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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Wirtschaftsschule</strong> - <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

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Eine Übungsfirma ist ein simuliertes Unternehmen, das die reale Geschäftswelt widerspiegelt <strong>und</strong> wie<br />

ein wirkliches Unternehmen arbeitet. <strong>Die</strong> Firmen werden als Teil des Schulunterrichts von Schülern<br />

aufgebaut <strong>und</strong> betrieben. <strong>Die</strong> Rolle des Lehrers ist dabei auf die Unterstützung der Schüler bei ihrer<br />

Arbeit begrenzt. Übungsfirmen handeln mit anderen Übungsfirmen in einer simulierten Geschäftswelt.<br />

Das Netzwerk ÜBW <strong>–</strong> das bayerische Übungsfirmennetzwerk <strong>–</strong> interagiert mit innerdeutschen<br />

Übungsfirmen in Bayern, Thüringen <strong>und</strong> Sachsen sowie mit internationalen Geschäftspartnern, wie<br />

z. B. in Österreich oder Italien. Alle Waren <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen, die in diesem simulierten Marktumfeld<br />

gehandelt werden, sind fiktiv. Allerdings müssen alle getroffenen Entscheidungen den Bedingungen<br />

der realen Geschäftswelt standhalten. Verschiedene Institutionen leiten bzw. kontrollieren<br />

die Geschäftsaktivitäten der einzelnen Übungsfirmen: Ein Übungsamtsgericht mit Handelsregister,<br />

diverse Banken <strong>und</strong> natürlich die einzelnen konkurrierenden Unternehmen der Übungsfirmen.<br />

Selbstverständlich sind auch die Kommunikationsformen der Realität entsprechend: Übungsfirmen<br />

kommunizieren miteinander mit Hilfe von Briefen, Fax, E-Mail, Internet basierenden <strong>Die</strong>nsten, wie<br />

beispielsweise Online-Shopping oder Online-Banking.<br />

<strong>Die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler arbeiten zwei Jahre zu jeweils drei Wochenst<strong>und</strong>en in ihrer Übungsfirma.<br />

<strong>Die</strong>se Verzahnung von Theorie <strong>und</strong> Praxis ist einmalig. <strong>Die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen<br />

hier gewissermaßen im Praxisbezug Teamarbeit, sie lernen selbständig <strong>und</strong> eigenverantwortlich zu<br />

handeln, was ja letztendlich das Ziel jedes Unterrichts in allen Schularten ist. Kein W<strong>und</strong>er, dass die<br />

Übungsfirmen nach zaghaften Anfängen sich in den letzten 20 Jahren zum Erfolgsmodell entwickelt<br />

haben. Ihr Beispiel hat im wahrsten Sinne des Wortes „Schule gemacht“ <strong>–</strong> man denke nur an die<br />

P-Seminare, die mit dem G8 für die gymnasiale Oberstufe eingeführt wurden.<br />

Fazit: <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> ist in unserem vielgliedrigen Schulsystem eine wichtige Schulart, die<br />

durch ihren Praxisbezug - verb<strong>und</strong>en mit dem Mittleren Schulabschluss, erreichbar in zwei bis vier<br />

Jahren - sich zu Recht einer hohen Akzeptanz bei Schülern <strong>und</strong> der Wirtschaft erfreut!

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