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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong>: <strong>Entwicklungsperspektiven</strong><br />

Förderung der ethisch-ästhetischen Kompetenzen: Für den Unterricht in Kunst <strong>und</strong> Musik bzw.<br />

für die musische Erziehung sowie für den Religions- <strong>und</strong> Ethikunterricht an der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

stellen sich weitere Herausforderungen (siehe Ziegenthaler in diesem Band). Der Unterricht in diesen<br />

Fächern wird dem spezifischen Profil der <strong>Wirtschaftsschule</strong> nicht immer gerecht. <strong>Die</strong> Integration mit<br />

den anderen Fächern ist zu stärken. So ist im Ethik-Unterricht vor allem an die spezifischen Ansprüche<br />

nachhaltigen Wirtschaftens auszurichten (Tiemeyer & Wilbers, 2006; Wilbers, 2006).<br />

Förderung der naturwissenschaftlichen Kompetenzen: <strong>Die</strong> in der St<strong>und</strong>entafel der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

ausgewiesenen Fächer „Biologie“, „Physik“ <strong>und</strong> „Chemie“ könnten in ein umfassendes Konzept<br />

der Förderung naturwissenschaftlicher Kompetenzen, etwa im Fach „Natur <strong>und</strong> Technik“ (Denneborg<br />

<strong>und</strong> Güttler in diesem Band, Gottbrecht, Wagner & Ziegenthaler, 2011), überführt werden.<br />

Neuorientierung im Bereich „Wirtschaft & Gesellschaft“: <strong>Die</strong> Fächer „Geschichte“, „Sozialk<strong>und</strong>e“,<br />

„Volkswirtschaftslehre“ <strong>und</strong> „Erdk<strong>und</strong>e“ können in ein umfassendes Konzept eingehen, das<br />

die systemisch-geschichtlichen Bezüge wirtschaftlicher Berufstätigkeit in den Vordergr<strong>und</strong> stellen.<br />

Internationalisierung der <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

Internationalisierung: Jede <strong>Wirtschaftsschule</strong> sollte ein Konzept für die Internationalisierung der<br />

Schule als Reflex auf die Vorbereitung einer Berufstätigkeit in einem globalisierten Unternehmen<br />

haben. Teil dieses Konzeptes sind die schulischen Sprachangebote, die Mobilitätsberatung, Partnerschaften<br />

mit ausländischen Schulen, Zusammenarbeit mit ausländischen Übungsfirmen, Praktika in<br />

ausländischen Unternehmen <strong>und</strong> anderen Auslandsaufenthalten. <strong>Die</strong> Erarbeitung des Internationalisierungskonzepts<br />

erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft <strong>und</strong> den Kammern.<br />

3.2.4 Vernetzung <strong>und</strong> innere Organisation der <strong>Wirtschaftsschule</strong> (Organisationsentwicklung)<br />

Jede Schule profitiert von der lokalen Vernetzung <strong>und</strong> leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung<br />

der jeweiligen Region. Für eine berufliche Schule ist eine Vernetzung mit der Wirtschaft<br />

überlebensnotwendig <strong>und</strong> kann gegenüber den Real-, Mittelschulen <strong>und</strong> dem Gymnasium als Alleinstellungsmerkmal<br />

ausgebaut werden. Gerade mit dem hohen Anteil des Unterrichts an allgemeinbildenden<br />

Fächern <strong>und</strong> einem hohen Anteil an gymnasialen Lehrkräften, die in ihre Ausbildung weder<br />

ein Betriebspraktikum noch eine Ausbildung absolvieren müssen, besteht für die <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

die Gefahr, ihr Leben in der Gemütlichkeit einer Schule jenseits der Dynamik der Wirtschaft zu<br />

führen. Im Gegensatz zu den Berufsschulen, die über das Duale System eine enge Anbindung an die<br />

Wirtschaft haben, soll die Vernetzung strukturell abgesichert werden. Dazu bedarf es substantieller<br />

Mitgestaltungsmöglichkeiten der Wirtschaft in der Region.<br />

Schulautonomie: Als Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die Gestaltung der Einzelschule ist die <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

als teilautonome Schulen zu gestalten. Der Einfluss des Kultusministeriums <strong>und</strong> der Regierung<br />

ist zugunsten der lokalen Steuerung zurückzufahren, ohne aber den öffentlichen Auftrag <strong>und</strong> ohne<br />

die öffentliche Aufsicht zu gefährden.<br />

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