Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Der Projektunterricht an der Wirtschaftsschule
Der Projektunterricht an der Wirtschaftsschule
Bernd Wittmann
An den Wirtschaftsschulen in Bayern existiert seit ca. 10 Jahren ein Fach „Projektarbeit“. Es umfasst
jeweils eine Wochenstunde in der 9. und 10. Jahrgangsstufe, im Bereich der zweistufigen Wirtschaftsschule
taucht es lediglich in der 11. Jahrgangsstufe in der Stundentafel auf.
1. Projektarbeit ist für die Wirtschaftsschule ein Profilfach.
Mittlerweile gibt es Projekte an allen Schularten, in den verschiedensten Ausprägungen, wie „Projekt
statt Schulaufgabe“, Projektwochen, Einzelprojekte in verschiedenen Fächern oder projektähnliche
Gruppenarbeiten. Die „Projektarbeit“ an der Wirtschaftsschule zeichnet sich jedoch in Abgrenzung
dazu durch ein Alleinstellungsmerkmal aus, sie ist ein Vorrückungsfach. Also im Gegensatz zu den
anderen Schularten, bei denen Projekte i. d. R. den Umfang einer einzelnen Note haben, ist die
Projektarbeit an der Wirtschaftsschule gewichtiger.
Dennoch: Es existiert seit der Einführung kein Lehrplan für dieses Fach. Lediglich die inhaltliche
Richtung ist festgelegt: „Die Themen der Projekte sollen wirtschaftlicher Natur sein und somit dem
Profil der Wirtschaftsschule entsprechen“. In den Handreichungen des ISB, die erst 2007 erschienen,
wurde dies noch einmal bestätigt (ISB, S.4). Außerdem wurde klargestellt, dass bei allen Projekten
ein Projektmanagement durch die Schüler durchgeführt wird (ISB, S.5). Somit ist durch die Methode
des „Projektmanagements“ per se jedes Thema wirtschaftlicher Natur. Weiterhin ist ein „zu erstellendes
Produkt“ (ISB, S.5) obligatorisch.
Was bedeutet das?
2. „Projektunterricht“ ist kompetenzorientierter Unterricht par excellence.
Nach Weinert sind Kompetenzen „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven
Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen
motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in
variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“.
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