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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

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Weiterhin ist die Einführung r<strong>und</strong>er Expertentische an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n denkbar: Ein Zusammen-<br />

wirken von Vertretern aus Wirtschaft, Ausbildungsbetrieben <strong>und</strong> Schulen ermöglicht eine konkrete<br />

Verständigung. Ein Austausch dieser Interessensgruppen zu realen wirtschaftsberuflichen Gegebenheiten<br />

<strong>und</strong> ein Übertrag auf die zu vermittelnden Stoffinhalte an der <strong>Wirtschaftsschule</strong> scheinen<br />

möglich. Somit kann ein stärkerer Praxisbezug gewährleistet werden, der sich bestenfalls wiederum<br />

positiv auf den Start in die Ausbildung auswirkt. Der Übergang der Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen<br />

in das duale System kann darüber hinaus nach Meinung der Befragten durch die Vergabe<br />

von Lehraufträgen an externe Partner aus der Wirtschaft erleichtert werden. Der Unterricht kann<br />

nutzbringender gestaltet werden, indem vermehrt mit dem Expertenwissen des Externen auf die<br />

berufliche Praxis eingegangen wird. Bezüglich der Praktikabilität des Lehrauftragskonzeptes wird<br />

dabei keinesfalls angedacht, dass der externe Experte kurzerhand normalen Unterricht übernimmt.<br />

Vielmehr soll ein externer Partner Zusatzangebote im St<strong>und</strong>enplan betreuen. Denkbar ist in diesem<br />

Zusammenhang das Konzept der Ganztagesschule, um hierfür umfassendere zeitliche Ressourcen<br />

ermöglichen zu können. Im Hinblick auf die Didaktik kann sogenanntes Teamteaching hilfreich sein:<br />

Der Austausch des Externen mit einer erfahrenen Lehrkraft kann eine günstige didaktische Aufbereitung<br />

des Unterrichts bewirken. <strong>Die</strong> Befragten sehen genauso wie Schmitt (2008, S. 49) <strong>und</strong> Pahl<br />

(2007, S. 421) die Kooperation zwischen Arbeitswelt <strong>und</strong> Bildung sowie umfassende Berufsbildungsprogramme<br />

als wichtige Gr<strong>und</strong>voraussetzungen dafür an, die Schulabsolventinnen <strong>und</strong> -absolventen<br />

auf den Übergang in die Ausbildung bestmöglich vorzubereiten. Gleichzeitig wird dadurch wiederum<br />

auf die Ausführungen von Huber (2008, S. 8-9) eingegangen, die Lernenden mittels beruflicher Bildung<br />

für die Herausforderungen der Arbeitswelt zu rüsten. Ebenso wird mit verschiedenen Arten der<br />

Kooperation zwischen <strong>Wirtschaftsschule</strong>n <strong>und</strong> Ausbildungsbetrieben erreicht, dass eine Abschottung<br />

zwischen diesen Systemen aufgehoben <strong>und</strong> mehr Anschlüsse an das duale System geschaffen<br />

werden können (Ahrens, 2009, S. 149). Somit kann auch die Aufgabe der Berufsorientierung besser<br />

erfüllt werden: Informationen <strong>und</strong> das praktische Ausprobieren unterstützen die Befähigung zur<br />

Vorbereitung, Entscheidungsfindung <strong>und</strong> Planung des späteren Berufes (Köck, 2009, S. 160-161;<br />

Pahl, 2007, S. 421). Genauso kann mittels dieser unterschiedlichen Modelle der Zusammenarbeit die<br />

Forderung von Köck (2009, S. 160-161) erfüllt werden, den Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen vorab<br />

vielerlei Orientierungs-, Analyse- <strong>und</strong> Erprobungsmöglichkeiten zu gewähren. Damit soll gewährleistet<br />

werden, dass Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eine bestmögliche Berufsorientierung erlangen <strong>und</strong> der<br />

Übergang zur Ausbildung idealerweise keine Probleme mit sich bringt.<br />

Bezüglich weiterer Herausforderungen oder Probleme der Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen beim<br />

Übergang in die Ausbildung konnten mittels der empirischen Erhebung folgende Ergebnisse ausgemacht<br />

werden: <strong>Die</strong> befragten Personen erkennen durchaus auch bei ehemaligen Wirtschaftsschülerinnen<br />

<strong>und</strong> -schülern Mängel in der Ausbildungsreife, die den Wechsel in das duale System negativ<br />

beeinflussen können. Tendenziell wird den Wirtschaftsschulabsolventinnen <strong>und</strong> -absolventen jedoch<br />

eine passable Ausbildungsreife bescheinigt, die nach Einschätzung einiger Befragter insbesondere<br />

auf die Berufsvorbereitung der vier- <strong>und</strong> dreistufigen <strong>Wirtschaftsschule</strong> zurückzuführen ist.<br />

Allerdings muss angemerkt werden, dass auch bezüglich einer möglichen freiwilligen Ausbildungszeitverkürzung<br />

die Ausbildungsreife der Wirtschaftsschulabsolventinnen <strong>und</strong> -absolventen von den<br />

Befragten differenziert betrachtet wird: Mehrere der Interviewten bestätigen, dass mit Blick auf die

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