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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Erfolg von Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> an der beruflichen Oberschule im Vergleich<br />

Es wird häufig behauptet, dass bei der Benotung von Schülertexten, welche einen sehr großen Teil<br />

der Prüfungen im Fach Deutsch darstellen, das Gütekriterium der Objektivität nicht eingehalten wird.<br />

Subjektive Meinungen der Lehrkräfte über die Schüler sollen hier eine große Rolle spielen. Dem kann<br />

hier natürlich ohne Einsicht der jeweiligen Schülertexte nicht nachgegangen werden. Jedenfalls<br />

findet sich hier ein schwaches Indiz, dass dem vielleicht doch so ist. <strong>Die</strong> Streuung der Noten ist<br />

im Fach Deutsch deutlich niedriger, als es noch im Fach Mathematik war. Während sich im Fach<br />

Mathematik die Benotung an einem im Vorfeld festgelegten Schlüssel orientiert, ist das Vorgehen<br />

im Fach Deutsch deutlich freier. <strong>Die</strong> Streuung ist um ein Viertel geringer ausgeprägt. <strong>Die</strong> niedrigere<br />

Streuung könnte daher aufgr<strong>und</strong> eines starken „Tendenz-zur-Mitte“-Effekts entstanden sein. Besonders<br />

abweichende Ergebnisse könnten von der Lehrkraft vermieden werden. (Wilbers 2010, S. 196)<br />

<strong>Die</strong> Berechnungen durch Boxplots sind eine gute Methode um vergleichbare Ergebnisse anschaulich<br />

in einem Diagramm darzustellen. Der Verdacht des Tendenz-zur-Mitte Effekts wird hier verhärtet,<br />

da besonders viele Ausreißer zu beobachten sind. Allerdings interessanter im Hinblick auf die<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> ist, dass diese nun nicht mehr hinter den Hauptschülern erscheinen. Bei beiden<br />

Herkunftsschularten erreichen 78 Prozent der Schüler mindestens vier Punkte, während dies 88<br />

Prozent der Realschüler gelingt. In allen Schularten sind die Schülerinnen den Schülern im Fach<br />

Deutsch etwas voraus.<br />

Jedenfalls sind Leistungen der Wirtschaftsschülerinnen Mathematik nicht besser als die ihrer Kolleginnen<br />

aus der Ausbildungsrichtung Handel. <strong>Die</strong>s ist ein Indiz gegen Preselektion der Schüler, da sich<br />

im Fach Deutsch die Lerninhalte bzw. der Unterrichtsst<strong>und</strong>enumfang innerhalb der Ausrichtungen an<br />

den Wirtschaftsschulzweigen nicht unterscheiden. Bei den männlichen Kollegen ist der Unterschied<br />

sogar noch weniger ausgeprägt. Hier erzielen die WS-H sogar leicht bessere Ergebnisse, hängen<br />

aber hinter ihren Kollegen aus der Realschule zurück. Im Ganzen betrachtet finden sich hier geringere<br />

Abstände zwischen den Schularten, als dies beim Fach Mathematik der Fall war.<br />

Punktzahl Deutsch (BOS)<br />

0 5 10 15<br />

WS<br />

WS-H<br />

WS-M<br />

GY<br />

RS<br />

HS<br />

SO<br />

WS<br />

WS-H<br />

WS-M<br />

GY<br />

RS<br />

HS<br />

SO<br />

Männlich Weiblich<br />

Punktzahl Deutsch (FOS)<br />

0 5 10 15<br />

WS<br />

WS-H<br />

WS-M<br />

GY<br />

RS<br />

HS<br />

SO<br />

WS<br />

WS-H<br />

WS-M<br />

GY<br />

RS<br />

HS<br />

SO<br />

Männlich Weiblich<br />

Abb. 9: Boxplots Punktzahl in der schriftlichen Abschlussprüfung im Fach Deutsch differenziert nach<br />

Geschlecht <strong>und</strong> Herkunftsschulart. Eigene Berechnungen<br />

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