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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> als Gelenkstelle unterschiedlicher Bildungswege<br />

besuchten r<strong>und</strong> 7 % der Wirtschaftsschüler der Eingangsklassen im vorherigen Schuljahr ein Gym-<br />

nasium. In den vergangenen sieben Jahren ist der Gesamtanteil der „Gymnasialabbrecher“ nur mar-<br />

ginal gestiegen <strong>und</strong> war in alle drei Zeitformen nahezu gleichmäßig verteilt. Ein weniger einheitliches<br />

Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, die von Realschulen abgingen.<br />

Ihr Anteil lag im Schuljahr 2010/11 in der zweistufigen Form bei 4,3 %, in der dreistufigen Form<br />

hingegen bei 17,2 % <strong>und</strong> in der vierstufigen Form bei 7,4 %. Der Vergleich mit dem Schuljahr 2004/05<br />

zeigt, dass der Anteil der „Realschulabbrecher“ insgesamt von 4,7 % auf 7,2 % gestiegen ist.<br />

Einen deutlichen Rückgang sowohl in absoluten als auch in prozentualen Zahlen verzeichneten die<br />

Eingangsklassen bezüglich der Übertritte von Hauptschülern, wie nachstehende Tabelle verdeutlicht:<br />

Schuljahr<br />

Eingangsklassen der<br />

2-stufigen Form<br />

(Jahrgangsstufe 10)<br />

Schüler, die im<br />

Vorjahr eine HS<br />

besuchten<br />

Schüler<br />

gesamt<br />

Eingangsklassen der<br />

3-stufigen Form<br />

(Jahrgangsstufe 8)<br />

Schüler, die im<br />

Vorjahr eine HS<br />

besuchten<br />

Schüler<br />

gesamt<br />

Eingangsklassen der<br />

4-stufigen Form<br />

(Jahrgangsstufe 7)<br />

Schüler, die im<br />

Vorjahr eine HS<br />

besuchten<br />

Schüler<br />

gesamt<br />

2004/05 3296 80,7 % 4083 763 68,7 % 1110 3270 86,4 % 3783<br />

2005/06 3321 81,6 % 4072 750 67,9 % 1105 3406 85,7 % 3973<br />

2006/07 3593 82,3 % 4364 604 60,8 % 994 2941 85,3 % 3449<br />

2007/08 3276 74,9 % 4372 610 64,4 % 947 3102 85,2 % 3640<br />

2008/09 3224 77,4 % 4167 610 62,4 % 978 2629 80,4 % 3268<br />

2009/10 3249 78,4 % 4145 587 65,4 % 897 2755 83,3 % 3309<br />

2010/11 2966 74,7 % 3971 707 66,6 % 1061 2615 81,8 % 3197<br />

Tab. 1: Entwicklung der Verteilung Hauptschüler in Eingangsklassen nach Zeitform; Quelle: Eigene<br />

Darstellung in Anlehnung an: Schülerdaten <strong>Wirtschaftsschule</strong>, StMUK (Stand: 01.07.2011).<br />

Fachliche Heterogenität an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n entsteht jedoch nicht nur durch die unterschiedlichen<br />

Lehrplaninhalten <strong>und</strong> Leistungsniveaus der Vorgängerschulen, sondern wird ebenso durch den<br />

Zeitpunkt, zu dem die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an die <strong>Wirtschaftsschule</strong> wechseln, beeinflusst. Je<br />

höher die Jahrgangsstufe, in der die Lernenden in die <strong>Wirtschaftsschule</strong> eintreten, desto mehr Zeit<br />

haben die Schüler an der vorherigen Schule verbracht <strong>und</strong> sind durch dort vermittelte Kompetenzen,<br />

Denkweisen <strong>und</strong> Lernstrategien geprägt. Ein Interviewpartner beschrieb die didaktische Herausforderung<br />

der zweistufigen <strong>Wirtschaftsschule</strong> überspitzt mit den Worten: „Da hab ich den Hauptschüler,<br />

der vielleicht leistungsbereit ist, aber nicht kann <strong>und</strong> ich hab den Gymnasiasten, der vielleicht könnte,<br />

aber nicht leistungsbereit ist.“ <strong>Die</strong> Aussage enthält sowohl Hinweise auf fachliche Differenzen, als<br />

auch auf mögliche Motivationsprobleme, die sich bei Gymnasial- <strong>und</strong> Realschulabbrechern aufgr<strong>und</strong><br />

des empf<strong>und</strong>enen „Abstiegs“ in ihrer Schullaufbahn ergeben. Andere <strong>Wirtschaftsschule</strong>n,<br />

deren Anteil an Realschülern <strong>und</strong> Gymnasiasten geringer ist, bezeichneten die Schulwechsler als<br />

201

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