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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus<br />

Sicht der Handwerkskammer<br />

Christian Kaiser<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus Sicht der Handwerkskammer<br />

1. <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>und</strong> Handwerk <strong>–</strong> ungenutztes Potential auf beiden<br />

Seiten<br />

„<strong>Die</strong> in der Zukunft zu erwartenden Veränderungen im Bereich der Wirtschaft, Bildungspolitik <strong>und</strong><br />

der Demografie stellen die <strong>Wirtschaftsschule</strong> sowohl in ihrer inhaltlichen wie auch organisatorischen<br />

Ausrichtung vor neue Herausforderungen.“ (Allmansberger, 2011, S. 9). <strong>Die</strong>se Aussage könnte sich<br />

ebenso gut auf die Berufsbildung im Handwerk beziehen. Daher ist die Frage, wie sich der Wirtschaftsbereich<br />

Handwerk <strong>und</strong> die bayerische <strong>Wirtschaftsschule</strong> zueinander verhalten, einer näheren<br />

Betrachtung wert.<br />

<strong>Die</strong> bayerische <strong>Wirtschaftsschule</strong> versteht sich traditionsgemäß als Schulart, die auf eine Ausbildung<br />

in kaufmännischen Berufen vorbereitet. Lediglich in der Wahlpflichtfächergruppe M, die neben den<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Fächern auch Unterricht in Mathematik <strong>und</strong> Physik beinhaltet, werden<br />

den Schülern1 Gr<strong>und</strong>lagen für technische Berufe vermittelt (Bayerisches Staatsministerium für<br />

Unterricht <strong>und</strong> Kultus [StMUK], 2011, S. 79). Handwerksberufe dürften daher im Berufswahlspektrum<br />

der Wirtschaftsschüler eine eher untergeordnete Rolle spielen. Dabei bietet das Handwerk durchaus<br />

auch für kaufmännisch vorgebildete Schulabgänger hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Umgekehrt liegt das Hauptaugenmerk der Nachwuchsbemühungen der Handwerksunternehmen<br />

<strong>und</strong> der Handwerksorganisationen nach wie vor auf den Haupt-, Mittel- <strong>und</strong> Realschülern, obwohl<br />

die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n Potential für die Nachwuchsgewinnung bieten, das angesichts eines sich<br />

abzeichnenden Fachkräftemangels dringend genutzt werden sollte. Um zu verdeutlichen, welche<br />

Möglichkeiten sich für Wirtschaftsschüler im Handwerk bieten, werden zunächst die wesentlichen<br />

Strukturdaten <strong>und</strong> das System der Beruflichen Bildung im Handwerk dargestellt. Inwieweit für Absolventen<br />

von <strong>Wirtschaftsschule</strong>n eine Karriere im Handwerk eine attraktive als auch realistische Option<br />

darstellt, wird anschließend analysiert. Abschließend werden Vorschläge zur Weiterentwicklung der<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> unterbreitet, die den Absolventen dieses Schultyps zusätzliche Karriereoptionen,<br />

insbesondere im Handwerk, eröffnen sollen.<br />

1 In der weiteren Darstellung sind jeweils beide Geschlechter angesprochen, auch wenn zugunsten einer leichteren<br />

Lesbarkeit auf die Angabe der weiblichen Form meist verzichtet wird.<br />

79

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