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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

136<br />

• <strong>Die</strong> Leistungsanforderungen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> im wirtschaftsbezogenen Bereich sind im<br />

Hinblick auf Schulziel <strong>und</strong> Abschlussprüfung höher.<br />

• Das Angebot der <strong>Wirtschaftsschule</strong> an wirtschaftsbezogenen Wahlfächern ist größer.<br />

Fazit<br />

1. Ob vier-, drei- oder zweijährige Schulart, ob H- oder M-Zug, die wirtschaftsbezogene Ausbildung<br />

an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist im Vergleich zur Realschule breiter <strong>und</strong> tiefer. Sie ist wirkungsvoller<br />

oder <strong>–</strong> wie es in der Praxis heißt <strong>–</strong> effektiver.<br />

2. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Ausbildungseffektivität der <strong>Wirtschaftsschule</strong> im wirtschaftsbezogenen<br />

Bereich erwerben die Absolventen besondere berufliche Qualifikationen <strong>und</strong> Berechtigungen.<br />

3. <strong>Die</strong> Ausbildung an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist so angelegt, dass die Schüler generell <strong>–</strong> also ohne<br />

vorzeitige Spezialisierung auf einen bestimmten Betrieb oder Ausbildungsberuf <strong>–</strong> auf die Praxis<br />

vorbereitet werden.“ 30<br />

In den folgenden Jahren lag das Schwergewicht der Weiterentwicklung in der wohlausgewogenen,<br />

pädagogisch verträglichen, Adaption an wirtschaftliche Entwicklungen: im Mittelpunkt stand<br />

die hohe Fähigkeit der <strong>Wirtschaftsschule</strong>, die wirtschaftliche Ausbildung an die Wirklichkeit der<br />

ständig fortschreitenden Berufswirklichkeit anzugleichen. Dazu waren stoffliche wie methodische<br />

Fortentwicklungen notwendig. Sie gelangen <strong>und</strong> fanden Anerkennung: „Im Kern seiner Ausführungen<br />

verwies er auf das unverwechselbare Eigenprofil der <strong>Wirtschaftsschule</strong>, das sich insbesondere in<br />

dem Fach „Betriebswirtschaftliche Übungen“ äußert. Mit dem Wahlpflichtfach, für das sich über<br />

die Hälfte der Wirtschaftsschüler entschied, wurde das berufliche Profil der <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

gestärkt. In der Übungsfirma, so der Staatssekretär, „fließen Lerninhalte aus mehreren unterschiedlichen<br />

Fächern zusammen <strong>und</strong> bilden eine neue organisatorische Einheit“. Aufgr<strong>und</strong> der Verknüpfung<br />

fächerübergreifender Lerninhalte sei die Übungsfirma geradezu prädestiniert, Schlüsselqualifikationen<br />

zu vermitteln. „<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong>n haben auf dem Gebiet des handlungsorientierten Lernens<br />

in der Übungsfirma echte Pionierarbeit geleistet.“ 31<br />

Zuweilen grenzte sich die Handelsschule/<strong>Wirtschaftsschule</strong> auch durch Ablehnung von Veränderungen<br />

an Realschulen ab. Als die neue Schulordnung für Realschulen die „gehobenen Schulaufgaben“<br />

in Kurzschrift <strong>und</strong> Maschinenschreiben abschaffte <strong>und</strong> ähnliches für die Handelsschule vorgesehen<br />

war, legte der Verband Einspruch ein:<br />

„… Auf Kurzschrift <strong>und</strong> Maschinenschreiben kann im Hinblick auf das besondere Ausbildungsziel der<br />

Handels- <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> nicht verzichtet werden…“ 32 Kurzschrift <strong>und</strong> Maschinenschreiben<br />

blieben an der Handelsschule erhalten.<br />

30 Hrsg. Verband der Diplom-Handelslehrer in Bayern e.V.: Siekaup, Waldemar: Wirtschaftsbezogene Ausbildung an<br />

Bayerischen <strong>Wirtschaftsschule</strong>n im Vergleich zu Realschulen, 5. Auflage 1988<br />

31 Bericht über den Tag der Bayerischen <strong>Wirtschaftsschule</strong> am 04.03.1995 in Nürnberg <strong>–</strong> Staatssekretär Rudolf Klinger<br />

in seiner Rede in Vertretung des kurzfristig verhinderten Kultusministers Hans Zehetmair in „akzente“ 5/1995, S. 13<br />

32 „Mitteilungen“ 3/1969 S. 10

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