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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

134<br />

Bayerischen <strong>Wirtschaftsschule</strong>n e.V.“), welcher den Übergang in die <strong>Wirtschaftsschule</strong> bereits nach<br />

der 4. Jahrgangsstufe ins Gespräch brachte. <strong>Die</strong> Forderungen nach den u.E. verfrühten Übergängen<br />

haben <strong>–</strong> für sich betrachtet <strong>–</strong> auch gute Begründungen.<br />

Im Wesentlichen liegen sie darin, dass sie die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n mehr teilhaben lassen wollen<br />

an den gut begabten Schülern: bisher ist es ja so, dass der Übergang von der Gr<strong>und</strong>schule zum<br />

Gymnasium nach der 4. Jahrgangsstufe die Begabtesten „abschöpft“; es folgt dann der Weggang<br />

zur Realschule nach der 5. <strong>und</strong> 6. Jahrgangsstufe der „Mittelbegabten“ <strong>–</strong> für die <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

bleibt ein ausgepowerter Rest bzw. Spätentwickler, aber auch „anders“ Begabte.<br />

<strong>Die</strong> reine Lehre Lochners <strong>–</strong> Aufbau auf die abgeschlossene Volks-/Hauptschule <strong>–</strong> ließ sich auf Dauer<br />

nicht verwirklichen bzw. halten: drei- <strong>und</strong> vierjährige <strong>Wirtschaftsschule</strong>n entstanden ausschließlich<br />

durch Erweiterung des Unterbaus: „Aufbau“ auf die 7. <strong>und</strong> 6. Jahrgangsstufe. Sie war der vermeintlichen<br />

Notwendigkeit geschuldet, den Weg über die <strong>Wirtschaftsschule</strong> den Eltern näher <strong>und</strong><br />

überschaubarer an die Entscheidung Gymnasium oder Realschule heranzuführen. Nachdem 1962<br />

das Recht zur Verleihung der Mittleren Reife für die zweijährige <strong>Wirtschaftsschule</strong> auslief, 26 wurde<br />

die dreistufige Form zum Regelfall <strong>und</strong> eine <strong>–</strong> nur vom Staat geführte <strong>–</strong> neue vierstufige Form bot verstärkt<br />

die Möglichkeit eines „mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweiges“, um den Absolventen<br />

der <strong>Wirtschaftsschule</strong>n weiterbildende schulische Möglichkeiten in Richtung Fachhochschulreife<br />

bzw. auch allgemeine Hochschulreife zu eröffnen bzw. zu erleichtern.<br />

2000/01 wurde eine/die zweijährige Form wieder eingeführt, um Hauptschulabsolventen mit Quali<br />

einen adäquaten schulischen Weg „nach oben“ zu bieten, aber auch um Absolventen der 9. Klasse<br />

aus Realschulen oder Gymnasien einen etwas anders gearteten Weiterbildungsweg für „anders“<br />

Begabte zu schaffen.<br />

<strong>Die</strong> neueste Entwicklung:<br />

Offizieller Modellversuch „Kooperative Hauptschule <strong>–</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong>“ ab Schuljahr 2010/11<br />

(beginnend mit 5 Schulen) bis Schuljahr 2012/13<br />

„<strong>Die</strong>ses Kooperationsmodell ist dadurch geprägt, dass staatliche <strong>Wirtschaftsschule</strong>n (i. d. R. in<br />

dreijähriger Form) in Gebäuden der Hauptschulen (bzw. Bayerische Mittelschule) betrieben werden,<br />

sodass geeignete Hauptschülerinnen <strong>und</strong> Hauptschüler an „ihrer“ Schule in die <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

übertreten <strong>und</strong> dort den Wirtschaftsschulabschluss erwerben können. Von diesem Kooperationsmodell<br />

können beide Schularten gleichermaßen profitieren: die Hauptschule, weil durch die Kooperation<br />

mit der <strong>Wirtschaftsschule</strong> für ihre leistungsstarken Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit wirtschaftlicher<br />

Orientierung ein zusätzliches Angebot mit einem anerkannten Abschluss eröffnet wird; die <strong>Wirtschaftsschule</strong>,<br />

weil sich der erfolgreiche Markenname dieser Schulart weiter verbreiten wird <strong>und</strong><br />

Schulgründungen im staatlichen Bereich erfolgen werden.“ 27<br />

26 Staatliche „Regelung zur Vereinheitlichung des bayerischen Handelsschulwesens“<br />

27 Güttler, Horst: Eine Chance für die <strong>Wirtschaftsschule</strong> in „akzente“ 08-09/2009, S. 17 f

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