29.12.2012 Aufrufe

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erfolg von Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> an der beruflichen Oberschule im Vergleich<br />

ihre Noten im Fachabitur um etwa eine Stufe besser. Besonders erfreulich ist hierbei, dass ihr Anteil<br />

an der gesamten Schülerschaft höher ist. Wirtschaftsschülerinnen erzielen durchschnittlich bessere<br />

Leistungen, ihr Anteil an allen Schülern ist allerdings gesunken. Zwischen den verschiedenen<br />

Ausbildungsrichtungen der <strong>Wirtschaftsschule</strong> (Handel; Mathematik) zeigen sich keine eindeutigen<br />

Unterschiede, so dass nicht gesagt werden kann, welche zielgerichteter auf die Berufsoberschule<br />

vorbereitet. Selbst im Fach Mathematik sind niedrigere Diskrepanzen zu entdecken. Da die Unterschiede<br />

an der Fachoberschule substanzieller waren, scheint die Berufsausbildung einen ausgleichenden<br />

Effekt mit sich zu bringen. Im Ganzen betrachtet nähern sich die Wirtschaftsschüler nun<br />

eher den Real- als Hauptschülern an. Unterschiede in den Regionen bzw. Ausbildungsrichtungen<br />

existieren, sind aber geringer ausgeprägt als an der Fachoberschule.<br />

4. Multivariate Ergebnisse<br />

4.1 Regressionsanalyse zur Fachoberschule<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse in dieser Arbeit beziehen sich auf die Schüler, die im Schuljahr 2010/11 die Prüfungen<br />

zum Fachabitur in Bayern ablegten. Es wurden nur die Schüler, die ihre Mittlere Reife an den<br />

Gymnasien, Realschule, <strong>Wirtschaftsschule</strong> oder Hauptschule erhielten, beobachtet. Schüler anderer<br />

Herkunftsschulen wurden aus der Untersuchung herausgenommen. <strong>Die</strong> Schüler, bei denen eine eindeutige<br />

Zuordnung nicht möglich war, sind als „Sonstige (SO)“ gekennzeichnet. Da den Autoren nicht<br />

klar ist, in welchem Umfang die Noten der Mittleren Reife an den verschiedenen Herkunftsschulen<br />

vergleichbar sind, werden für die multivariate Analyse zwei Modelle aufgestellt. In Modell A fließen<br />

die Noten der Mittleren Reife mit ein. Alle Noten befinden sich auf demselben Skalenniveau (1 <strong>–</strong> 6).<br />

Hier wird somit eine 3,0 an einem Gymnasium einer 3,0 an einer Realschule gleich behandelt. Man<br />

beachte auch die umgekehrte Skala. Während bei den Noten der Mittleren Reife gilt: Je niedriger,<br />

umso besser, ist dies bei den Noten an der Fachoberschule (0 <strong>–</strong> 15) umgekehrt. Aufgr<strong>und</strong> der qualitativen<br />

Unterschiedlichkeit wurden die Noten der Herkunftsschulen im Modell B heraus genommen.<br />

<strong>Die</strong> abhängige Variable bildet der Notendurchschnitt der schriftlichen Abschlussprüfungen in den<br />

drei Hauptfächern Mathematik, Deutsch <strong>und</strong> Englisch. Der Referenzschüler ist in beiden Modellen<br />

ein männlicher Wirtschaftsschüler, welcher in einer homogenen, kleinen Klasse an einer kleinen<br />

Fachoberschule unterrichtet wird. Ohne Berücksichtigung der Noten käme er auf einen Testscore<br />

von 3,18 im Modell A, <strong>und</strong> im Modell B auf 0,475 Punkte. Das Geschlecht hat einen hochsignifikanten<br />

Einfluss. Wäre es eine Wirtschaftsschülerin, stiege ihr Testscore um 0,063 Punkte in A, in B etwas<br />

höher. Einen großen Einfluss besitzt das Geschlecht somit nicht. <strong>Die</strong> Vornoten hingegen beeinflussen<br />

die schriftliche Abschlussprüfung in einem höheren Maße. Hier fällt auf, dass die Note Englisch die<br />

stärkste Vorhersagekraft besitzt. Investitionen in intensiveren Englischunterricht während der 10. <strong>und</strong><br />

der 11. Jgst. erzielten demnach im Vergleich zu Deutsch oder Mathematik die höchsten Renditen, da<br />

sie die Durchschnittsnote am stärksten verbessern. Verbessert sich die Englischnote zur Mittleren<br />

Reife um eine Stufe, so steigt der Notendurchschnitt in den drei Hauptfächern um 0,427 Punkte.<br />

231

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!