Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Der Deutschunterricht an der Wirtschaftsschule
adäquaten Hard- und Software ausgestattet sind. Für die Medienerziehung können die Deutsch-
lehrkräfte der Wirtschaftsschule diese Computerräume nutzen. Das eröffnet auch gute Chancen und
Möglichkeiten für eine fächerübergreifende Zusammenarbeit.
Zusammengefasst: Im Deutschunterricht an Wirtschaftsschulen hat die Auseinandersetzung mit
der digitalen Revolution und ihren Folgen in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen.
Von Wirtschaftsschulen werden zunehmend individuelle Unterrichtseinheiten entwickelt, die den
Schülerinnen und Schülern verdeutlichen, dass es sich bei sozialen Netzwerken nicht um einen
rechtsfreien Raum handelt, sondern es deutliche Grenzen gibt. Andererseits soll den Jugendlichen
dabei vermittelt werden, die sozialen Netzwerke wie SchuelerVZ, Facebook & Co. auch als Chance
zu begreifen, indem sie diese Netzwerke als verantwortungsvolle und aufgeklärte Nutzer für die
Gestaltung ihrer Zukunft einplanen und auf diese Weise davon profitieren können.
Diese „neue“ Art von Medienerziehung im Deutschunterricht erfordert neue didaktische Modelle, die
Schülerinnen und Schüler medienkompetentes Handeln vermitteln. Dabei bietet die Medienerziehung
zahlreiche Anknüpfungspunkte zur fächerübergreifenden Zusammenarbeit mit anderen Fächern wie
Ethik, Religion, Sozialkunde und generell mit allen Wirtschafts- und Fremdsprachenfächern.
7. Deutsch als Unterrichtsprinzip
Die zunehmende Textlastigkeit bei Abschlussprüfungen an Wirtschaftsschulen (insbesondere im
Fach Betriebswirtschaftslehre) setzt bei den Prüflingen ein sicheres Textverständnis voraus. Diese
Entwicklung hat dazu geführt, dass die bereits seit langem von den Fachgruppen Deutsch erhobene
Forderung, „Deutsch als Unterrichtsprinzip“ als allgemeines Schulziel in allen Fächern zu etablieren,
mittlerweile an zahlreichen Wirtschaftsschulen umgesetzt wird.
Alle Fachlehrkräfte, so die Zielsetzung, achten bei Schülerinnen und Schülern während des Unterrichts
auf den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache in Wort und Schrift. Dazu gehören u. a. die
Korrektur von Fehlern aus dem Elementarbereich (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik)
bei allen schriftlichen Leistungserhebungen sowie das Fördern des mündlichen Sprachgebrauchs
durch geeignete Maßnahmen. Referate, Präsentationen sowie diverse Formen der Debatte werden
vermehrt im Unterricht eingesetzt (auch als Alternativen zu herkömmlichen Schulaufgaben). Auf eine
gepflegte Gesprächskultur im Klassenzimmer ist zu achten, wie etwa gegenseitiges Zuhören, klare
Gesprächsregeln, Toleranz und Respekt vor dem Standpunkt des Anderen.
Die Deutschlehrkräfte werden bei einschlägigen Klassen- und Schulprojekten (Dichterlesungen,
Lesewettbewerbe, Schultheater, Einrichtung von Literaturzirkeln, Fördermaßnahmen für Schülerinnen
und Schüler mit Migrationshintergrund etc.) von der Schulleitung und dem Kollegium unterstützt.
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