Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven einer bayerischen Schulart
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3.5 Teamaufträge
Im Mittelpunkt der beiden Teamaufträge, die von der Schulleitung erteilt werden, stehen zwei zentrale
Konferenzen: zum einen eine Bilanz- und Zielklärungskonferenz gegen Ende eines Schuljahres (2.5.1),
zum anderen eine Planungskonferenz jeweils zu Schuljahresbeginn (2.5.2).
3.5.1 Schuljahresende
Für die Erfüllung heutiger Erwartungen an Schulen, wie z. B. die öffentliche Rechenschaftslegung zur
Unterrichtsqualität durch interne und externe Evaluation, sind LKTs geradezu prädestiniert. Aufgrund
ihrer Fokussierung auf eine überschaubare Anzahl von Schülerinnen und Schülern der zugeordneten
Teamklassen verfügen sie über günstige Rahmenbedingungen für eine individuelle Schülerförderung.
In einem eingespielten Team können die Lernvoraussetzungen der Schüler/-innen (Input) mit den
Kompetenzerwartungen der Eltern, Wirtschaft und Gesellschaft (Output) schülerorientiert in Einklang
gebracht werden. Demgemäß werden im Rahmen einer Bilanz- und Zielklärungskonferenz folgende
Aufgaben gestellt, die sich am PDCA-Prinzip (plan, do, check, act) des TQM-Ansatz 12 orientieren:
1. Bilanzieren Sie in Ihrem LKT gemeinsam Ihre bisherige Qualitätsarbeit (check). 13 Ziehen Sie
aus dieser Bilanz entsprechende Schlussfolgerungen für eine teambezogene Sicherung und
Weiterentwicklung von Unterrichtsqualität mit Blick auf Ihre gemeinsamen Schüler/-innen (act).
2. Legen Sie auf Basis des Bilanzierungsergebnisses gemeinsame Jahresqualitätsziele für Ihr LKT
fest, die im neuen Schuljahr den Schwerpunkt Ihrer gemeinsamen Qualitätsarbeit bilden sollen
(plan). Fixieren Sie dazu außerdem geeignete Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele, Kennzeichen
der Zielerreichung, mögliche Messzeitpunkte und einen realistischen Aktivitätenplan
(Wer? Was? Wann?).
Der Arbeitsauftrag sollte auf einem Schul- oder Qualitätsleitbild basieren, das einen LKT-übergreifenden
Rahmen für die gesamte Schule darstellt (Top-down). Ein solches Qualitätsleitbild kann auch
– als zweitbeste Lösung – auf der Basis von ersten Teamerfolgen entwickelt werden; diese wären
dann als Teamstandards zu betrachten, die es – wie Puzzleteile – Schritt für Schritt zu einem aussagekräftigen
Qualitätsleitbild zusammenzufügen gilt. Ein solches QM-System, das es auf Schulebene
anzusiedeln und zu legitimieren gilt, stellt den Rahmen für alle LKTs dar – auch für Fachteams und
diverse Projektgruppen, die sich um eine qualitätsorientierte Entwicklung der Schule bemühen. Die
Festlegung dieses Rahmens, in dem sich alle „Handlungseinheiten“ der Schule eigenverantwortlich
bewegen können, ist im Wesentlichen die Aufgabe einer Steuergruppe, die auf Schulebene
12 TQM: Total Quality Management (vgl. z. B. Kaminske, G. & Brauer, J.-P. (1999). Qualitätsmanagement von A bis Z.
München/Wien: Hanser).
13 Für ein professionelles Qualitätsmanagement (QM) ist die Entwicklung eines Qualitätsleitbildes, das im LKT oder in
der Abteilung oder in der gesamten Schule diskursiv entwickelt wurde, unentbehrlich. Als Unterstützung für solche
Diskurse wurde im LKT-Konzept den Lehrkräften das QM-System „SiQma B“ (schulinternes Qualitätsmanagement
für die Berufsschule) zur Verfügung gestellt, das im Rahmen dieses Beitrags wegen seines Umfangs nicht weiter
expliziert werden kann.