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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus der Sicht des VLB<br />

<strong>Die</strong> allgemeinbildenden Fächer werden von Lehrkräften der Hauptschule, die berufsbildenden Fächer<br />

von Lehrkräften der <strong>Wirtschaftsschule</strong> erteilt.<br />

„Eines unserer Nahziele muss es dennoch sein, sie (die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n) noch bekannter zu<br />

machen als sie es sind <strong>und</strong> dafür zu sorgen, die Nachfrage nach ihren Absolventen zu erhöhen. Ein<br />

erster Ansatz dazu ist der Modellversuch „kooperative Hauptschule/<strong>Wirtschaftsschule</strong>“, den der VLB<br />

kritisch begleitet…“ 28<br />

Wie gesagt, der VLB hält Forderungen nach Aufbau der <strong>Wirtschaftsschule</strong> auf die 5. oder gar die<br />

4. Jahrgangsstufe für „Wirtschaftsschulgefährdend“, da sie eine für die berufliche Bildung völlig<br />

ungeeignete Schülerschaft brächten. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> würde so letztlich zu einer allgemeinbildenden<br />

Schule (Realschule) <strong>und</strong> damit überflüssig!<br />

<strong>Die</strong> „höheren“ <strong>und</strong> „anderen“ Begabungen anzusprechen, versucht der VLB seit vielen Jahren einen<br />

anderen Weg <strong>–</strong> zugegeben mit noch nicht durchschlagendem Erfolg: Aufklärung der Eltern u. a.<br />

zunächst durch gleichberechtigte Teilnahme der beruflichen Schulen an den vorgeschriebenen Aufklärungsveranstaltungen<br />

für Eltern.<br />

Der Verband weiß, wie schwer es ist, den Eltern die berufliche Bildung als echte „spätere“ Alternative<br />

zu den ausgetretenen Trampelpfaden der Königswege näherzubringen. Aber erste Erfolge werden<br />

sichtbar. Beispielsweise werden zwischenzeitlich 40 % aller Studienberechtigungen in Bayern nicht<br />

mehr über das traditionelle Gymnasium erworben!<br />

3.1.1 Der Kampf um die inhaltliche Eigenständigkeit der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Der Verband hat die Zukunft der Handelsschule immer in ihrer Eigenart gesehen. „Er <strong>–</strong> der vom<br />

Ministerium vorgeschlagene Lehrplan (Anm.d.Verf.) <strong>–</strong> nimmt zu wenig Rücksicht auf die Eigenart der<br />

Handelsschule als Fachschule. Er versucht vielmehr eine Angleichung an die Mittelschule. Damit<br />

verlöre sie ihren Hauptvorteil gegenüber der Mittelschule, nämlich ihre innere Geschlossenheit. Nicht<br />

Angleichung, Differenzierung tut not! Wollen zwei Schultypen das gleiche, so sei eine überflüssig!“ 29<br />

Ein <strong>–</strong> auch noch für die heutige Situation im ganzen geltendes „aliud“ der <strong>Wirtschaftsschule</strong> liefert<br />

ein Vergleich <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> Realschule von W. Siekaup. Im Wesentlichen durch den Vergleich<br />

der St<strong>und</strong>entafeln <strong>und</strong> der Lehrplaninhalte kommt er zu folgenden <strong>–</strong> nie widerlegten <strong>–</strong> Ergebnissen:<br />

„<strong>Die</strong> wirtschaftsbezogene Ausbildung ist an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> im Vergleich zur Realschule<br />

umfassender <strong>und</strong> vertiefter. Gründe sind:<br />

• An der <strong>Wirtschaftsschule</strong> sind die gesamten Wochenst<strong>und</strong>en für den wirtschaftsbezogenen<br />

Pflicht-Unterricht mehr als doppelt so hoch.<br />

28 W<strong>und</strong>erlich, Jürgen, Rede des VLB-Landesvorsitzenden bei der Hauptveranstaltung im Amberger Stadttheater<br />

„akzente“ 12/2010-01/2011<br />

29 Prof. Dr. Hans Lochner in: Schulter, Berthold, Tagung der Bezirksgruppe Unterfranken mit MdL Vöth am 26.06.1965 in<br />

Würzburg, „Mitteilungen“ des VDH 2/1965 S. 29<br />

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