Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven einer bayerischen Schulart
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eine Lehrkraft erfolgen und auf deren Basis eine Lernstrategieförderung erfolgen. Im Rahmen von
Studien und Modellversuchen in den USA und der Schweiz wurden für diese Fragebögen Begleitbücher
und Unterrichtsmaterialien entwickelt die Lehrern und Lernern, aber auch Eltern zur Lernförderung
zu Verfügung stehen (vgl. Euler & Metzger, 2003b, 2003a, 2008; Metzger, 2010; Weinstein &
Hume, 1998). In Deutschland veröffentlichten Klaus-Peter Wild, Ulrich Schiefele und Adi Winteler
mit den LIST (Lernstrategien im Studium) ein in elf Skalen eingeteiltes Inventar zur Erfassung von
Lernstrategien, welches die bisherigen Fragebogeninstrumente und deren Forschungsergebnisse
u. a. des LASSI aufgreift und verbindet (Wild, 2000; Wild, Schiefele & Winteler, 1992). Dieser wurde in
einer schülergerechten Fassung im Rahmen einer im Juli 2011 abgeschlossenen Dissertation an der
Städtischen und Staatlichen Wirtschaftsschule Nürnberg als Forschungsinstrument eingesetzt, um
die Schülerinnen und Schüler zu ihrem Lernverhalten zu befragen. Der Fragebogen, der insgesamt 80
Items aus elf unterschiedlichen Bereichen umfasst, zielte darauf ab, ein genaues Bild vom individuellen
Lernverhalten zu erhalten. Neben Fragen zur Organisation der Lerninhalte und der Anwendung
von Wiederholungsstrategien wurden die Teilnehmer u. a. auch danach befragt wie kritisch sie mit
Lerninhalten umgehen und ob sie diese auf ihre Sinnhaftigkeit und Richtigkeit überprüfen.
Skala Beispielitem der Skala
1) Organisation
Ich fertige Zusammenfassungen, Spickzettel oder Schaubilder
an, um den Unterrichtsstoff besser verstehen zu können.
2) Elaboration, Zusammenhänge
darstellen
Ich versuche in Gedanken, das Gelernte mit dem zu verbinden,
was ich schon darüber weiß.
3) Kritisches Prüfen Ich frage mich, ob der Text, den ich gerade lese, sinnvoll ist.
4) Lernen durch Wiederholen
Ich lerne den Lernstoff anhand von Heftein trägen, Arbeitsblättern
und Schulbüchern möglichst auswendig.
5) Metakognitive Strategien
Wenn ich einen schwierigen Text vorliegen habe, passe ich
meine Lerntechnik den hö heren Anforderungen an (z. B.
durch langsameres Lesen).
Wenn ich mir ein bestimmtes Pensum (z. B. Anzahl von
6) Anstrengung
Hefteinträgen, Vokabeln) zum Lernen vorgenommen habe,
bemühe ich mich, es auch zu schaffen.
7) Aufmerksamkeit Ich verstehe den Unterrichtsstoff bereits in der Schule.
Ich lege die Stunden, die ich täglich mit Ler nen verbringen
8) Zeitmanagement
will, durch einen Zeitplan fest.
Mein Arbeitsplatz ist so gestaltet, dass ich alles schnell
9) Lernumgebung
finden kann.
Entdecke ich größere Lücken in meinen Unterlagen, so
10) Lernen mit Mitschülern
wende ich mich an meine Mitschüler.
Wenn ich etwas nicht verstehe, versuche ich es mithilfe des
11) Literatur
Internets, Schulbuchs oder Lexikons zu klären.
Abb. 3: Skalen und Beispielitems aus der schülergerechten Form des LIST von Wild, Schiefele und
Winteler (Quelle: Büttner, 2011, S. 133-139)