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Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

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<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> <strong>Verdienste</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsperspektiven</strong> einer bayerischen Schulart<br />

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verschiedentlich an dem erfolgreichen Bildungskonzept der <strong>Wirtschaftsschule</strong>. Erfolgversprechend<br />

für die <strong>Wirtschaftsschule</strong> scheint hier zu sein, das berufliche Profil der Schulart konsequent weiter<br />

zu schärfen, mit wirtschaftspädagogisch qualifizierten Lehrkräften, die andere Schularten eben nicht<br />

aufweisen können.<br />

<strong>Die</strong> demografische Entwicklung wird zu gravierenden Schülerrückgängen an den <strong>Wirtschaftsschule</strong>n<br />

führen. <strong>Die</strong> Schüler- <strong>und</strong> Absolventenprognose 2010 zeigt, dass die Schülerzahl im Schuljahr<br />

2009/10 24.448 betrug <strong>und</strong> im Schuljahr 2019/20 voraussichtlich auf 15.900 zurückgehen wird. Mit<br />

einem Minus von 35 % innerhalb von zehn Jahren ergibt sich damit der größte Schülerrückgang <strong>–</strong><br />

verglichen mit den allgemein bildenden Schulen. Auch wenn Langzeitprognosen mit der gebotenen<br />

Vorsicht interpretiert werden müssen, wird doch klar, dass die <strong>Wirtschaftsschule</strong> vor einem gravierenden<br />

<strong>und</strong> für manche Schulen existenzgefährdenden Schülerrückgang steht. Das gilt umso mehr,<br />

als die Schülerzahlen nur die bayernweite Entwicklung widerspiegeln; regional betrachtet sind sogar<br />

deutlich stärkere Schülerrückgänge wahrscheinlich.<br />

Angesichts dieser Entwicklung muss auch die Stellung der Schulart im bayerischen Schulsystem<br />

überdacht werden, damit das Potential der <strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>–</strong> insbesondere ihre wirtschaftliche<br />

Kompetenz <strong>–</strong> optimal ausgeschöpft werden kann. Besonders wichtig wäre eine sinnvolle Abstimmung<br />

<strong>und</strong> Verzahnung innerhalb des Sek<strong>und</strong>arbereiches I. Ein erster erfolgreicher Schritt in diese<br />

Richtung wurde mit dem Kooperationsmodell Haupt-/Mittelschule <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsschule</strong> getan,<br />

in welchem sich das wirtschaftliche Bildungsangebot der <strong>Wirtschaftsschule</strong> mit dem Konzept der<br />

Mittelschule verbindet.<br />

3. <strong>Die</strong> aktuelle Reformphase ist offen gestaltet<br />

Das Staatsministerium hat den Prozess der Neuausrichtung der <strong>Wirtschaftsschule</strong> ganz bewusst<br />

offen angelegt. <strong>Die</strong> Betroffenen selbst sollen ihre Vorstellungen von einer erneuerten <strong>Wirtschaftsschule</strong><br />

formulieren <strong>und</strong> in die anschließenden Abstimmungsprozesse einbringen können. Das Staatsministerium<br />

wird erst dann eine Festlegung treffen, wenn der gesamte Problemhorizont bekannt<br />

<strong>und</strong> alle Sichtweisen <strong>und</strong> Problemlösungsansätze der betroffenen Interessengruppen vorliegen. Für<br />

dieses Vorgehen spricht auch die Erfahrung, dass tiefgreifende Schulreformen umso erfolgreicher<br />

umgesetzt werden können, je stärker die Betroffenen in die einzelnen Phasen des Projektverlaufs<br />

einbezogen waren. <strong>Die</strong> Reform der <strong>Wirtschaftsschule</strong> muss akzeptiert sein, damit sie später auch<br />

gelebt wird.<br />

<strong>Die</strong> unten dargestellten Reformvorschläge sind somit Ergebnis eines transparenten Prozesses, in<br />

den alle Interessengruppen durch einen offenen Dialog eingeb<strong>und</strong>en waren <strong>und</strong> weiterhin sind.<br />

Sämtliche dieser Reformmaßnahmen könnten gr<strong>und</strong>sätzlich realisiert werden. Trotzdem sind sie als<br />

Zukunftsvisionen aufzufassen, die <strong>–</strong> ehe sie Wirklichkeit werden können <strong>–</strong> ministeriumsintern <strong>und</strong> mit<br />

den Betroffenen abgestimmt werden müssen.

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