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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Der Übergang in die Fachoberschule unter besonderer Berücksichtigung der mathematischen Anforderungen<br />

3.4 Maßnahmen im Bereich „Institution <strong>Wirtschaftsschule</strong>“<br />

3.4.1 Umwandlung in eine Ganztagsschule<br />

Eine Klasse setzt sich immer aus verschiedenen Charakteren, wie den fleißigen, aufmüpfigen, introvertierten<br />

oder faulen Schülern, zusammen. Seit der Einführung der sechsstufigen Realschule empfinden<br />

die befragten Wirtschaftsschullehrer, dass der Anteil der demotivierten Jugendlichen steigt.<br />

Ihnen fehlt die Motivation <strong>und</strong> Konzentration, um sich mit der Mathematik auseinanderzusetzen.<br />

Neben der schlechten Arbeitsbereitschaft sieht man aber auch die fehlende Selbstständigkeit, die<br />

mangelhafte Vorbereitung an den Herkunftsschulen <strong>und</strong> das hohe Ablenkungspotential durch Computer<br />

<strong>und</strong> Fernsehen als Ursache für die desolaten Mathematikkenntnisse. Um dieser Entwicklung<br />

entgegenzuwirken, plädieren die beiden Pädagogen für eine Umwandlung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> in<br />

eine Ganztagsschule.<br />

3.4.2 Einführung von Kommunikations- <strong>und</strong> Informationsangeboten<br />

Neben der kritisierten Arbeitseinstellung bemängeln Lehrkräfte die Entscheidung vieler Wirtschaftsschüler,<br />

ihren schulischen Werdegang an einer Fachoberschule fortzusetzen. Oftmals entscheiden<br />

sie sich für diesen Weg, ohne zu wissen, welche Anforderungen sie erwarten. In diesem Sinne wäre<br />

ein intensives Lehrer-Schüler-Gespräch anzuregen, in dem man den Lernern verdeutlicht, was an<br />

der weiterführenden Schule von ihnen verlangt wird. <strong>Die</strong> befragten Pädagogen sehen es als Aufgabe<br />

einer Lehrkraft, den Jugendlichen ihre Aussichten aufzuzeigen. Dabei sind auch negative Nachrichten<br />

inbegriffen. Eine solche Unterredung empfiehlt sich bereits vor der Belegung des Wahlpflichtfaches,<br />

dass die Schüler die Ernsthaftigkeit <strong>und</strong> Notwendigkeit des Faches erkennen.<br />

Ebenso bietet sich in diesem Zusammenhang eine Präsentation über die Anforderungen der Fachoberschule<br />

an. <strong>Die</strong>se führt eine FOS-Lehrkraft vor <strong>und</strong> steht anschließend für Fragen zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Präsentation legt den Schülern offen dar, was sie in den ersten Unterrichtswochen an Lerninhalten<br />

<strong>und</strong> Prüfungen in allen Fächern erwartet.<br />

Eine weitere Option ist eine zielgerichtete Beratung der Schüler in der zehnten Klasse, die das duale<br />

Ausbildungssystem <strong>und</strong> den anschließenden Besuch der Berufsoberschule empfiehlt. Während<br />

die Wirtschaftsschüler an der FOS deutlich im Rückstand zu den Realschülern stehen, sind die<br />

Leistungsunterschiede an der Berufsoberschule nicht mehr vorhanden (siehe Punkt 1). <strong>Die</strong> Ursache<br />

hierfür könnte der entstandene Mehrwert an Fähigkeiten sein, der durch die Ausbildung entsteht,<br />

wovon die Jugendlichen an der BOS profitieren, vermutet ein Interviewpartner.<br />

3.4.3 Optimierung des St<strong>und</strong>enplans<br />

Bereits im Punkt „St<strong>und</strong>entafel“ wurde eine Erhöhung des Stellenwerts der Mathematik an der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

gut geheißen. Neben der niedrigen St<strong>und</strong>enanzahl beeinflusst die St<strong>und</strong>enplanung die<br />

Bedeutsamkeit des Faches. Hierbei liegt an vielen Schulen ein elementares Problem, dass die Koordination<br />

der Fächer zu Lasten der Mathematik geht, bemängelt ein Lehrer der Fachoberschule. Eine<br />

schlechte Verteilung der Mathematikst<strong>und</strong>en mindert den Stellenwert bei den Schülern, der sich in<br />

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