Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven einer bayerischen Schulart
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Aus den genannten Problemen der Schülerinnen und Schüler ergeben sich Kompetenzen im Anfor-
derungsbereich I, die für die Teilnahme am Fachunterricht elementar sind und die im Fachunterricht
integrativ gefördert werden sollten:
Sprechen und Zuhören – Kompetenzen im Anforderungsbereich I
Die Lernenden
• sprechen frei und fließend über fachliche Inhalte
• verknüpfen mündliche Kommunikation im Fachunterricht an der Wirtschaftsschule mit
Sprachsituationen in der Übungsfirma
• formulieren mündliche Vorgangs- und Tätigkeitsbeschreibungen
• erkennen die Notwendigkeit und die Bedeutung mündlicher Kommunikation im Beruf
integrativ: Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
Die Lernenden
• vergleichen die Kommunikation im Fachunterricht mit der Kommunikation in der Übungsfirma
Tab. 3: Sprechen und Zuhören – Kompetenzen im Anforderungsbereich I
Die Lehrkraft im Fachunterricht muss auf Ausspracheschwierigkeiten äußerst sensibel reagieren.
Sie hat hierfür beispielsweise die Möglichkeit zur indirekten Fehlerkorrektur. Dabei wiederholt bzw.
paraphrasiert sie das Gesagte der Schülerin bzw. des Schülers noch einmal und verwendet dabei die
richtige Form. Darüber hinaus kann die Lehrkraft Sprechhilfen (z. B. Wortlisten oder Sprachmuster)
anbieten oder das Sprechen vorentlasten (z. B. mit Murmelgesprächen) (Leisen, 2010, S. 105). Weiter
ist es wichtig, ein Klima zu schaffen, in dem keine Angst vor mündlichen Fehlern herrscht. Vielmehr
sollten Fehler gemacht werden dürfen und Unsicherheiten bezüglich der Aussprache angesprochen
werden, um Möglichkeiten der Verbesserung zu eröffnen. Werden Fehler nicht thematisiert, kann sich
die Schülerin bzw. der Schüler nicht verbessern und weiterentwickeln. Besonders in der Übungsfirma
können Vorgangs- und Tätigkeitsbeschreibungen thematisiert und verbalisiert werden. Später
können sie zusammen mit den Deutschlehrkräften im fachbezogenen Deutschunterricht schriftlich
ausformuliert und verbessert werden.
5.2 Kompetenzbereich Schreiben
Globaldeskriptor: „Die Schülerinnen und Schüler kennen die grundlegenden Möglichkeiten des
Schreibens als Mittel der beruflichen Kommunikation sowie der Darstellung und der Reflexion von
Fachinhalten. Sie verfassen selbst einfache adressatengerechte berufliche Texte.“
Efing stellte 2006 bei Berufsschülern fest, dass es ihnen schwer fiel, eine Textstruktur aufzubauen,
sprachliche Mittel und Konventionen richtig einzusetzen sowie zwischen Inhaltsangabe und Kommentar
zu unterscheiden (S. 40 f.). Texte eigenständig zu produzieren, fällt den Lernenden selbst
noch in der Berufsschule schwer. Dies zeigt sich u. a. durch verkrampftes Schreiben sowie durch
eine erhebliche Aversion gegen das Schreiben (Efing, 2006; Jahn, 1998). Bei Jugendlichen mit