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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> im Reformprozess<br />

<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> im Reformprozess<br />

German Denneborg, Horst Güttler<br />

Auf die <strong>Wirtschaftsschule</strong> kommen vielfältige gesellschaftliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Herausforderun-<br />

gen zu. Der Beitrag zeigt auf, welche Reformen in den letzten zehn Jahren umgesetzt wurden, welche<br />

wesentlichen Herausforderungen zu bewältigen sind <strong>und</strong> welche Lösungsansätze denkbar sind,<br />

damit die Schulart künftig innerhalb der Schullandschaft wettbewerbsfähig bleibt.<br />

1. <strong>Die</strong> Reformen der letzten Dekade<br />

<strong>Die</strong> Wurzeln der <strong>Wirtschaftsschule</strong> reichen bis in die Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts. Dass sich diese<br />

kaufmännisch geprägte Schulart bis heute behaupten konnte, beruht letztlich auf ihrer Fähigkeit, sich<br />

ständig auf geänderte gesellschaftliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Veränderungsprozesse einstellen zu können.<br />

<strong>Die</strong>s soll die Reformentwicklung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> in den vergangenen zehn Jahren zeigen.<br />

Mit der Änderung der Wirtschaftsschulordnung im Jahre 2000 wurden die St<strong>und</strong>entafeln, Lehrpläne<br />

<strong>und</strong> Abschlussprüfungen den veränderten fachlichen <strong>und</strong> personalen Kompetenzanforderungen<br />

angepasst. Das Fach „Projektarbeit“ wurde eingeführt, die Arbeit mit Finanzbuchhaltungsprogrammen<br />

am PC ist seitdem praktischer Bestandteil der Abschlussprüfung im Fach Rechnungswesen.<br />

Der Fremdsprachenunterricht wurde neu konzipiert <strong>und</strong> orientiert sich verstärkt an den Erfordernissen<br />

des Fremdsprachgebrauchs im Ausland. <strong>Die</strong> mündliche Kommunikation sowie das so genannte<br />

Hörverstehen werden im Unterricht nicht nur intensiv vermittelt <strong>und</strong> geübt, sie sind nunmehr auch<br />

obligatorische Teile der Abschlussprüfung. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden sämtliche<br />

Lehrpläne schrittweise inhaltlich <strong>und</strong> konzeptionell weiterentwickelt. Sie wurden offener gestaltet,<br />

gewähren größere pädagogische Freiräume, damit fächerübergreifendes, handlungsorientiertes Lernen<br />

erleichtert <strong>und</strong> selbständiges, eigenverantwortliches Lernen gefördert wird. Dementsprechend<br />

wurden Lehrpläne <strong>und</strong> Abschlussprüfungen stärker aufeinander abgestimmt. <strong>Die</strong> neu entwickelten<br />

Aufgabentypen sind stärker durch fächerübergreifende, problemorientierte Aufgabenstellungen<br />

geprägt.<br />

Im Jahre 2000 wurde die zweistufige <strong>Wirtschaftsschule</strong> als Regelform eingeführt. Gleichzeitig wurden<br />

die Aufnahmebedingungen nach den Reformen der Hauptschule neugefasst <strong>und</strong> die Probezeit in der<br />

Eingangsstufe der drei- <strong>und</strong> vierstufigen <strong>Wirtschaftsschule</strong> aufgehoben. Der pädagogische Freiraum<br />

der Schulen wurde deutlich erweitert. Dabei war für das eigenverantwortliche Handeln vor Ort die<br />

Budgetierung der Lehrerst<strong>und</strong>en aus dem Jahre 1996/97 bereits eine wichtige Voraussetzung. Kennzeichnend<br />

für die Erweiterung der Gestaltungsfreiräume innerhalb der Unterrichtsorganisation waren<br />

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