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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> als Gelenkstelle unterschiedlicher Bildungswege<br />

dass die Ergebnisse eine Verbindung aus Daten offizieller Statistiken, schulinterner Dokumente <strong>und</strong><br />

Erhebungen mit Informationen aus leitfadengestützten Interviews präsentieren. Für die Befragungen<br />

wurden Interviewpartner aus Schulleitung oder Qualitätsmanagement ausgewählt, da dieser<br />

Personenkreis einen guten Überblick über die Zusammensetzung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />

Schulen hat <strong>und</strong> über realisierte Differenzierungsansätze informiert ist. Aufgr<strong>und</strong> ihrer Berufserfahrung<br />

haben viele von ihnen die Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung von Fördermodellen mitgestaltet, aber<br />

auch mögliches Scheitern miterlebt.<br />

3. Empfehlungen zum Umgang mit Heterogenität an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

Auf der Suche nach innovativen Lösungsansätzen zum Umgang mit einer heterogenen Schülerklientel<br />

ist der Ideenreichtum vieler <strong>Wirtschaftsschule</strong>n groß. Wie <strong>und</strong> in welchem Ausmaß Schulen auf<br />

Heterogenität reagieren hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: Räumliche, personelle <strong>und</strong> finanzielle<br />

Ressourcen, Form <strong>und</strong> Grad der Heterogenität, Wahrnehmung der Verschiedenheit durch Lehrkräften<br />

<strong>und</strong> Schulleitungen sowie deren Experimentierbereitschaft <strong>und</strong> Offenheit für neue Modelle.<br />

Differenzierungsansätze können auf Schulebene, auf Unterrichtsebene oder auf der individuellen<br />

Ebene entwickelt <strong>und</strong> an <strong>Wirtschaftsschule</strong>n implementiert werden. Nachfolgend sollen einige der<br />

ermittelten Ansätze vorgestellt werden:<br />

3.1 Differenzierung auf Schulebene<br />

Leistungsklassen: Setzen genügend ehemalige Gymnasiasten <strong>und</strong>/oder Realschüler ihre Schullaufbahn<br />

an einer <strong>Wirtschaftsschule</strong> fort, können diese gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden.<br />

Für die Lernenden hat dies den Vorteil, dass sie hier Gleichgesinnte mit ähnlichen Bildungsbiographien,<br />

Fach- <strong>und</strong> Methodenkompetenzen antreffen, was ihnen den Schulwechsel erleichtert <strong>und</strong> die<br />

<strong>Wirtschaftsschule</strong> wiederum attraktiver macht. Da die Abschlussprüfungen für alle Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler einheitlich sind, unterrichten Lehrkräfte in herkömmlichen Klassen <strong>und</strong> Leistungsklassen<br />

zwar denselben Stoff, differenzieren jedoch in der Methodik. Durch dieses Differenzierungsmodell<br />

wird der „Spagat“ zwischen divergierenden Leistungsansprüchen vom Klassenzimmer auf die Schulebene<br />

verlagert. Besonders empfiehlt sich das Modell für die zweistufige Zeitform, da dort die<br />

Kompetenzunterschiede am stärksten ausgeprägt sind.<br />

Methodentraining: Auf heterogene Methodenkompetenzen reagieren viele <strong>Wirtschaftsschule</strong>n durch<br />

Wahlfachangebote wie „Lernen lernen“ am Nachmittag oder durch schulübergreifende „Methodentage“.<br />

Auch wenn bei letzterem immerhin alle Lernenden angesprochen werden, so kann die<br />

Anwendung der neu erworbenen Fertigkeiten im Unterricht weder durch Lehrkräfte noch durch<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sichergestellt werden. Nachhaltiger wären ein eigenes Unterrichtsfach<br />

„Skills“ <strong>und</strong> dessen bindende Verankerung im St<strong>und</strong>enplan, so dass Lernkompetenzen kontinuierlich<br />

aufgebaut <strong>und</strong> vertieft werden können. Inhaltlich sollten Bereiche wie Lerntechniken, Prüfungsvorbereitung,<br />

Methodentrainings, Kommunikation, soziales Lernen <strong>und</strong> Teamarbeit abgedeckt werden.<br />

<strong>Die</strong> investierte Unterrichtszeit kommt anderen Fächern aufgr<strong>und</strong> von Zeiteinsparungen durch verbesserte<br />

Lern- <strong>und</strong> Arbeitstechniken zugute.<br />

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