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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

426<br />

Wie es schon für das eigenständige Erstellen von Notizen <strong>–</strong> also einer spezifischen Textform <strong>–</strong><br />

erläutert wurde, sollte das selbständige Schreiben im Fachunterricht stufenweise entwickelt werden<br />

(Leisen, 2006a).<br />

• Schreiben nach Textmuster: Beim Schreiben nach Textmuster wird ein Text nach dem Muster<br />

eines vorgegebenen Beispiels angefertigt.<br />

• Schreiben mit Schreibhilfe: Beim Schreiben mit Schreibhilfe wird eine andere Darstellungsform<br />

der Inhaltsstruktur, also etwa eine Tabelle oder ein Mindmap vorgegeben <strong>und</strong> als Strukturierungshilfe<br />

für den Text genutzt.<br />

• Systematisches Schreiben: Beim systematischen Schreiben werden die einzelnen Teilschritte<br />

bis zu einem fertigen Text von der Lehrkraft vorgegeben <strong>und</strong> vom Lerner schrittweise ‚abgearbeitet‘.<br />

• Optimierendes Schreiben: Beim optimierenden Schreiben verfasst der Lerner einen Text, erhält<br />

von einem Mitlerner oder der Lehrkraft eine Rückmeldung <strong>und</strong> erstellt anschließend eine überarbeitete<br />

Fassung des Textes.<br />

• Zusammentragendes Schreiben: Aus verschiedenen Texten wird der eigene Gedankengang<br />

entwickelt <strong>und</strong> in Form eines Textes dargestellt.<br />

• Kooperatives Schreiben: Zunächst wird der Text in einer Gruppen- oder Partnerarbeit erstellt,<br />

anschließend in einer Schreibkonferenz beraten <strong>und</strong> dann schließlich zu einem Abschlusstext<br />

überführt.<br />

• Assoziatives Schreiben: Beim assoziativen Schreiben wird auf der Basis nicht-linearer Notizen<br />

<strong>und</strong> Gedankensammlungen eine Gliederung <strong>und</strong> anschließend ein Text erstellt.<br />

• „Drauflosschreiben“: Beim ‚Drauflosschreiben‘ wird ein Text nach einer kurzen Phase des Überlegens<br />

vom Lerner verfasst.<br />

Der Unterricht mit Förderatomen zur Entwicklung der sprachlichen Kompetenz ist ein „sprachsensibler<br />

Fachunterricht“ (Leisen, 2010). Sprachsensibler Fachunterricht bedeutet auch die Reflexion, welche<br />

dieser Kompetenzbereiche im Unterricht durch die eingesetzten Unterrichtsmethoden gefördert<br />

werden: Traditioneller Unterricht steht in der Gefahr, sich zu stark auf das Hörverstehen zu konzentrieren<br />

<strong>und</strong> zu wenig Raum für das Schreiben, das Leseverstehen <strong>und</strong> das Sprechen zu geben. Auch<br />

der traditionelle Unterricht sollte unter dieser Perspektive vor allem Raum für das Sprechen eröffnen.<br />

2.6 Schritt 6: Kompetenzerwerb evaluieren & dokumentieren<br />

Der Förderung schließt sich die Evaluation des Lernerfolgs <strong>und</strong> ggf. die Dokumentation der Lernanstrengungen<br />

bzw. des Lernerfolgs an. Gr<strong>und</strong>sätzlich stehen dabei alle Formen des Assessments<br />

(Stiggins, 2005) zur Verfügung. Erpenbeck wirft dabei die Frage auf, ob die Verfahren der Kompetenzmessung<br />

überhaupt <strong>–</strong> wie so oft als selbstverständlich vorausgesetzt <strong>–</strong> nach den klassischen<br />

Gütekriterien für Persönlichkeits- <strong>und</strong> Eignungstests beurteilt werden können (Erpenbeck, 2009, S.<br />

32). Das Handbuch Kompetenzmessung (Erpenbeck & Rosenstiel, 2003) gibt einen umfassenden<br />

Überblick über spezifische Verfahren. Dabei lassen sich eine Fülle von Verfahren (Erpenbeck, 2009)<br />

unterscheiden, nämlich quantitative Messungen (Kompetenztests), qualitative Charakterisierungen<br />

(Kompetenzpass), vergleichende Beschreibungen (Kompetenzbiographie), simulative Abbildungen<br />

(Kompetenzsimulation) <strong>und</strong> beobachtende Erfassungen (Kompetenzsituation).

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