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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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Individualisierung <strong>und</strong> Förderung überfachlicher Kompetenzen an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

Individualisierung <strong>und</strong> Förderung<br />

überfachlicher Kompetenzen<br />

an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

Karl Wilbers<br />

<strong>Die</strong> steigende Rolle überfachlicher Kompetenzen, etwa der Lern- oder Selbstkompetenz der Lernenden,<br />

wird ebenso wie die Rolle der Differenzierung <strong>und</strong> der individuellen Förderung in der Schule<br />

immer wieder betont. Individuelle Förderung <strong>und</strong> Differenzierung gelten vielen Lehrkräften als schicke<br />

Forderungen, die jedoch Lichtjahre an der schulischen Realität vorbei gehen. <strong>Die</strong> Förderung<br />

dieser überfachlichen Kompetenzen konzentriert sich an Schulen häufig ‚exotische‘ Gefäße, etwa<br />

Methoden-Wochen oder Outdoor-Übungen. In diesem Beitrag wird erwogen, wie eine Förderung<br />

überfachlicher Kompetenzen im Fachunterricht, eine Individualisierung <strong>und</strong> Differenzierung erfolgen<br />

kann. Dazu wird zunächst das zugr<strong>und</strong>eliegende Verständnis von Differenzierung <strong>und</strong> Individualisierung<br />

sowie überfachlicher Kompetenzen präzisiert. Anschließend wird ein sechsstufiges Modell<br />

vorgestellt. Für die Entwicklung der Lernkompetenz in der <strong>Wirtschaftsschule</strong> wurde von Büttner<br />

bereits ein umfangreiches Konzept dargelegt (Büttner, 2011).<br />

1. Verständnis individueller Förderung, Differenzierung sowie überfachlicher<br />

Kompetenzen<br />

1.1 Verständnis von individueller Förderung <strong>und</strong> Differenzierung<br />

Bei der individuellen Förderung bzw. der Individualisierung schneidet die Lehrkraft die didaktischen<br />

Elemente auf den individuellen Lernenden zu. Ein Beispiel ist die individuelle Förderung im Berufseinstiegsjahr.<br />

Das Berufseinstiegsjahr (BEJ) ist eine recht junge berufliche Schulform in Baden-<br />

Württemberg, die sich an Jugendliche mit Hauptschulabschluss ohne Ausbildungsplatz richtet, die<br />

keine weiterführende Schule besuchen können. <strong>Die</strong> St<strong>und</strong>entafel im BEJ sieht im Umfang von zwei<br />

bis fünf St<strong>und</strong>en das ‚Fach‘ „Individuelle Förderung“ vor. Im ersten Schritt erfolgt im BEJ die Förderdiagnose.<br />

Dazu wird im BEJ wie im BVJ das Instrument „Kompetenzanalyse Profil AC“ eingesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Daten werden im nächsten Schritt ausgewertet <strong>und</strong> ein Kompetenzbericht bzw. -profil erstellt.<br />

Im nächsten Schritt wird mit jedem Lernenden ein individueller Förderplan aufbaut, der schriftlich<br />

als Zielvereinbarung fixiert wird. Im vierten Schritt erfolgt die eigentliche Förderarbeit in der Schule.<br />

Im fünften <strong>und</strong> letzten Schritt erfolgt die Bewertung der Maßnahmen. Auf dieser Basis werden die<br />

Förderpläne unter Umständen neu gestaltet (KM-BW, 2008).<br />

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