Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven ...

Die Wirtschaftsschule – Verdienste und Entwicklungsperspektiven einer bayerischen Schulart
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Die ethisch-ästhetischen Fächer stellen neben den gesellschafts- bzw. naturwissenschaftlichen
Unterrichtsfächern einen zentralen Bereich des derzeitigen allgemeinbildenden Bildungsangebots
der Wirtschaftsschule dar. Im Pflichtangebot der für diese Schulart gültigen Stundentafeln scheinen
die ästhetischen Fächer zunächst einmal ausreichend vertreten zu sein. Bildende Kunst und Musik im
Fach „Musische Erziehung“, Literatur im Deutschunterricht oder der Sportunterricht weisen jeweils
einen Gesamtstundenumfang auf, der zwar deutlich unter dem der Stundentafel der Realschule liegt,
aber angesichts der besonderen bildungspolitischen Aufstellung der Wirtschaftsschule angemessen
erscheint. Das Fach Ethik ist vom Stundenumfang parallel zum Religionsunterricht ausgestattet. Im
Weiteren sollen unter ethisch-ästhetischen Fächern der Wirtschaftsschule ausschließlich die klassischen
Unterrichtsfächer Religion, Ethik, Kunst und Musik verstanden werden
2. Musische Erziehung an der Wirtschaftsschule
2.1 Die derzeitige Positionierung des Fachs Musik
An der Wirtschaftsschule werden nicht, wie an anderen weiterführenden allgemeinbildenden Schulen,
Kunst und Musik getrennt unterrichtet, sondern in einem Lehr- und Lerninhalte beider Fächer
umschließenden Lehrplan „Musische Erziehung“ zusammengefasst. Die zu vermittelnden Kompetenzen
können sowohl alternativ als auch additiv in den Ausprägungen „Kunst“ und/oder Musik
vermittelt werden.
Das Fach „Musische Erziehung“ wird nur in der vier- und dreistufigen Wirtschaftsschule unterrichtet
und umfasst einen Gesamtumfang von 2 Wochenstunden in der 7. und jeweils 1 Wochenstunde in der
8. und 9. Jahrgangsstufe. In allen Jahrgangsstufen stehen drei Kompetenzbereiche im Mittelpunkt:
„Wahrnehmen und Verstehen“, „Erarbeiten und Gestalten“ sowie „Präsentieren und Reflektieren“. 2
Charakteristikum des Lehrplans „Musische Erziehung“ ist, dass er im Gegensatz zu den Lehrplänen
anderer weiterführender Schularten, die beiden klassischen Unterrichtsdisziplinen „Kunst“ und
„Musik“ umfasst, das heißt, neben dem musikalischen Bereich auch eine gestalterische Ausrichtung
ermöglicht und regelt.
Die Umsetzung des Lehrplans vor Ort wird häufig maßgeblich von den herrschenden situativen
Gegebenheiten und personellen Ressourcen an den einzelnen Schulen gesteuert. An vielen Wirtschaftsschulen
wird entweder Musik- oder Kunstunterricht erteilt, in Abhängigkeit von der Fakultas
und der Interessenlage der unterrichtenden Lehrkräfte sowie von der an der Schule gepflegten
Tradition.
Nichts desto trotz bilden die im Pflicht- oder Wahlunterricht „Musische Erziehung“ erstellten Produkte
der Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Bestandteil des Schullebens und sind für die
Außendarstellung der Schule von großer Bedeutung.
2 Siehe KM, 2009