29.12.2012 Aufrufe

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Übergang in die Duale Berufsausbildung<br />

Ausbildung für das erfolgreiche Ablegen der Abschlussprüfungen die Anrechnung des Wirtschafts-<br />

schulabschlusses nicht zwingend als nutzenstiftend angesehen werden kann. <strong>Die</strong> Jugendlichen<br />

benötigen in ihrer Ausbildung die dafür vorgesehene Zeit, da ansonsten die relevanten Inhalte nicht<br />

ausreichend vermittelt werden können.<br />

Eine neben der mangelnden Ausbildungsreife wesentlich stärker wahrgenommene Hürde beim Start<br />

in die Ausbildung scheint für die Jugendlichen nach Auskunft der Interviewpartner das Bestehen<br />

<strong>und</strong> Zurechtfinden in einer bisher unbekannten <strong>und</strong> neuen Lebenswelt zu sein. Leistungsdruck <strong>und</strong><br />

die Präsenz des Ausbildungsbetriebes stellen die Auszubildenden vor neue Herausforderungen.<br />

<strong>Die</strong>ser Sachverhalt wurde in der zugr<strong>und</strong>eliegenden Literatur nicht thematisiert, ergänzt jedoch die<br />

recherchierten Probleme beim Wechsel in die Ausbildung, wie wirtschaftlicher Wandel, mangelnde<br />

Ausbildungsreife sowie defizitäre Berufsorientierung <strong>und</strong> -vorbereitung. An dieser Stelle wird ein<br />

Rückschluss auf die vorgestellten Reformmaßnahmen möglich: Da sämtliche Initiativen einerseits<br />

auf System <strong>und</strong> Gestaltung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>und</strong> andererseits auch auf Kooperation mit der<br />

Berufswelt abzielen, können entsprechend umgesetzte Initiativen die beim Start in die Ausbildung<br />

auftretenden Hemmnisse <strong>und</strong> Herausforderungen reduzieren.<br />

In diesem Sinn tragen sowohl die curricularen, als auch die kooperativen Reformmaßnahmen zu<br />

besserer Akzeptanz der <strong>Wirtschaftsschule</strong> sowie deren Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen bei. Denn<br />

wird den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern der <strong>Wirtschaftsschule</strong> bereits vorab ein permanenter Austausch<br />

mit der Wirtschaft, deren Vertretern <strong>und</strong> den Ausbildungsbetrieben ermöglicht <strong>und</strong> auch durch<br />

innerschulische Faktoren wie Curriculum <strong>und</strong> Bildungskonzept eine umfassendere, auf den wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlichen Wandel abzielende Berufsbildung in die Wege geleitet, können<br />

die Lernenden ihre fachlichen sowie ihre sozialen Kompetenzen stärken. Weiterhin kann die Ausbildungsreife<br />

<strong>und</strong> Berufsbildung verbessert <strong>und</strong> somit Vorteile hinsichtlich der Stellensuche sowie dem<br />

erfolgreichen Absolvieren der Ausbildung im dualen System verbucht werden.<br />

3. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> Ein unverzichtbarer Teil des beruflichen Bildungswesens<br />

in Bayern?<br />

„Für mich verschließt sich auch im Moment immer noch die Tatsache, warum brauche ich wirklich<br />

die <strong>Wirtschaftsschule</strong>? Denn im gewerblich-technischen Bereich gibt es auch keine solche spezielle<br />

Schule, was soll also dann eine <strong>Wirtschaftsschule</strong>?“ (Interview Personalverantwortliche eines Ausbildungsunternehmens,<br />

Mai 2011). <strong>Die</strong>se kritische Betrachtung macht unmissverständlich deutlich,<br />

dass Ausbilderinnen <strong>und</strong> Ausbilder die bayerische <strong>Wirtschaftsschule</strong> im beruflichen Bildungssystem<br />

durchaus zurückweisen. Ein zu traditionell anmutendes Bildungskonzept, ein zu kaufmännisch<br />

geprägtes Curriculum sowie eine zu geringe Anpassung an die Dynamik der Berufswelt <strong>und</strong> an die<br />

Megatrends der Gesellschaft werden dafür verantwortlich gemacht. Nicht gelebte Veränderungen in<br />

System <strong>und</strong> Aufstellung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> führen unverkennbar dazu, dass die <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

als solche zwangsläufig kein Alleinstellungsmerkmal im beruflichen Bildungswesen mehr darstellt.<br />

267

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!