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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Der Übergang in die Duale Berufsausbildung<br />

Verbreiterung der St<strong>und</strong>entafeln sind zwingend erforderlich. Der in diesen Forschungsergebnissen<br />

bereits immer wieder erwähnte wirtschaftliche Wandel <strong>und</strong> die damit einhergehenden gewünschten<br />

Veränderungen des Bildungskonzeptes <strong>und</strong> Curriculums geht mit den Ausführungen von Huber<br />

(2008, S. 8-9) konform: Der stetige Wandel in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft erfordert zunehmend<br />

mehr eigenverantwortliches Lernen <strong>und</strong> Arbeiten sowie das Beherrschen neuer Technologien <strong>und</strong><br />

Verfahren. Folglich kann den Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> ein reibungsloserer<br />

Start in das duale System ermöglicht werden, wenn bereits im Wirtschaftsschulunterricht eine<br />

vermehrte Ausrichtung auf diese Megatrends erfolgt.<br />

Doch dies lässt sich nicht nur mittels Bildungskonzept <strong>und</strong> Curriculum bewerkstelligen, sondern<br />

darüber hinaus bieten sich nach Meinung der Befragten umfassende <strong>und</strong> vielfältige Maßnahmen an,<br />

die den Wechsel von Schule zu Ausbildung verbessern können.<br />

In erster Linie kann nach den Aussagen der Interviewten die <strong>Wirtschaftsschule</strong> durch Kooperation<br />

mit der Wirtschaft den Übergang ihrer Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen in das duale System optimieren.<br />

Verschiedenartige Modelle oder Maßnahmen zur Zusammenarbeit mit Wirtschaftsvertretern<br />

oder Ausbildungsunternehmen helfen dabei, den Blick der Wirtschaftsschülerinnen <strong>und</strong> -schüler<br />

für die Berufswelt zu schärfen, Erkenntnisse im Austausch mit Repräsentanten zu gewinnen <strong>und</strong><br />

Nähe zur beruflichen Praxis aufbauen zu können. <strong>Die</strong>s wird insbesondere durch Schülerpraktika<br />

gefördert. Insofern bestätigen die Befragten die Ausführungen von Jungkunz (2008, S. 94): <strong>Die</strong><br />

Berufswahlentscheidung wird durch Praxisorientierung, das Sammeln neuer Einblicke in die Berufswelt<br />

<strong>und</strong> das Kennenlernen eigener Kompetenzen unterstützt. Insofern sollten Betriebspraktika im<br />

schulischen Berufsorientierungsprozess umfassend verankert sein <strong>und</strong> einer gewissen Vor- <strong>und</strong><br />

Nachbereitung seitens der Schule unterliegen. <strong>Die</strong>ser Meinung schließen sich die Interviewpartner<br />

an, die eine Erweiterung der St<strong>und</strong>entafel in Richtung verpflichtende Schülerpraktika <strong>und</strong> deren<br />

Reflexion als besonders relevant für einen bestmöglichen Wechsel der Wirtschaftsschulabsolventinnen<br />

<strong>und</strong> -absolventen in die Berufsausbildung ansehen. Eine Verzahnung der Betriebspraktika mit<br />

der Übungsfirmenarbeit kann laut Interviewergebnissen ebenso den Praxisbezug <strong>und</strong> die Berufsorientierung<br />

stärken. <strong>Die</strong>ser verbesserte Übergang in das duale System kann nach Aussagen der<br />

Befragten ebenso durch weitere Kooperationsmodelle entstehen: Das Zusammenwirken von Schulen<br />

<strong>und</strong> Betrieben scheint für die Interviewten neben Praktika für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, auch<br />

mittels Praktika für Lehrkräfte erreicht werden zu können. Dadurch kann im Bestfall eine gewisse<br />

Balance hinsichtlich Theorie- <strong>und</strong> Praxisbezug erreicht <strong>und</strong> somit eine Optimierung des wirtschaftlich<br />

geprägten Unterrichts bewirkt werden. Um auch zukünftig den Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern der <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

diese Form der Weiterbildung anbieten zu können, muss allerdings vorranging die<br />

Problematik der Arbeitszeitanrechnung gelöst werden. Weiterhin können Bildungspatenschaften den<br />

Praxisbezug der <strong>Wirtschaftsschule</strong> stärken: Lokale Firmen stehen den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite, klären beispielsweise mittels Infoveranstaltungen <strong>und</strong> Betriebsbesichtigungen<br />

auf oder bieten Praktikumsplätze an. Ebenso können umfassende schulische Berufsorientierungsprogramme<br />

in Kooperation mit der Wirtschaft initiiert werden: Dazu zählen Berufsbasare, die<br />

Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder gewähren <strong>und</strong> den Austausch mit Kammerorganisationen<br />

oder anderen beruflichen Institutionen ermöglichen. Somit können die Jugendlichen bei ihrer beruflichen<br />

Orientierung unterstützt <strong>und</strong> der Start in das Berufsleben begünstigt werden.<br />

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