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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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6. Mögliche Eckpunkte einer strukturellen Neuausrichtung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> im Reformprozess<br />

In den Diskussionsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in der Fachtagung wurden verschiedene strukturelle Ansatzpunkte<br />

für eine Weiterentwicklung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> vorgebracht, um eine Festigung der Schulart im<br />

Sek<strong>und</strong>arbereich I zu erreichen. Dabei sollten die besonderen Chancen der bayerischen <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

<strong>–</strong> die als einzige berufliche Schulart innerhalb Deutschlands im Sek<strong>und</strong>arbereich I angesiedelt<br />

ist <strong>–</strong> besser genutzt werden.<br />

6.1 Das Kooperationsmodell Haupt-/Mittelschule <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

<strong>Die</strong> Kooperation Haupt-/Mittelschule <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist ein Teilaspekt der strukturellen<br />

Neuausrichtung der <strong>Wirtschaftsschule</strong>, der zu Beginn des Schuljahres 2010/11 durch einen Schulversuch<br />

realisiert wurde. <strong>Die</strong>ses Reformvorhaben zielt in erster Linie darauf, neue Standorte für<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong>n zu gründen, den Bekanntheitsgrad der <strong>Wirtschaftsschule</strong>n durch eine stärkere<br />

Marktpräsenz zu erhöhen <strong>und</strong> somit das „Überleben“ der Schulart durch Wachstum zu sichern. Von<br />

dem Kooperationsmodell profitiert auch die Haupt-/Mittelschule, weil durch die Kooperation mit<br />

der <strong>Wirtschaftsschule</strong> für ihre leistungsstarken Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit wirtschaftlicher Orientierung<br />

ein zusätzliches Angebot an „ihrer“ Haupt- bzw. Mittelschule mit einem für die Wirtschaft<br />

besonders geschätzten Abschluss eröffnet wird. Für das Kooperationsmodell ist charakteristisch,<br />

dass die <strong>Wirtschaftsschule</strong> in den Räumen der Haupt-/Mittelschule betrieben wird, wobei der allgemein<br />

bildende Unterricht von Lehrkräften der Haupt-/Mittelschule übernommen wird, während<br />

Lehrkräfte der <strong>Wirtschaftsschule</strong> die wirtschaftsk<strong>und</strong>lichen Fächer unterrichten.<br />

6.2 Betriebspraktika für Lehrer an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

Einhellig wird von allen Seiten gewünscht, dass <strong>–</strong> ebenso wie für Lehrkräfte an Berufsschulen <strong>–</strong><br />

ein verpflichtendes Betriebspraktikum für Lehrer an staatlichen <strong>Wirtschaftsschule</strong>n eingeführt wird<br />

<strong>–</strong> aus folgenden Gründen: Gerade für Lehrkräfte an einer <strong>Wirtschaftsschule</strong>, die im allgemeinen<br />

wenig Kontakt zur betrieblichen Wirklichkeit haben, ist es wichtig, eigene praktische Erfahrungen zu<br />

erwerben oder aufzufrischen, betriebliche Abläufe zu erleben sowie Informationen über die inneren<br />

Strukturen von Unternehmen zu erhalten. Dadurch sind Lehrkräfte in der Lage, authentischer über<br />

Anforderungen in kaufmännischen Betrieben zu berichten. Sie werden mit den Qualifikationsanforderungen<br />

konfrontiert, die an kaufmännische Auszubildende gestellt werden, können Kontakte knüpfen<br />

zwischen Schulen <strong>und</strong> Betrieben <strong>und</strong> beispielsweise für ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Praktika oder<br />

Ausbildungsplätze vermitteln.<br />

6.3 Zusätzliche Brückenangebote<br />

Aus dem Bereich der <strong>Wirtschaftsschule</strong> wurde angeregt, in den Jahrgangsstufen 9 <strong>und</strong> 10 der<br />

drei- <strong>und</strong> vierstufigen <strong>Wirtschaftsschule</strong> zusätzliche Brückenangebote einzurichten. <strong>Die</strong>se Kurse, die<br />

sowohl durch Lehrkräfte der <strong>Wirtschaftsschule</strong> als auch durch Lehrkräfte der Fachoberschule erteilt<br />

werden könnten, dienten in erster Linie der Orientierung interessierter <strong>und</strong> gut qualifizierter Schüler,<br />

die ihren Bildungsweg an der Fachoberschule fortsetzen möchten.<br />

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