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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> aus Sicht der Handwerkskammer<br />

Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Kommunikations-/Teamfähigkeit spielen in Handwerksbetrieben eine ent-<br />

scheidende Rolle (Schnabel <strong>und</strong> List, 2011, S. 7) <strong>und</strong> sollten daher auch in der Übungsfirmenarbeit<br />

verstärkt Berücksichtigung finden.<br />

è Übungsfirmenarbeit stärker auf Abbildung von praxisnahen Prozessen ausrichten.<br />

„<strong>Die</strong> Praxisorientierung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> soll durch geeignete Maßnahmen, z. B. Bildung<br />

von regionalen Netzwerken <strong>und</strong> Kooperationen mit Unternehmen <strong>und</strong> externen Partnern,<br />

Betriebspraktika für Schüler <strong>und</strong> Lehrkräfte, gezielt gestärkt werden.“ (Allmansberger, 2011, S. 11)<br />

Aus Sicht der Handwerkskammer wäre es wünschenswert, wenn <strong>Wirtschaftsschule</strong>n verstärkt die<br />

Prozesse in Handwerksbetrieben in den Blick nehmen. Ein geeignetes Instrument könnte <strong>–</strong> neben<br />

den klassischen Methoden wie Betriebspraktika <strong>und</strong> Unternehmenserk<strong>und</strong>ung <strong>–</strong> die vertiefte Berufsorientierung<br />

darstellen. <strong>Die</strong> bayerischen Handwerkskammern verfolgen mit diesem Ansatz das Ziel,<br />

Schülern allgemeinbildender Schulen einen vertieften Einblick in Handwerksberufe zu ermöglichen<br />

<strong>und</strong> sie so für das Handwerk zu begeistern. Im Vergleich zum Betriebspraktikum erfolgt eine intensivere<br />

fachliche Anleitung <strong>und</strong> Betreuung durch Ausbilder der Handwerkskammern. Im Regelfall<br />

werden die Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung in den Werkstätten der Bildungszentren der<br />

Handwerkskammern durchgeführt.<br />

Da ein bedeutender Teil der Ausbildungsverträge im Handwerk in kaufmännischen Berufen abgeschlossen<br />

wird, erweiterte die Handwerkskammer für Mittelfranken ihr Angebot an vertiefter beruflicher<br />

Orientierung um eine Maßnahme zur handlungsorientierten Berufsorientierung zum Beruf<br />

Bürokauffrau/-mann. Das Kernelement dieser Maßnahme stellt ein Lernzirkel mit den Stationen<br />

Personal, Marketing, Büroorganisation <strong>und</strong> Buchhaltung dar. Den Rahmen bildet eine Einführung in<br />

das Berufsbild Bürokauffrau/-mann, eine Gruppenarbeit zur Unternehmensgründung, ein Soft-Skills-<br />

Training, ein Bewerber-Training sowie eine abschließende Reflektion (Sturm, 2009, S. 74-81). Das<br />

Projekt, das sich vorwiegend an Hauptschüler des M-Zugs richtet, wurde im Sommer 2009 erstmals<br />

durchgeführt <strong>und</strong> verlief sehr erfolgreich (Sturm, 2009, S. 90). In modifizierter Form wären solche<br />

Maßnahmen auch für die Zielgruppe der Wirtschaftsschüler interessant.<br />

<strong>Die</strong> berufliche Orientierung an den <strong>Wirtschaftsschule</strong>n sollte sich stärker als bisher den Karrieremöglichkeiten<br />

im Handwerk widmen <strong>und</strong> besonders hier verstärkt die technischen Berufe in den Blick<br />

nehmen. <strong>Die</strong> klassischen Handwerksberufe beinhalten bereits während der Erstausbildung stets<br />

eine kaufmännische Komponente, die im Rahmen der Fortbildung vertieft <strong>und</strong> erweitert werden kann.<br />

è Das Instrument der vertieften Berufsorientierung verstärkt nutzen.<br />

„Das Fach Mathematik soll als Pflichtfach in allen Ausbildungsrichtungen <strong>und</strong> in allen Jahrgangsstufen<br />

eingeführt werden.“ (Allmansberger, 2011, S. 11)<br />

<strong>Die</strong> Forderung, „den Stellenwert des Faches Mathematik durch die Verankerung als Pflichtfach <strong>und</strong><br />

die Erhöhung des St<strong>und</strong>envolumens zu steigern“ (Allmansberger, 2011, S. 10) wird in der Diskussion<br />

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