reihe von Funktionalitäten<br />

zur Unterstützung von Lehr-/Lernprozessen sowie entsprechende Lehrmaterialien (E-Learning-<br />

Ressourcen) umfassen“ (Friedrich, Hron & Töpper, 2011, S. 117). Lernplattformen stellen insbesondere<br />

Inhalts-, Kommunikations-, Aufgaben- <strong>und</strong> Timeline-, Prüfungs- <strong>und</strong> Umfrage- sowie<br />

Administrationsfunktionen bereit (Petko, 2010a, S. 17). Mit diesen Funktionen lassen sich vertiefte<br />

Blended Learning-Konzepte realisieren, bei denen im Unterricht <strong>und</strong> in Online-Phasen (z. B. bei der<br />

Hausaufgabenbearbeitung) an übergreifenden Aufgaben gearbeitet werden kann. Dazu wurde in<br />

Schwabach die im Schulkontext recht weit verbreitete Open-Source-Lernplattform „Moodle“ eingesetzt.<br />

Für das Pilotprojekt wurde allerdings auf ein bei einem externen <strong>Die</strong>nstleister gehostetes<br />

System zurückgegriffen, die Einrichtung eines eigenen Servers mit den entsprechend erweiterten<br />

Administrations- <strong>und</strong> Monitoringfunktionen wird für die Zukunft ins Auge gefasst. <strong>Die</strong> Lernplattform<br />

wurde im RW-Unterricht in der achten Jahrgangsstufe zur Unterstützung der Wochenplanarbeit<br />

eingesetzt. Neben der „digitalen Präsentation“ von Inhalten wurde dabei auch eine Reihe interaktiver<br />

Tests <strong>und</strong> Aufgabenstellungen eingebaut, die teils im Unterricht (in unterschiedlichen Sozialformen),<br />

teils zu Hause zu bearbeiten waren.<br />

Der Moodle-Einsatz erstreckte sich über einen Zeitraum von drei Wochen <strong>und</strong> wurde mithilfe verschiedener<br />

Instrumente im Sinne eines „Design Experiments“ (Weber, 2006, S. 211) evaluiert (n=24).<br />

<strong>Die</strong> dabei untersuchten Fragestellungen betrafen die Nutzung der Lernplattform durch die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler sowie deren diesbezügliche Einschätzungen.<br />

Neben der Analyse der systemgenerierten Nutzungsdaten kamen in der Untersuchung auch Fragebögen<br />

sowie ein Lern- <strong>und</strong> Arbeitstagebuch zum Einsatz, in dem die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bspw.<br />

die Art der Lerntätigkeiten, in Anspruch genommene Unterstützung <strong>und</strong> Arbeitsmittel protokollierten.<br />

Von den insgesamt 4215 über den Versuchszeitraum vom System protokollierten Aktionen konnten<br />

r<strong>und</strong> drei Viertel <strong>und</strong> damit der weitaus überwiegende Teil als „aufgabenbezogen“ kategorisiert<br />

werden <strong>–</strong> ein zusätzliches Ablenkungspotenzial kann der Lernplattform demnach nicht zugeschrieben<br />

werden. Unter allen genutzten Arbeitsmitteln nahm die Moodle-Plattform mit einem Anteil von<br />

23 % (bei 701 Lerntätigkeiten <strong>und</strong> 1324 Nennungen im Lern- <strong>und</strong> Arbeitstagebuch) auf Anhieb den<br />

wichtigsten Rang ein. In Moodle wurde dabei zumeist am Wochenplan oder an den Hausaufgaben<br />

gearbeitet. Dem Moodle-Einsatz wurden schließlich auch per Fragebogen-Urteil positive Effekte<br />

attestiert. So lagen die Einschätzungen bzgl. der Items „Moodle ist Lern- <strong>und</strong> Arbeitshilfe“ <strong>und</strong><br />

„Moodle macht Spaß“ über die drei verschiedenen Messzeitpunkte hinweg mit Werten zwischen<br />

3.06 <strong>und</strong> 3.56 auf einer fünfteiligen Skala jeweils deutlich im positiven Bereich. Aus Perspektive der<br />

Lehrperson ging der Einsatz der Lernplattform zunächst mit einem erhöhten Vorbereitungsaufwand<br />

einher, der sich dann aber angesichts der „entspannten“ Unterrichtsdurchführung <strong>und</strong> der vielfältigen<br />

Wiederverwendungsmöglichkeiten der erstellten Inhalte mehr als relativiert hat. Insgesamt<br />

gesehen sind die Ergebnisse des Pilotversuchs daher als positiver Fingerzeig zur Integration von<br />

Lernplattformen im Notebook-Unterricht zu deuten.

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